Hey, hey, hey, Taxi!

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Hey, hey, hey, Taxi! ist ein Kinderbuch von Saša Stanišić mit Illustrationen von Katja Spitzer. Es erschien 2021 im mairisch Verlag. Stanišić entwickelte die Geschichten gemeinsam mit seinem Sohn Nikolai. 2024 erschien der Folgeband Hey, hey, hey, Taxi! 2, bei dem Nikolai Stanišić als Mitautor genannt ist. Die kurzen Geschichten handeln jeweils von einer ungewöhnlichen Fahrt mit einem Taxi.

Hey, hey, hey, Taxi! ist Saša Stanišićs erstes Kinderbuch. Stanišić zufolge entstand die erste Taxigeschichte spontan während der Feier seines 40. Geburtstags und entwickelte sich bald zu einer Familientradition als Gutenachtgeschichte für seinen Sohn Nikolai.[1][2] Stanišić erzählte die Geschichten zunächst in seiner Muttersprache Bosnisch. Gemeinsam entschieden sie, welche Geschichten ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht werden. Für den zweiten Band hat Nikolai Stanišić drei Geschichten selbst geschrieben[1][3] und las auch zwei kürzere Geschichten für die Hörbuchaufnahme.

Hey, hey, hey, Taxi! enthält 28 kurze Geschichten. Jede Geschichte beginnt mit den Worten „Hey, hey, hey, ich steige in ein Taxi …“, gefolgt von einer Erzählung über die Taxifahrt: Mal verwandelt sich das Taxi oder besteht aus Käse, mal ist die Taxifahrerin eine Maus oder eine kurzhalsige Giraffe, mal fährt das Taxi zum Mond oder ins Mittelalter. Jede Geschichte endet damit, dass der Erzähler nach Hause zu seinem Kind zurückkehrt.

Hey, hey, hey, Taxi! 2 besteht aus 17 Geschichten. Zentrale Figuren des ersten Buchs wie der Zwerg namens Fieberthermometer und der mysteriöse Taxifahrer Odjo Odjo kommen auch in Hey, hey, hey, Taxi! 2 wieder vor. Die Geschichten sind im Durchschnitt länger als die des ersten Buchs, und auch ihre Komplexität nahm zu, entsprechend dem Alter von Nikolai, der bei Erscheinen des ersten Bandes sechs,[2] bei Erscheinen des zweiten Buches neun Jahre alt war.[1] So wird das erste Buch ab vier Jahren, das zweite ab sechs Jahren empfohlen.

Judith von Sternburg zeigte sich in der Frankfurter Rundschau begeistert von Stanišić als Kinderbuchautor. Sie lobte die ungewöhnlichen Figuren und kreativen Wortschöpfungen und betonte das „Generationenverbindende der Literatur“, das dieses Buch zum Ausdruck bringt.[4] Tilman Spreckelsen lobte in der FAZ das von „entfesselte[r] Phantasie und Humor“ getragene Buch und Stanišićs Art, für Kinder nicht einfacher, sondern anders zu erzählen, woraus ein großer Respekt für das junge Publikum spreche.[5] Bettina Hartz hielt in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung das Buch dagegen für zu unstrukturiert und zu ironisch für kleine Kinder. Sie warf die Frage auf, ob es sich nicht in Wirklichkeit um ein Buch für Erwachsene handele und Stanišić durch sein Schreiben für die erwachsenen Vorlesenden seine kindliche Zielgruppe aus den Augen verloren habe.[6] Die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung der Universität zu Köln wies dagegen darauf hin, dass das Kind des Autors an der Entstehung der Geschichten beteiligt war, und stellte fest: „[D]er kindliche Nonsense wirkt wunderbar echt.“[7] Tobias Becker sah in seiner Rezension im SPIEGEL eine wichtige Funktion für Erwachsene: Das Buch sei „eine Schule der Fantasie“ für Eltern, denn es helfe ihnen beim kreativen Geschichtenerzählen.[8] Auch in der Jurybegründung des Deutschen Jugendliteraturpreises hieß es: „Mit diesem Vorlesebuch erleben wir Fabulierkunst par excellence.“ Das Buch lade „zum Miterzählen und Variieren der Sujets“ ein.[9] Saša Stanišić berichtet, dass er viele Zuschriften von Kindern erhalte, viele davon mit eigenen Taxigeschichten.[3][10]

Eine Bühnenbearbeitung unter der Regie von Christoph Müller wurde 2021 im Theater im Marienbad uraufgeführt.[11]

Hey, hey, hey, Taxi! wurde 2022 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.[9] Das Hörbuch erhielt 2021 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.[12]

Einzelnachweise

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  1. a b c Katrin Hörnlein: "Hey, hey, hey Taxi! 2": "Ich bin der Herrscher in meiner erfundenen Welt". In: Die Zeit. 2. Oktober 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Dezember 2024]).
  2. a b Saša Stanišić im Gespräch mit Frank Meyer: Saša Stanišićs Kinderbuch „Hey, hey, hey, Taxi!“ – Kaffeeklatsch-Piraten, Gurkenampeln und ein Vorlese-Wolf. In: Deutschlandfunk Kultur. 2. März 2021, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  3. a b Saša Stanišić: Forwort. Vorwort zu Hey, hey, hey, Taxi! 2 (2024).
  4. Judith von Sternburg: Sasa Stanisic: „Hey, hey, hey, Taxi!“ – Weg und zurück. In: Frankfurter Rundschau. 2. März 2021, abgerufen am 8. Dezember 2024.
  5. Tilman Spreckelsen: Gurke, jetzt reicht’s! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. März 2021, abgerufen am 6. September 2024.
  6. Bettina Hartz: Erklär nicht so viel!. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 10, 14. März 2021, S. 41.
  7. Annabell Stannat, Luisa Steinhoff, Martha Steinhoff, Mirja Suhany, Carla Verhoeven, Ayse Yigit: Über Klo-Taxis und Käse fahrende Mäuse. In: Les(e)bar – Internet-Empfehlungs- und Rezensionszeitschrift für Kinder- und Jugendmedien. ALEKI – Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung, 2021, abgerufen am 6. Dezember 2024.
  8. Tobias Becker: »Hey, hey, hey, Taxi!«, das Kinderbuch von Saša Stanišić: Buchpreisträgerquatsch. In: Der Spiegel. 27. Februar 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. September 2024]).
  9. a b Hey, hey, hey, Taxi! auf den Seiten des Arbeitskreises für Jugendliteratur, abgerufen am 8. Dezember 2024.
  10. Niels Beintker: Hey, Taxi 2: Neues Kinderbuch von Starautor Stanišić und Sohn. In: BR24. 8. Oktober 2024, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  11. Manfred Jahnke: Kritik: Saša Stanišić: Hey, hey, hey, Taxi! | Freiburg. In: Die Deutsche Bühne. 3. Oktober 2021, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  12. Preisverleihung mit Lesung auf den Seiten des Preises der deutschen Schallplattenkritik, 1. Dezember 2021, abgerufen am 8. Dezember 2024.