Hieronymus Waldinger

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Hieronymus Waldinger (* 30. September 1755 in Tepl in Böhmen; † 28. November 1821 in Wien) war ein österreichischer Tierarzt und Hochschullehrer.

Hieronymus Waldinger war der Sohn eines Bindermeisters.

Er besuchte sowohl die Lateinschule im Kloster Tepl als auch später in Komotau. Nach Beendigung der Schule immatrikulierte er sich an der Universität Prag und studierte Philosophie und Medizin; im Alter von 18 Jahren promovierte er zum Magister der Philosophie.

Weil er sein Medizinstudium aus finanziellen Gründen nicht beenden konnte, entschied er sich, Arzneimittel herzustellen; zwischenzeitig war er für kurze Zeit in den Prämonstratenserorden in Tepl eingetreten, den er aber aus gesundheitlichen Gründen wieder verließ.

1785 bestand er die erforderliche Magisterprüfung und wurde Artis pharmaceuticae magister und eröffnete eine Apotheke im benachbarten Teussing. In dieser Zeit setzte er sein Medizinstudium aus eigenem Antrieb fort und promovierte 1793 an der Universität Prag zum Magisterium chirurgiae und verkaufte im folgenden Jahr seine Apotheke.

1795 unterrichtete er Physik, Chemie und Botanik, sowie Nahrungs- und Heilmittellehre am Wiener Militär-Tierarznei-Institut, dazu erhielt er die Führung der dortigen Apotheke.

Am 5. Januar 1809 wurde er zum ordentlichen Professor befördert und trug zusätzlich noch Zoologie vor. Nach dem Tod von Ignaz Pessina von Czechorod (1766–1808) wurde er 1809 Ordinarius im Tierspital und blieb es bis zu seinem Tod.

1810 promovierte er an der Universität Giessen zum Dr. med.[1]

Hieronymus Waldinger war seit 1801 verheiratet.

Tierärztliches und schriftstellerisches Wirken

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Hieronymus Waldinger galt als einer der bedeutendsten Tierärzte seiner Zeit, der aufgrund seiner scharfen Beobachtungen als guter Diagnostiker galt; er gab eine große Anzahl veterinärmedizinischer Schriften heraus, unter anderem 1812 ein Lehrbuch über Allgemeine Pathologie; seine Schriften erschienen teilweise auch erst nach seinem Tod.

Seine Vorlesungen waren praxisbezogen und behandelten die Ursachen der Krankheiten in einer Aufzählung von Fremdeinwirkungen, besonders der durch Wärme und Kälte verursachten Reize.[2]

Mitgliedschaften

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Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Georg Wilhelm Schrader: Biographisch-literarisches Lexicon der Thierärzte aller Zeiten und Länder: sowie der Naturforscher, Aerzte, Landwirthe, Stallmeister u.s.w., welche sich um die Thierheilkunde verdient gemacht haben. Ebner & Seubert, 1863 (google.de [abgerufen am 8. März 2020]).
  2. Irene Nussli: Die Vorlesung von Matthias Anker über Allgemeine Pathologie im Jahr 1820 an der Tierarzneischule Bern. 2019, abgerufen am 8. März 2020.
  3. Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Waldinger, Hieronymus. 2003, abgerufen am 9. März 2020.