Hillinus-Codex

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Domherr Hillinus übergibt den Codex dem hl. Petrus.
Der Evangelist Matthäus

Der Hillinus-Codex, auch Hillinus-Evangeliar, ist ein Evangeliar, welches zwischen 1010 und 1020 gefertigt wurde. In Köln für den Kölner Domherren Hillinus geschrieben, ist es ein Werk im Stil der Reichenauer Schule, das möglicherweise in der Seeoner Schreibwerkstatt durch die Reichenauer Mönche Purchardus und Chuonradus geschaffen wurde, deren Namen sich als Schreibereintrag im Codex finden. Nur in dieser Quelle ist der Domherr Hillinus nachgewiesen.

Die Abbildung des Hildebold-Doms auf dem berühmten Dedikationsbild ist von lokalen Aspekten geprägt und für die ottonische Zeit ungewöhnlich realistisch dargestellt. Der Codex, aufbewahrt in der Kölner Diözesan- und Dombibliothek als Codex 12, umfasst 211 Pergament-Blätter und hat ein Maß von 366 × 260 mm.[1]

Den vier Evangelien sind vorgestellt:

  • 2v Widmungsvermerk: „Prece et caritate Hillini coloniensis domvs cvivsdam canonici ...“
  • 3r Vorwort des Hillinus: „Mvltimoda divinarvm scriptvrarvm ...“
  • 4r Autorenbild: hl. Hieronymus
  • 5r Prologe zu den Evangelien
    • 5r „Incipit epistola Hieronimi prespiteri. Beato papae Damaso Hieronimvs ...“
    • 7r „Incipit prologvs qvatvuor evangeliorvm. Plvres fvisse ...“
  • 10r Kanontafeln
  • und das Dedikationsbild[1]
  • Holger Simon: Architekturdarstellungen in der ottonischen Buchmalerei. Der Alte Kölner Dom im Hillinus-Codex. In: Stefanie Lieb (Hrsg.): Stil und Form (Festschrift Binding), Darmstadt 2001, S. 32–44.
  • Anton von Euw: Der Hillinus-Codex der Kölner Dombibliothek und die Reichenauer Buchkunst. In: Heinz Finger (Hrsg.): Mittelalterliche Handschriften der Kölner Dombibliothek. Zweites Symposium der Diözesan- und Dombibliothek Köln zu den Dom-Manuskripten (1. bis 2. Dezember 2006) (= Libelli Rhenani. Bd. 24). Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Köln 2008, ISBN 978-3-939160-17-5, S. 251–300.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Dombibliothek Digital: Hillinus-Codex