Anfang der 1950er Jahre kam durch Vermittlung des Verkaufsdirektors der Deutschen Werft, Hamburg eine Geschäftsbeziehung zwischen der Kieler Lindenau-Werft einerseits und der Firma Salvesen & Odd in Oslo sowie dem Schiffbauingenieur Nils P. Pran von Skibskonsulenten andererseits zustande. Aus dieser Verbindung entstand der Entwurf zum 1953 für die Reedereigemeinschaft Leopold Liovensjöld, Anders Jahre, Frederik Höyer und Knut A. Knutsen gebauten SingledeckerFossum, der als konstruktive Grundlage der ab 1956 gebauten Himing-Baureihe gilt. Nach dem TypschiffHiming entstanden bis 1958 neun Schwesterschiffe, wobei sich 1959 noch zwei konstruktiv gleiche, aber etwas größere Folgebauten anschlossen.
Die Schiffe der Baureihe sind als Trockenstückgutschiffe mit weit achtern angeordnetem Deckshaus und zwei Laderäumen ausgelegt. In der Hauptsache wurden sie im Transport von Stückgütern, Holz und Massengütern eingesetzt. Die Laderäume der Schiffe besaßen je zwei Luken, die mit MacGregor-Lukendeckeln verschlossen und mit einem Herft getrennt wurden. Bis auf die beiden Ausnahmen Fossum und Fossheim waren alle Schiffe mit je einem Zwischendeck im Laderaum versehen, was die Nutzung als Wechselschiff ermöglichte. Die Schiffe besaßen drei „H“-Masten mit insgesamt acht Ladebäumen von jeweils 3/5 Tonnen Hubvermögen.
Der Antrieb der Fossum bestand aus einem Sechszylinder MAN Viertakt-Dieselmotor mit einer Leistungen von 1200 PS. Die restlichen Schiffe erhielten MAN Achtzylindermotoren mit 1600 bzw. 1680 PS. Der Motor wirkte über ein Getriebe auf den Festpropeller und ermöglichte abhängig von der Motorisierung eine Geschwindigkeit von etwa 11 bis 13 Knoten. Weiterhin standen drei Hilfsdiesel zur Verfügung.
1961 Brakersand, 1972 Archangelos, 1980 Danielle, 1982 Boustany I, am 17. Februar 1989 zum Abbruch in Porto Nogaro eingetroffen[1]
Himing
101
5150874
1956
Tinfos Jernverk A/S, Notodden
1964 Jameela, 1983 Uma, Abbruch ab März 1986 in Bombay[2]
Tronstad
102
5109784
September 1956
A/S Börresen, Sjaastad
1962 Eva, 1969 Caribbean Tamanaco, 1977 Cruz del Sur, März 1985 wegen Drogenschmuggel arrestiert und am 19. Dezember 1986 vor Miami versenkt
Johan Collett
103
–
1956
Albert Collett, Bangsund
Am 6. Februar 1963 auf einer Reise von San Antioco nach Ghent mit Zinkerz auf Position 49,39°N; 003,00°W gesunken.
Sunny Girl
104
5248669
April 1957
Olaf Pedersens Rederi, Oslo
1961 Negus, 1963 Malka, 1968 Navarino, 1973 zwischen Braila und Haifa auf Grund gelaufen, am 6. Juli 1974 mit Schäden nach Varna eingeschleppt, 1975 wieder in Fahrt als Sofia B, 1979 Crazy Harry, 1981 Hong Hing, 1992 Cara Timur Tiga, am 13. Juli 1993 auf der Reise Kota Kinabalu nach Pulau Pinang nach Maschinenraumbrand aufgegeben, später eingeschleppt und entsorgt[3]
Heinrich Udo Schulte
105
5145958
1957
Bernhard Schulte, Hamburg
1970 Hamburger Michel, 1973 Naimbana, 1978 Hoe Onn, 1986 First Lady, 1991 in Kalkutta verschrottet (andere Quelle 1992/93)[4]
Thomas Schulte
106
5359547
28. September 1957
Bernhard Schulte, Hamburg
1969 Hamburger Burg, 1972, Cape Sable, am 17. Dezember 1972 auf der Reise von Antwerpen nach Algier Ladung im Schlechtwetter verrutscht und in Position 43,2°N; 009,2°W gesunken – 13 Tote[5]
Nyx
107
5115288
1958
Nyegaard & Co., Oslo
1959 Finnpine, 1967 Dominion Trader, am 30. November 1979 verlorengegangen[6]
Ramona
108
5289819
16. April 1958
Erling Mortensen, Oslo
1971 Fareeda, 1984 in Tuticorin verschrottet.
Ragni
109
5289211
17. Juli 1958
Erling Mortensen, Oslo
1974 Kurila, 1998 Jonas, Totalverlust am 23. Januar 2000.
Angelica Schulte
110
5017292
1958
Bernhard Schulte, Hamburg
1969 Hamburger Tor, 1972 Cape Cod, 1978 Toufic, 1986 Loucy, 1987 Karo, 1987 Loucy, 1989 Boucy, ab 11. November 2000 in Bombay verschrottet[7]
Christiane Schulte
111
5071822
1959
Bernhard Schulte, Hamburg
1971 Citta di Alessandria
Fossheim
116
5118644
Januar 1960
Lövensjöld og Höyer, Skien
1966 Amron, 1973 Siragard, 1974 Johnson Hale, 1978 Builder III, am 23. April 2013 im Register gelöscht.
Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 – Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
Gert Uwe Detlefsen: Lindenau GmbH, 75 Jahre Schiffswerft & Maschinenfabrik 1919–1994. 75 Jahre Lindenau-Werft. Eine Chronik in 75 Jahres-Kapiteln. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1994, ISBN 3-928373-18-2 (formal falsch).