Hin Bredendieck
Hinrich (Hin) Hermann Focko Bredendieck (geboren 9. April 1904 in Aurich; gestorben 1. September 1995 in Roswell (Georgia)) war ein deutscher Industriedesigner und Pädagoge.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hin Bredendieck machte eine Tischlerlehre in Aurich und arbeitete in einer Möbelfabrik in Leer. 1924 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und 1925 an der Kunstgewerbeschule in Hamburg. Von 1927 bis 1930 war Bredendieck Student am Bauhaus Dessau, zunächst im Vorkurs von Josef Albers, dann in der Metallwerkstatt am Bauhaus. Gemeinsam mit Marianne Brandt und Hermann Gautel entwickelte er Entwürfe für Lampen, die von der Firma Körting & Mathiesen (Kandem) ausgeführt wurden. 1930/31 war Bredendieck in den Ateliers von László Moholy-Nagy und Herbert Bayer tätig. Um 1932 arbeitete Bredendieck mit Sigfried Giedion in der Schweiz. 1937 emigriert er in die USA und übernahm dort die Leitung des Basic Design Workshop und der Holz- und Metallwerkstatt am New Bauhaus Chicago. Als Gründungsdirektor des Instituts für Industriedesign am Georgia Institute of Technology in Atlanta wurde er zu einem der einflussreichsten Vermittler der Bauhaus-Ideen in Amerika.
Nachlass
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nachlass von Hin Bredendieck verteilt sich auf drei Standorte. Bereits zu Lebzeiten gab Bredendieck einige Objekte ans Bauhaus-Archiv. Hier wird auch der von Bredendieck zusammen mit Hermann Gautel entwickelte Arbeitshocker "me 1002" (Schenkung Iwao Yamawaki) bewahrt. Ein umfangreicher Nachlassteil gelangte postum in die Bibliothek des Georgia Institute of Technology in Atlanta. Ein weiterer Teilnachlass wird im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg aufbewahrt.[1]
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, 2019[2]
- Georgia Tech Library, Atlanta, 2021[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Straßer: 50 Bauhaus-Ikonen, die man kennen sollte. München: Prestel, 2009, S. 132f.
- Gloria Köpnick, Rainer Stamm: Hin Bredendieck. Tischler, Bauhäusler, Emigrant und Professor für Industriedesign, in: Gloria Köpnick, Rainer Stamm (Hrsg.): Zwischen Utopie und Anpassung. Das Bauhaus in Oldenburg (Ausstellungskatalog), Petersberg 2019, S. 147–160.
- Gloria Köpnick und Rainer Stamm: Bauhaus-Transfer in die ‚Neue Welt’.Hin Bredendiecks Weg vom Dessauer Bauhaus an die Georgia Tech Atlanta, in: Ute Poerschke und Daniel Purdy (Hrsg.): Cloud-Cuckoo-Land, International Journal of Architectural Theory. 24. Jg. (2019), H. 39, S. 209–222, online: https://cloud-cuckoo.net/de/hefte/aktuelles-heft/
- Gloria Köpnick und Rainer Stamm: Vom Bauhaus nach Neubühl. Hin Bredendieck in der Schweiz (1932-34), in: Ita Heinze-Greenberg, Gregroy Grämiger und Lothar Schmitt (Hrsg.): Die Schweizer Avantgarde und das Bauhaus. Rezeption, Wechselwirkungen, Transferprozesse, Zürich 2019, S. 174–187.
- Gloria Köpnick (Hrsg.): Hin Bredendieck. Von Aurich nach Atlanta, 280 S., Text: Deutsch/Englisch, Hirmer Verlag, München 2020, ISBN 978-3-7774-3463-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hin Bredendieck, Kurzbiografie bei Ostfriesische Landschaft
- 1952–1971. The Hin Bredendieck Era, gatech
- Nachlass von Bauhaus-Designer für Oldenburg am 6. April 2018 auf ndr.de
- Nachlass Hin Bredendieck auf landesmuseum-ol.de, abgerufen am 2. Februar 2019
- Von Aurich ans Bauhaus: Designer Hin Bredendieck, von Laura-Nadin Naue am 31. Januar 2019 auf ndr.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Projekt Hin Bredendieck - Von Aurich nach Atlanta. Abgerufen am 5. März 2020.
- ↑ Zwischen Utopie und Anpassung. Abgerufen am 11. März 2021.
- ↑ Hin Bredendieck: From Aurich to Atlanta | Georgia Tech Library. Abgerufen am 11. März 2021.
Personendaten | |
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NAME | Bredendieck, Hin |
ALTERNATIVNAMEN | Bredendieck, Hinrich Hermann Focko |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industriedesigner und Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 9. April 1904 |
GEBURTSORT | Aurich |
STERBEDATUM | 1. September 1995 |
STERBEORT | Roswell (Georgia) |