Hintere Erlinsburg
Hintere Erlinsburg | ||
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Mauerreste der hinteren Erlinsburg (südwestlicher Teil) | ||
Alternativname(n) | Untere Erlinsburg | |
Staat | Schweiz | |
Entstehungszeit | 11./12. Jahrhundert | |
Erhaltungszustand | Mauerreste, Zisterne | |
Geographische Lage | 47° 17′ N, 7° 42′ O | |
Höhenlage | 694 m | |
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Die Hintere Erlinsburg (auch Untere Erlinsburg) ist eine Burgruine bei Oensingen (Schweiz) und eine der vier Erlinsburgen auf der Lehnfluh[1], einem Felsen zwischen den Kantonen Bern und Solothurn. Die Anlage hat eine ungefähre Fläche von 65 × 25 Metern. Heute erhalten sind zwei Zugänge, der Hof mit Mauerresten, ein Keller und eine teilweise verschüttete Zisterne[2][3].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Funde belegen eine Besiedlung der Lehnfluh im Bereich der Erlinsburgen schon zu keltischer Zeit. Im Bereich der Burganlage wurden ab 2006 bei einer topografischen Neuaufnahme Spuren aus römischer Zeit gefunden. Sie umfassen hauptsächlich Glanztonkeramik, unter anderem einen grauen Becher mit der Aufschrift PIRO und einen Topf aus Speckstein. Die Funde stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert u. Z. und deuten auf eine Bebauung des Platzes der hinteren Erlinsburg hin.[1]
Erbaut wurde die Burganlage vermutlich im 11./12. Jahrhundert von den Bechburgern. Die südwestlich gelegene mittlere Erlinsburg sowie die nordöstlich gelegene hinterste Erlinsburg gehörten als Sicherungsposten bzw. Vorwerke vermutlich auch zu dieser Anlage[3]. Die hintere Erlinsburg verlor an Bedeutung nach dem Bau der Neu-Bechburg und wurde womöglich gegen Ende des 13. Jahrhunderts aufgegeben[3]. Wie viele andere Burgen im Jura wurde auch diese Anlage wahrscheinlich 1356 durch das Basler Erdbeben stark beschädigt.
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Zisterne der hinteren Erlinsburg
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Überreste eines Raumes oder Turms
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Topografische Neuaufnahme von Lehnfluh und Erlinsburgen - Staatskanzlei - Kanton Solothurn. Ehemals im ; abgerufen am 20. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Meisterhans K.: Die beiden Erlinsburgen zwischen Niederbipp und Oensingen. In: Ed. Leemann (Hrsg.): Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. Band 7. Verlag der Antiquarischen Gesellschaft, Zürich 1892, S. 186–189 (e-periodica.ch).
- ↑ a b c Werner Stooss: Die Lehnflue und die Erlinsburgen. Hrsg.: Gemeinde Oensingen. Oensingen Juni 2015, S. 6 (oensingen.ch [PDF]).