Hipac
HIPAC war ein Tonbandkassettenformat, das Pioneer im August 1971 auf den japanischen Endkundenmarkt brachte[1] und 1973 mangels Nachfrage wieder verschwand. Es erreichte 1972 nur 3 % Marktanteil bei der Ausstattung von Neuwagen.[2] Im Kinderspielzeug „Ponkey“ (ポンキー) zum Lernen erlebte es Mitte der 1970er Jahre ein kleines Comeback.
Kassette
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]HIPAC war eine Weiterentwicklung der PlayTape-Kassette und hatte mit 70 × 85 × 12 mm ähnliche Abmessungen, die auch der Compact Cassette näher als andere Endloskassetten nach Bernard Cousino kamen. Je nach Bandlänge wog sie ungefähr 50 g und benutzte das breitere Vierspur-Magnetband der Compact Cassette mit 3,81 mm (0,150″). Die vier Tonspuren wurden in zwei Stereo-Kanalpaare unterteilt, wobei der im Unterschied zur Compact Cassette das zweite Tonspurenpaar in dieselbe Richtung aufgezeichnet wurde wie das erste.[3]
Es gab zwei Bandgeschwindigkeiten, die mit gerundeten 4,8 cm/s bei 60 Minuten Spielzeit oder gerundeten 9,5 cm/s bei 30 Minuten Spielzeit spezifiziert wurden. Die zu benutzende Bandgeschwindigkeit ertastete sich das Gerät automatisch über eine Kerbe in der Gehäuseschale der Kassette. Tatsächlich betrug die kleinere Bandgeschwindigkeit 1⅞ IPS (Zoll pro Sekunde),[4] was genau 4,7625 cm/s sind und identisch zur Compact Cassette ist, die mit gerundeten 4,75 cm/s angegeben wurde. Bei einer der Kassetten war eine Preisempfehlung über 1920 Yen angegeben.
Gerät
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Model „GP-100“, ein Abspielgerät ohne Radio, kostete damals umgerechnet 55 USD, was heute 368 USD inflationsbereinigt entspricht. Es gab ein Varieté über 180 Kassetten.[1] Aufgrund fehlender Nachfrage kann angenommen werden, dass einige der restlichen Abspielgeräte in tragbare Koffer Model „GP-106“ mit Stereo-Lautsprechern, Netzteil und Batteriefach, sowie Eingängen für Netz- und Bordspannung ausgestattet eingebaut und verkauft wurden, was sie vor der Schrottpresse rettete.[5]
Das HIPAC Gremium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Pioneer lizenzierten und beteiligten sich weitere Unternehmen:[4]
- Apron Ongaku Kōgyō, seit 2010 Bandai Music Entertainment
- Clarion
- Kōdansha
- Sharp
- Tokyo Shibaura Electric, heute Toshiba
- Toshiba Music Industry, heute EMI Music Japan
- Nippon Columbia
- Hitachi
- Mitsui & Co., heute Mitsui Bussan
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Techmoan: Hipac – The lost tape : Pioneer's forgotten 1970s cassette rival, YouTube, 29. September 2017
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ten Japanese Firms Back New Mini Stereo System, Billboard, 24. Juli 1971, S. 19
- ↑ Imported Blanks Big Business Billboard Band 85, Nr. 40, 6. Oktober 1973, S. 68
- ↑ Major Specifications of the "HIPAC" Cartridge, Billboard
- ↑ a b Stereo Cartridges: Outlook Bullish, Billboard, 17. Februar 1973, S. 28
- ↑ Techmoan: Hipac - The lost tape : Pioneer's forgotten 1970s cassette rival, YouTube, 29. September 2017