Hirsch über Schach

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Hirsch über Schach ist ein häufig wiederkehrendes Motiv in der Heraldik. Einen wachsenden Hirschen über einem geschachten Feld führen bzw. führten speziell über ein Dutzend Adelsgeschlechter, deren Stammheimat auf dem Gebiet des Herzogtums Pommern liegt.

Die einzelnen Wappen dieser Geschlechter unterscheiden sich oft nur durch verschiedene Farbgebung einzelner Felder und ähneln sich selbst in der angestammten Helmzier, die entweder aus Federn oder zumeist vordergründig federähnlichen Gegenständen besteht. Die Wappen dieser pommerschen Geschlechter stellen daher eine Wappengruppe[1] dar.[2] Vergleichbar organisierten sich in Polen Adelsfamilien zu Wappengemeinschaften. Die starke Ähnlichkeit und der beschränkte Raum des Auftretens dieser Wappen lassen auf Verwandtschaft oder zumindest ein gemeinsames Lehens- oder Dienstverhältnis, in jedem Fall auf ursprüngliche Berührungspunkte zwischen den Geschlechtern schließen.[1] Auch ritterliche Kampfgemeinschaften vereinten sich – etwa auf Kreuzzügen – gelegentlich unter demselben Wappen, was auch in anderen deutschen Regionen vorkam.

Einige wenige Geschlechter (von Bandemer, von Budde, von Lockstädt, von Zarnow) führen zwar keinen wachsenden Hirschen im oberen Feld, dafür ein vordergründig ähnliches gehörntes Lebewesen, das seine Gestalt durch verballhornte Darstellung eines Hirschen erhalten haben mag. Dasselbe gilt für das Geschlecht der von Balgen, die zwar oben einen wachsenden Hirschen, im unteren Schildfeld aber einen leiterähnlichen Gegenstand führten, der einem missverstandenen oder modifizierten Schach ähnelt.

Die einzelnen bislang bekannten Geschlechter bzw. deren Wappen sind folgende

Des Weiteren führen auch die pommerschen Adelsgeschlechter von Gantzel und von Glinden einen aus einem Schach hervorspringenden Hirschen im Schild:[2]

Noch weiterhin, führen nachstehende Geschlechter gleicher oder nahegelegner Provenienz ein sehr ähnliches Wappen

Einzelnachweise

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  1. a b Bernhard Peter: Divergenz und Konvergenz: Wappengruppen
  2. a b Gustav Kratz, Johann Ludwig Quandt, George Adalbert von Mülverstedt, Wilhelm Stettin: Geschichte des Geschlechts v. Kleist, Zweiter Teil: Allgemeine Geschichte (1. Auflage 1873, 2. Auflage neu herausgegeben von Sigurd von Kleist Bergisch Gladbach 2007), S. 202 (Digitalisat; PDF; 4,7 MB)