Histamin-H4-Rezeptor
Histamin-H4-Rezeptor | ||
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Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 390 AS; 44,5 kDa | |
Sekundär- bis Quartärstruktur | 7TM | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | HRH4 | |
Externe IDs | ||
Vorkommen | ||
Homologie-Familie | Hovergen | |
Übergeordnetes Taxon | Wirbeltiere |
Der Histamin-H4-Rezeptor (kurz H4-Rezeptor) ist ein Protein aus der Familie der Histamin-Rezeptoren, das durch das körpereigene Gewebshormon Histamin aktiviert werden kann. Im menschlichen Körper ist der H4-Rezeptor insbesondere auf Zellen des blutbildenden Systems und des Immunsystems zu finden. Der Rezeptor ist an allergischen Reaktionen beteiligt.
Biochemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Genetik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der H4-Rezeptor des Menschen wurde erstmals im Jahr 2000 zeitgleich von verschiedenen Forschergruppen als Homolog des Histamin-H3-Rezeptors kloniert. Er wird durch ein Gen auf dem Chromosom 18 auf dem Genlocus 18q11.2 codiert. Die codierende DNA-Sequenz enthält drei Exons und zwei Introns und zeigt die höchste Homologie zum Histamin-H3-Rezeptor.
Proteinstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das H4-Rezeptorprotein des Menschen besteht aus 390 Aminosäuren. Weitere Varianten des H4-Rezeptors, die durch alternatives Splicevarianten entstehen, sind funktionell inaktiv[1]. Wie für viele andere Rezeptoren aus der Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, wird für den H4-Rezeptor eine Struktur mit sieben helikalen Transmembrandomänen angenommen (heptahelikaler Rezeptor).
Signaltransduktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf molekularer Ebene führt eine Stimulation von H4-Rezeptoren zu einer Aktivierung von Gi/o-Proteinen, einer Hemmung der Adenylylcyclase und einer Öffnung von Calciumkanälen.
Funktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]H4-Rezeptoren sind an der zielgerichteten Wanderung von Immunzellen, wie eosinophile Granulozyten, T-Lymphozyten und Monozyten, hin zu Quellen von Histamin beteiligt. Daher wird eine wichtige Rolle dieses Rezeptors bei der Rekrutierung von Leukozyten während einer Immunreaktion, insbesondere bei allergischen Reaktionen, angenommen.
Pharmakologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antagonisten des Histamins am H4-Rezeptor, wie JNJ 7777120 werden derzeit auf ihr therapeutisches Potenzial bei der Behandlung von allergischer Erkrankungen untersucht. 4-Methylhistamin und VUF-8430 konnten als selektive Agonisten identifiziert werden.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ van Rijn RM, van Marle A, Chazot PL, Langemeijer E, Qin Y, Shenton FC, Lim HD, Zuiderveld OP, Sansuk K, Dy M, Smit MJ, Tensen CP, Bakker RA, Leurs R: Cloning and characterization of dominant negative splice variants of the human histamine H4 receptor. In: Biochem J. 414. Jahrgang, Nr. 1, 2008, S. 121–131, PMID 18452403 (biochemj.org).