Historia-Meister
Als Historia-Meister oder Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird ein Zeichner und Maler benannt, der Anfang des 16. Jahrhunderts in Niederösterreich tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen durch seine Illustrationen zu der Lebensgeschichte (lat. Historia) Friedrich III. und seines Sohnes Maximilian I., einem Manuskript, das Joseph Grünpeck um 1507/08 (nicht wie oft behauptet erst um 1514/15)[1] für Kaiser Maximilian verfasste.[2]
Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird stilistisch zur Donauschule gerechnet.[3] Da seine graphische Handschrift der von Albrecht Altdorfer sehr nahesteht, wurde er als dessen Schüler betrachtet. Oft werden die Illustrationen der Historia Friderici et Maximiliani auch als ein Werk von Altdorfer selbst betrachtet.[4]
Identifizierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der Identifizierung mit Albrecht Altdorfer wird der Historia-Meister auch manchmal mit Niclas Breu aus Krems[5] identifiziert. Diese Zuordnungen sind ebenso wie die weiter vorgeschlagene Gleichsetzung mit dem Meister des Pulkauer Altars nicht sicher und teilweise umstritten.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Spätdatierung geht auf schon lange widerlegte Argumente von E. M. Auer: Joseph Grünpecks „Historia Friederici III. et Maximiliani I.“. In: Alte und moderne Kunst, 4 (1959), S. 5–7 (online verfügbar unter [1]), zurück; zur Frühdatierung zuletzt M. Roland, Ein Neufund von 1508/09, die Historia Friderici et Maximiliani und Albrecht Altdorfer, S. 319.
- ↑ Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, HS B 9.
- ↑ O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz 1965
- ↑ So zuletzt: M. Roland, Ein Neufund von 1508/09, die Historia Friderici et Maximiliani und Albrecht Altdorfer, S. 318–324.
- ↑ F. Dworschak: Der Meister der Historia (Niclas Preu), Niederösterreich und Nachbargebiete. In: O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz, 1965. S. 96–100
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- O. Benesch: Die Tafelmalerei des 1. Drittels des 16. Jahrhunderts in Österreich. In: K, Ginhart: Die bildende Kunst in Österreich. Band 3 Gotische Zeit. Baden bei Wien, 1938
- O. Benesch: E. Auer: Die Historia Friderici et Maximiliani. Max J. Friedländer zum neunzigsten Geburtstag (Denkmäler deutscher Kunst). Berlin 1957
- Landesverlag (Oberösterreich), O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog. Malerei – Graphik – Plastik – Architektur. Ausstellung des Landes Oberösterreich, Stift St. Florian und Schloßmuseum Linz 14. Mai bis 17. Oktober 1965) Linz 1965
- M. Roland, Ein Neufund von 1508/09, die Historia Friderici et Maximiliani und Albrecht Altdorfer, in: Litterae pictae. Scripta varia in honorem Natasa Golob (hrsg. N. Kavcic). Laibach 2017, S. 313–332: online verfügbar: [2] (PDF: 2,7 MB)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meister der Historia Kurzbiographie bei Österreich-Lexikon www.aeiou.at
- Digitalisat der "Historia Friderici et Maximiliani" auf der Website des Archivs
- Zeichnungen aus der Handschrift »Historia Friderici et Maximiliani« bei zeno.org