Hoberge-Uerentrup

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Hoberge-Uerentrup
Koordinaten: 52° 1′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 52° 1′ 23″ N, 8° 29′ 11″ O
Höhe: 190 m
Fläche: 6,03 km²
Einwohner: 3670 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 609 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 33619
Vorwahl: 0521
Karte
Lage von Hoberge-Uerentrup in Dornberg
Stadt Bielefeld

Hoberge-Uerentrup ist ein Stadtteil der Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Dornberg. Bis zur kommunalen Gebietsreform 1973 war Hoberge-Uerentrup eine Gemeinde im Amt Dornberg des Landkreises Bielefeld.

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Der informelle Stadtteil Hoberge-Uerentrup wird heute in etwa durch den statistischen Bezirk 39 Hoberge-Uerentrup/Wolfskuhle definiert.[1]

Hoberge-Uerentrup liegt im Westen von Bielefeld in einem Längstal des Teutoburger Waldes und grenzt an die Ortsteile Kirchdornberg und Großdornberg aus dem Stadtbezirk Dornberg sowie an die Stadtbezirke Schildesche, Gadderbaum und Brackwede. Außerdem grenzt Hoberge-Uerentrup im Süden an die Gemeinde Steinhagen aus dem Kreis Gütersloh. Der Kamm des Teutoburger Waldes nimmt in Hoberge-Uerentrup Höhen bis circa 300 m an. Fließgewässer sind der Johannisbach, der Twellbach und der Paderbach.

Hoberge war im Mittelalter eine Bauerschaft, während Uerentrup (auch Urentrup oder Uhrendorf) ein großer Gutshof war, der dem Kloster Marienfeld gehörte. Sowohl die Bauerschaft Hoberge als auch das Gut Uerentrup seit zum Kirchspiel Dornberg, das zunächst der Vogtei Brackwede und seit 1692 der Vogtei Werther im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg unterstand.[2]

Ab 1807 gehörten Hoberge und Uerentrup zunächst zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen.[3] 1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld von Frankreich annektiert wurde. Hoberge und Uerentrup verblieben im Königreich Westphalen und gehörten nun zum Kanton Schildesche.[4] Nach der Napoleonischen Zeit gehörten Hoberge und Uerentrup seit 1816 zum Kreis Bielefeld. Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg eingerichtet und 1845 die Gemeinde Hoberge-Uerentrup konstituiert.[5][6] Hoberge umfasste ungefähr die westliche und Uerentrup die östliche Hälfte der Gemeinde.[7]

Am 1. Oktober 1930 wurde ein Gebiet im Osten der Gemeinde mit der Siedlung Wolfskuhle in die Stadt Bielefeld eingegliedert.[8][9]

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurde der größere nördlich des Kammes des Teutoburger Waldes liegende Teil der Gemeinde Hoberge-Uerentrup am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet und ist seitdem ein Teil des Stadtbezirks Dornberg. Der kleinere, südlich des Hauptkammes des Teutoburger Waldes liegende Teil, wurde gemäß § 3 des Bielefeld-Gesetzes der Gemeinde Steinhagen angegliedert.[10] Das Gebiet Wolfskuhle kam zum Stadtbezirk Dornberg.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1799 584 [11]
1812 372 [12]
1864 647 [13]
1910 857 [14]
1939 1195 [15]
1961 2127 [10]
1966 2391 [16]
1970 2434 [10]
1972 2564 [17]
2008 3502 [18]
2014 3570 [19]
2019 3640 [20]
2022 3670 [21]
Die Markuskirche

Die 1963 erbaute evangelische Markuskirche ist mit ihrer Natursteinfassade das Zentrum der evangelischen Kirchengemeinde Hoberge-Uerentrup, die 1965 selbstständig wurde.[22]

Von weitem sichtbar ist der Fernmeldeturm Hünenburg auf dem Kamm des Teutoburger Waldes neben der historischen Hünenburg. Der Fernsehturm selbst liegt jedoch unmittelbar hinter der Grenze des Ortsteils in Quelle.

Naturdenkmäler

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  • Eiche beim Golfplatz mit einem Brusthöhenumfang von 7,50 m (2014).[23]

Die evangelische Kirchengemeinde unterhält einen Kindergarten mit vier Gruppen. Es werden alle drei Betreuungszeiten (25, 35 und 45 Stunden) angeboten.[24] Ferner gibt es eine einzügige evangelische Bekenntnis-Grundschule in städtischer Trägerschaft im Stadtteil. Ein Trägerverein nimmt die Aufgaben als Offene Ganztagsgrundschule wahr.

Hoberge-Uerentrup ist über die Dornberger Straße mit der Bielefelder Innenstadt verbunden. Im öffentlichen Nahverkehr stellt die Buslinie 24 eine direkte Verbindung in die Bielefelder Innenstadt her.

Einzelnachweise

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  1. Statistische Bezirke von Bielefeld
  2. Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S. 274 und 286 (google.de).
  3. Eintheilung derjenigen Cantons des Districtes Bielefeld, im Weser-Departement, enthält, in welchen zwei Municipalitäten seyn sollen. 18. Mai 1808, S. 140 f, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
  4. Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 423 ff, abgerufen am 13. April 2010 (Digitalisat).
  5. Verordnung Nr. 46. (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21, abgerufen am 22. April 2010.
  6. Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.
  7. Listen und Karten bei bi.westfalenhoefe.de
  8. Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (pdf; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 14. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de
  9. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 246.
  10. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 54 (google.de).
  12. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
  13. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 10, abgerufen am 22. April 2010.
  14. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  15. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  16. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
  17. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 und 100.
  18. Sozialleistungsbericht 2008. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl der Statistischen Bezirke 448 Hoberge-Uerentrup und 449 Wolfskuhle  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de
  19. Statistischer Bezirk Wolfskuhle und Hoberger-Uerentrup. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
  20. Daten der Stadt Bielefeld
  21. Daten der Stadt Bielefeld
  22. Webseite des Kirchenkreises Bielefeld: Markuskirche in Hoberge-Uerentrup
  23. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  24. Evangelische KiTa Hoberge-Uerentrup