Hohe Geige

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hohe Geige

Hohe Geige mit Rötkarlferner von der Hundsbachalm (von Nordwesten)

Höhe 3393 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Ötztaler Alpen
Dominanz 7,8 km → Verpeilspitze
Schartenhöhe 456 m ↓ Nördliches Pollesjoch
Koordinaten 47° 0′ 17″ N, 10° 54′ 31″ OKoordinaten: 47° 0′ 17″ N, 10° 54′ 31″ O
Hohe Geige (Tirol)
Hohe Geige (Tirol)
Erstbesteigung 1853 bei Vermessungsarbeiten unter Leitung von Hauptmann Ganahl
Normalweg von Südwesten von der Rüsselsheimer Hütte aus

Hohe Geige (Mitte) und Silberschneid (links) von Südosten

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Die Hohe Geige ist ein 3393 m ü. A. nach anderen Angaben 3395 m ü. A. hoher Berg in den Ötztaler Alpen im österreichischen Bundesland Tirol.[1][2] Er ist die höchste Erhebung im Geigenkamm, einer von Süden nach Norden verlaufenden Bergkette. Nach Norden, Osten und Westen sendet der Berg ausgeprägte Grate, über die Kletterrouten führen.

Lage und Umgebung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hohe Geige liegt im Zentrum des von Norden nach Süden verlaufenden Geigenkamms. Sie ist im Norden und Osten von Gletschern flankiert. Westlich des Nordgrats zieht sich der Rötkarlferner bis kurz unter den Gipfel und östlich erstreckt sich der doppelt so ausgedehnte, etwa zwei Kilometer lange, Äußere Pirchlkarferner in einem rechten Winkel von Nord nach Ost. Südlich des Äußere wilde Schneide genannten Ostgrats liegt der Innere Pirchlkarferner. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordgrats der Hohe Kogel mit 3296 Metern, im Osten die 3021 Meter hohe Fotzenkarstange und im Süden der Ampferkogel (3186 m). Die Westflanke der Hohen Geige fällt ab ins Pitztal, die Ostseite ins Pollestal, ein westliches Nebental des Ötztals beim Dorf Huben bei Längenfeld. Der nächste bedeutende Ort ist Plangeross, ein Ortsteil der Gemeinde St. Leonhard im Pitztal, das etwa 3,5 Kilometer Luftlinie südwestlich der Hohen Geige liegt.

Touristische Erschließung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Stützpunkt für eine Besteigung der Hohen Geige dient heute die auf einer Höhe von 2323 Metern liegende Rüsselsheimer Hütte (ehemalige Chemnitzer Hütte), östlich oberhalb von Plangeross. Von dort aus führt der Normalweg, der leichteste Anstieg, durch die Südwestflanke des Berges in etwa 3½ Stunden zum Gipfelkreuz der Hohen Geige. Insbesondere wegen der Steinschlaggefahr wird dieser Weg nur noch (Stand 2022) als Notabstieg ausgewiesen. Ein alternativer Anstieg führt über den Westgrat in 4 Stunden von der Hütte zum Gipfel. Den Westgrat erreicht man dabei am Aussichtspunkt Gahwinden (2650 m) über einen Wanderweg. Der Grat ist größtenteils grobblockig und überschreitet den Schwierigkeitsgrad UIAA I nur im oberen Teil. Dort sind einige ausgesetzte Passagen und Kletterstellen (UIAA II bis III) versichert. Der Westgrat ist objektiv sicherer zu begehen und löst den eigentlichen Normalweg als Standardaufstieg zunehmend ab. Als weitere Alternative bietet sich der sogenannte Eisweg in Kombination mit dem Nordgrat an. Hier führt der Anstieg über den nordseitigen Rötkarferner auf den Nordgrat. Je nach Jahreszeit erfolgt der restliche Anstieg kombiniert durch Fels und Eis. Die Schwierigkeit überschreitet UIAA II auf dem letzten Gratabschnitt nicht.

Im Rahmen von Vermessungsarbeiten unter Leitung von Hauptmann Ganahl wurde die Hohe Geige im Jahr 1853 das erste Mal bestiegen. Bei der ersten touristischen Besteigung im Jahr 1873 gelangten Theodor Petersen und der Bergführer C. Bezien von der östlich des Berges gelegenen Vorderen Pollesalm (1776 m) über den Inneren Pirchlkarferner zum Gipfel. Bereits 1887 wurde der Nordgrat zum ersten Mal im Aufstieg begangen. 1935 wurde erstmals der Ostgrat, genannt die Äußere Wilde Schneide, in sieben Stunden und in teilweise schwerer Kletterei im UIAA-Grad III bezwungen.[2]

Literatur und Karte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Hohe Geige – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. austrianmap.at (BEV 1:500.000)
  2. a b Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen. Bergverlag Rother, München 2006, ISBN 3-7633-1123-8, S. 168–171