Hohe Linde (Halde)
Hohe Linde | |
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Spitzkegelhalde „Hohe Linde“ (2020) | |
Höhe | 400 m ü. NHN |
Lage | im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt |
Koordinaten | 51° 29′ 40″ N, 11° 17′ 11″ O |
Typ | Abraumhalden in Spitzkegelform |
Gestein | Abraum des Kupferschieferbergbaus |
Besonderheiten | Spitzkegelhalde |
Die Halde Hohe Linde ist eine weithin sichtbare Bergehalde (Spitzkegelhalde) bei Sangerhausen, die aus dem Abbau von Kupferschiefer in der Sangerhäuser Mulde stammt.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1944 begann das Abteufen des Thomas-Münzer-Schachts durch die Mansfeld AG. Nachdem der geförderte Abraum erst in der Nähe des Schachts abgelagert worden war, wurde aus Platzgründen eine 900 m lange Seilbahn über das Brühltal und den Brühlberg gebaut. Die Seilbahn wurde dabei von sechs Stützen getragen, die eine Höhe von 11,6 m bis 36 m hatten. Sie bestand aus der Hängeseilbahn, einer Gondel-Übergabestation von der Seilbahn zum Höhenförderer und der Kippstation auf der Halde.[1] Die Seilbahn förderte vom 22. Dezember 1955 bis zum 10. August 1990 taubes Gestein auf die Halde. Mitte der 1990er-Jahre wurde die Seilbahn demontiert und die „Hohe Linde“ bildet seitdem ein weit sichtbares Denkmal des ehemaligen Kupferschieferabbaus in Sangerhausen.[2][3]
Heutiges Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Halde ist heute rund 150 Meter hoch, der Gipfel erreicht somit eine Höhe von ca. 400 m ü. NHN. In den rund 35 Betriebsjahren sind circa 20 Millionen Tonnen Gestein auf rund 13 ha aufgeschüttet worden, vorwiegend Zechsteinkalk, Anhydrit und Rotliegend. In geringem Teil liegt auch Kupferschieferflöz und Steinsalz vor.[4] Die Besteigung ist aus Sicherheitsgründen verboten, allerdings finden bis zu zweimal im Jahr geführte und genehmigte Besteigungen statt.[2][3]
Fossilienfunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Halde ist reich an Fossilien.[3] Beschrieben sind Funde fossiler Fische aus der Zeit des Perm, wie vom Kupferschiefer-Hering, von Wodnika striatula, Acentrophorus glaphyrus, Platysomus striatus und Pygopterus humboldti, aber auch von Pflanzenresten, wie von Algen, Nadelbäumen, Farnsamern, Ginkgogewächsen, Schachtelhalmen und Bandblattbäumen.[5][6] Der Kupferschiefer wird auch als Typus eines „Fischschiefers“ ausgewiesen.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Spitzkegelhalde „Hohe Linde“. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
- ↑ a b Halde “Hohe Linde”. Stadt Sangerhausen, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- ↑ a b c Die Spitzkegelhalde „Hohe Linde“ bei Sangerhausen. HARZLIFE.DE, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- ↑ Haldenbesteigung. ErlebnisZentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- ↑ Fossil Location Sangerhausen, Germany. Fossiel.net, 2013, abgerufen am 14. Oktober 2020 (englisch).
- ↑ a b Die Lagerstätten in den Revieren Mansfeld und Sangerhausen. Justus-Liebig-Universität Gießen, abgerufen am 14. Oktober 2020.