Holuhraun
Koordinaten: 64° 51′ 9″ N, 16° 49′ 53″ W
Holuhraun ist ein Lavafeld im isländischen Hochland nördlich des Vatnajökull, das durch Spalteneruptionen entstanden ist.[1]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Forschungsexpedition von 1880 wurde das Lavafeld zunächst Kvíslarhraun genannt,. Dies bezieht sich auf die darin und in der Nähe liegenden zahlreichen Quellflüsse (isländisch kvísl = Zweig; verzweigter Bach) der Jökulsá á Fjöllum, die hier aus dem Gletscher Dyngjujökull strömen.
Vier Jahre später erhielt es vom Geologen und Geographen Þorvaldur Thoroddsen seinen heutigen Namen.[1]
Zugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis vor Kurzem wurde das Lavafeld dem Vulkansystem der Askja zugerechnet. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass die Zusammensetzung der Lava auf eine Zugehörigkeit zum System der Bárðarbunga schließen lässt.[2]
Neueste Ausbruchsserie 2014–15
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nacht vom 28. auf den 29. August 2014 begann eine Spalteneruption in Holuhraun, am nördlichen Ende einer Magma-Intrusion, die sich seit dem 16. August von der Bárðarbunga aus nach Norden bewegt hatte.[3] Im weiteren Verlauf bildete sich ein Hauptkrater mit einem Lavasee aus, der die Lavaströme nun speiste.[4] Bis zum Ende des Ausbruchs im Februar 2015[5] waren auf einer Fläche von 85 km² etwa 1,4 km³ an neuer Lava produziert worden,[6] Gíslason et al. schätzen die Lavamenge sogar auf 1,6±0,3 km³.[7] In Island selbst bereitete die ungewöhnliche Menge der emittierten Gase (v. a. der Schwefelverbindungen) etliche Probleme.[7]
Für das 2014–2015 neuentstandene Lavafeld wurden diverse Namen vorgeschlagen. Ein Komitee der Landgemeinde Skútustaðir, auf deren Gebiet das Lavafeld liegt, stimmte Ende 2015 über vier Vorschläge ab: Flæðahraun, Nornahraun, Urðarbruni und den bisherigen Namen, Holuhraun. Man entschied sich dafür, den Namen Holuhraun beizubehalten.[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Holuhraun. Nordic Adventure Travel, archiviert vom am 30. August 2014; abgerufen am 29. August 2014 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ M.E.Hartley, T.Thordarson: The 1874–1876 volcano-tectonic episode at Askja. (PDF, englisch)
- ↑ Fissure eruption in Holuhraun lava field. Ríkisútvarpið, abgerufen am 29. August 2014 (englisch).
- ↑ Iceland Magazine (englisch, aufgerufen am 18. November 2014)
- ↑ Vgl. z. B. University of Iceland. Institute of Earth Sciences. http://earthice.hi.is/bardarbunga_holuhraun (englisch)
- ↑ Icelandic Meteorologic Institute (IMO), The eruption has come to an end, abgerufen am 25. März 2017
- ↑ a b Vgl. z. B.: S. R. Gíslason et al.: Environmental pressure from the 2014–15 eruption of Bárðarbunga volcano, Iceland. Geophysical Research Letters, 2015 Abgerufen am 20. Januar 2016
- ↑ Paul Fontaine: Holuhraun to be named Holuhraun. In: The Reykjavík Grapevine. 16. Dezember 2015, abgerufen am 24. Mai 2016 (englisch).