Homer (Raesfeld)

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Homer
Gemeinde Raesfeld
Koordinaten: 51° 47′ N, 6° 46′ OKoordinaten: 51° 46′ 56″ N, 6° 46′ 7″ O
Fläche: 4,6 km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 46348
Vorwahl: 02865
Homer (Nordrhein-Westfalen)
Homer (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Homer in Nordrhein-Westfalen

Homer ist eine alte westfälische Bauerschaft und ein Ortsteil von Raesfeld im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Bis 1969 war Homer eine eigenständige Gemeinde.

Homer liegt im Nordwesten von Raesfeld und wird durch die Issel vom restlichen Gemeindegebiet getrennt. Die Bauerschaft ist eine weitgehend landwirtschaftlich geprägte Streusiedlung ohne verdichteten Siedlungskern. Die ehemalige Gemeinde Homer besaß eine Fläche von 4,6 km².[1]

Homer bildete seit dem 19. Jahrhundert eine Landgemeinde im Amt Marbeck des Kreises Borken.[2] Am 1. Juli 1969 wurde Homer durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Borken mit Raesfeld zur neuen Gemeinde Raesfeld zusammengeschlossen, die 1975 noch um die Gemeinde Erle vergrößert wurde.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1858 194 [3]
1871 172 [4]
1885 184 [5]
1910 187 [6]
1925 221 [7]
1939 211 [7]
1950 223 [1]
1969 197 [1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Naturdenkmal Predigtulme

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Die als Naturdenkmal (A.J.2) ausgewiesene und in die Liste markanter und alter Baumexemplare eingetragene Flatterulme steht auf dem Hof Grunden (vormals Winkelschulte) innerhalb der Bauerschaft.

Einst führte ein Pilgerweg von Borken nach Wesel direkt an der Ulme vorbei. In Dietmar Sauermanns Buch „Sagenhafte Stätten“ ist dazu vermerkt: Häufig rasteten unter diesem Baum die Pilger auf ihrem Weg. Daher hatte man in dem Baum auf den untersten waagerechten Ästen eine Kanzel errichtet, von der die Pfarrer ihre Gebete sprachen. – Diesem Umstand hat der Baum wohl auch seinen Namen zu verdanken.[8]

Das Alter des markanten Baumveterans wird mit ca. 600 Jahren angegeben.[9] Im Herbst 1959 zerstörte ein Brand die Wohn,- und Wirtschaftsgebäude des Hofs. Dabei wurde auch die Ulme schwer geschädigt, da ein Großteil des mächtigen Grundstamms verkohlte. Dadurch ist der Baum heute in zwei einzeln stehende Stammfragmente geteilt. Um zu verhindern, dass sie unter der Last der eigenen Krone zerbricht, wurde die Ulme zunächst 1949/50 und ein weiteres Mal im Jahr 2001 geschneitelt, das heißt wie eine Kopfweide vollständig auf den Stamm zurückgeschnitten. Der Gesamtumfang der beiden Stammreste beträgt ca. 9 m. Eine 2014 durchgeführte, lasergestützte Höhenermittlung ergab eine Baumhöhe von 13,50 m.[10]

Träger des lokalen Brauchtums sind:

  • der Schützenverein Homer.[11]
  • der Homeraner Karnevalsverein (HKV)
  • Hans Joachim Fröhlich Wege zu alten Bäumen Band 4: Nordrhein-Westfalen. WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-926181-18-4.
  • Dietmar Sauermann und Sabine Greilich Sagenhafte Stätten. Ein Begleiter durch die Sagenwelt Westfalens. Ardey, Münster 1993, ISBN 3-87023-040-1.

Einzelnachweise

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  1. a b c Hans-Walter Pries: Homer. In: HIS-Data. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  2. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster 1844, Seite 82. Abgerufen am 3. September 2017.
  3. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
  4. Volkszählung 1871
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-commons.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  7. a b Michael Rademacher: Borken. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. „Die Predigtulme in Raesfeld-Homer“ Tourismus im Kreis Borken, bei www.tourismus-kreis-borken.de
  9. „Ulme in Homer - Predigtbaum“ im Baumregister bei www.baumkunde.de
  10. „Flatterulme 'Predigtulme' auf dem Hof Grunden (vormals Winkelschulte) in Homer in Raesfeld“ in Monumentale Bäume bei monumentaltrees.com
  11. Die Bauerschaft Homer