Honiggebende Wolfsmilch
Honiggebende Wolfsmilch | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Honiggebende Wolfsmilch (Euphorbia mellifera) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia mellifera | ||||||||||||
Aiton |
Die Honiggebende Wolfsmilch (Euphorbia mellifera) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Ihr spanischsprachiger Trivialname lautet „Tabaiba silvestre“, der portugiesische „Figuera do Inferno“ oder „Alindres“.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Euphorbia mellifera ist eine baumförmig wachsende Pflanze mit Wuchshöhen bis zu 15 Metern. Der Stamm ist grau und glatt. Die Laubblätter sitzen rosettenartig gehäuft am Ende der relativ dünnen Äste. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und die -unterseite graugrün, fast kahl, mit kräftigem blassen Mittelnerv. Die Blattspreite ist bei einer Länge von bis 18 Zentimetern länglich-lanzettlich und bespitzt.
Die Blütezeit reicht von Februar bis April, selten bis Mai. Der endständige, rispige Blütenstand ist behaart. Die Tragblätter sind länglich eiförmig und gewimpert. Das Cyathium besitzt etwa 6,5 Millimeter lange verkehrt-eiförmige, purpurfarbene Brakteolen und die purpurroten Nektardrüsen sind quer-eiförmig. Die Blüten duften.
Der Chromosomensatz ist diploid und beträgt 2n = 40.[1]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zikadenart Asianidia melliferae Quartau & Remane (1996) lebt auf Madeira auf Euphorbia mellifera. Diese Zikadenart ist vermutlich monophag, das heißt, sie kommt an keiner anderen Pflanzenart vor.[2]
Vorkommen und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Honiggebende Wolfsmilch kommt auf den Kanareninseln Teneriffa (nur Anaga-Gebirge), La Palma und La Gomera sowie auf Madeira vor. In Neuseeland ist Euphorbia mellifera selten verwildert, aber wohl noch nicht eingebürgert.[3]
Auf den Kanaren ist sie sehr selten und gilt als „vom Aussterben bedroht“ (CR, „Critically Endangered“). Auf Madeira ist sie noch häufiger. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[4]
Die Honiggebende Wolfsmilch wächst an feuchten und schattigen Standorten. Euphorbia mellifera wächst meist im Unterstand von Lorbeerwäldern (Laurisilva). Auf Madeira ist sie besonders häufig an den Levadas genannten künstlichen Wasserläufen innerhalb des Waldes, kommt aber auch an natürlichen Wasserläufen vor.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1789 durch William Aiton.[5] Ein älteres Synonym für Euphorbia mellifera Aiton ist der ein Jahr früher publizierte Name Euphorbia longifolia Lam. nom. rej.[6] Der Grund ist, dass dieser Name Jahrhunderte vergessen und nicht verwendet worden war. Außerdem existiert noch das Homonym Euphorbia longifolia D.Don, das zu Verwechslungen Anlass geben kann. Dieses Homonym ist ein Synonym von Euphorbia pseudosikkimensis (Hurus. & Yu.Tanaka) Radcl.-Sm. (Syn.: Euphorbia donii Oudejans), eine Art im Himalaja.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Euphorbia mellifera wird als Zierpflanze verwendet und in Kübeln, Parks und Gärten kultiviert.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora (= Kosmos-Naturführer). Franckh-Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3-440-06037-3, S. 130.
- Adalbert Hohenester, Walter Welß: Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln. Eugen Ulmer, Stuttgart, 1993, ISBN 3-8001-3466-7, S. 152.
- António da Costa, Luis de Franquinho: Madeira. Plantas e Flores. Francisco Ribeiro & Filhos, LDA, Funchal 2008, ISBN 972-9177-37-8, S. 199.
- Á Bañares, G. Blanca, J, Güemes, J.C. Moreno, S. Ortiz (2004): Atlas y Libro Rojo de la Flora Vascular Amenazada de España. Dirección General de Conservación de la Naturaleza. Madrid, 1.069 pp. ISBN 84-8014-521-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Euphorbia mellifera bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Quartau, J.A., Remane, R. (1996): Asianidia melliferae sp. n. (Homoptera: Auchenorrhyncha, Cicadellidae), a new leafhopper from Madeira. Bocagiana Museu Municipal do Funchal (Historia Natural) 181, S. 1–3.
- ↑ P. B. Heenan, P.J. de Lange, E.K. Cameron, B.S. Parris (2008): Checklist of dicotyledons, gymnosperms, and pteridophytes naturalised or casual in New Zealand: Additional records 2004–2006. New Zealand Journal of Botany Volume 46 (2), S. 257–283, doi:10.1080/00288250809509765.
- ↑ Euphorbia mellifera in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Rivers, M.C., Fernandes, F. & da Silva Menezes de Sequeira, M., 2016. Abgerufen am 5. Februar 2021.
- ↑ Hortus Kewensis; or, a Catalogue of the Plants Cultivated in the Royal Botanic Garden at Kew. Band 3, S. 493, London 1789 (online).
- ↑ R.K. Brummitt, John McNeill, Scott A. Redhead, John H. Wiersema (2009): Report of the Nomenclature Committee for Vascular Plants: 60. In: Taxon. Vol. 58, No. 1, S. 280–292.