Belau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Honigholz)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Belau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Belau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 6′ N, 10° 16′ OKoordinaten: 54° 6′ N, 10° 16′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Amt: Bokhorst-Wankendorf
Höhe: 42 m ü. NHN
Fläche: 14,89 km2
Einwohner: 366 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24601
Vorwahl: 04323
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 005
Adresse der Amtsverwaltung: Kampstraße 1
24601 Wankendorf
Website: www.amt-bokhorst-wankendorf.de
Bürgermeister: Volker Thielsen (WGB)
Lage der Gemeinde Belau im Kreis Plön
KarteAscheberg (Holstein)BarmissenBarsbekBehrensdorf (Ostsee)BelauBendfeldBlekendorfBokseeBönebüttelBösdorfBothkampBrodersdorfDannauDersauDobersdorfDörnickFahrenFargau-PratjauFiefbergenGiekauGrebinGroßbarkauGroßharrieHeikendorfHelmstorfHögsdorfHohenfeldeHöhndorfHohwacht (Ostsee)HonigseeKalübbeKirchbarkauKirchnüchelKlampKlein BarkauKletkampKöhnKrokauKrummbekKührenLaboeLammershagenLebradeLehmkuhlenLöptinLütjenburgLutterbekMartensradeMönkebergMuchelnNehmtenNettelseePankerPassadePlönPohnsdorfPostfeldPrasdorfPreetzProbsteierhagenRantzauRastorfRathjensdorfRendswührenRuhwinkelSchellhornSchillsdorfSchlesenSchönberg (Holstein)SchönkirchenSchwartbuckSchwentinentalSelentStakendorfSteinStolpeStoltenbergTasdorfTröndelWahlstorfWankendorfWarnauWendtorfWischWittmoldt
Karte

Belau ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Belau erstreckt sich am Ostufer des Belauer Sees in fünf Kilometer Entfernung südöstlich der Gemeinde Wankendorf und 25 km südlich der Stadt Kiel.[2] Es befindet sich im Naturraum des Schleswig-Holsteinischen Hügellandes im Bereich der Haupteinheit Ostholsteinisches Hügel- und Seenland in dessen nordwestlichem Teil.[3][2] Der Schierensee liegt ebenfalls im Gemeindegebiet.[2]

Perdöl und Vierhusen liegen im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar die Gemeinde Belau umschließende Gemeindegebiete sind:[2]

Stolpe
Wankendorf
Kalübbe
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dersau
Ruhwinkel Bornhöved

Belau wurde erstmals zwischen 1264 und 1289 als Belowe erwähnt. Es wird vermutet, dass der Ortsname sich entweder vom altpolabischen/slawischen Begriff für „Sumpf“ (bel) und damit verbunden vom Belauer See, von einem Rufnamen (Ort des Bel) oder vom slawischen Wort b'aly für „weiß, hell, silbrig glänzend“ ableitet.[5]

Die Gemeinde Belau ist im Jahr 1928 bei der Auflösung der Gutsbezirke entstanden, als die damalige Landgemeinde Belau (571 ha) mit 208 Einwohnern und der Gutsbezirk Perdöl (917 ha) mit 181 Einwohnern zur neuen Gemeinde Belau vereinigt wurde.

Gut Perdöl, Torhaus von 1719

Das Adelige Gut Perdöl gehört zu den ältesten Gütern Holsteins; der Gutsbezirk des Rittergutes erstreckte sich einst über Belau, Stolpe, Depenau, Ruhwinkel und Schönböken in Richtung Neumünster. 1192 wurden erstmals Schack und Benedictus von Prodole urkundlich erwähnt. Die Herren von Perdöl gehörten zu den Equites Originarii (den alteingesessenen Rittern) Holsteins. Ihre Nachfahren spalteten sich in mehrere bekannte Adelsgeschlechter auf, die allesamt dasselbe Wappen führen: die bis heute bestehenden von Ahlefeld(t) und von Rumohr sowie die erloschenen von Bosendahl († ca. 1335) und von Rastorp (Rastorf) († 1749). 1551 wurden Perdöl und Depenau in einer Erbteilung geteilt. Das noch heute stehende Torhaus entstand 1719 durch Maria Hedwig von Ahlefeldt. Ein großes klassizistisches Herrenhaus entstand um 1800 durch den Architekten Christian Frederik Hansen, brannte aber 1854 ab. 1898 wurde ein gründerzeitliches Herrenhaus erbaut, das 1951 wegen Mauerschwammbefalls durch Nutzung der englischen Besatzung abgerissen wurde. 1902 erwarb die Familie Hirschberg das Gut Perdöl. 1948 baute sie einen ehemaligen Pferdestall in ein reetgedecktes Wohnhaus um.

In der Zeit des Nationalsozialismus gründeten baltische Zwangsarbeiter auf Gut Perdöl in Belau eine Landwirtschaftsschule.[6] Nach 1945 wurde sie zum Flüchtlingslager der britischen Besatzungsmacht und kurz danach zur Baltisch-Britischen Landwirtschaftsschule umgewidmet.[7][8]

Die Einwohnerzahl der Gemeinde verdoppelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen, ging in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber durch verschiedene Umsiedlungsaktionen wieder auf eine Zahl von etwa 320 zurück.

In Perdöl bestand ein Bahnhof der Bahnstrecke Neumünster–Ascheberg.

Gemeindevertretung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wahlbeteiligung: 69,2 Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
48,7 %
51,3 %
AWGBa
WGBb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Allgemeine Wahlgemeinschaft Belau
b Wahlgemeinschaft Belau

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wahlgemeinschaft Belau fünf Sitze und die Allgemeine Wahlgemeinschaft Belau vier Sitze.

Blasonierung: „Über einem wachsenden, oben mit Zinnen abschließenden grünen Palisadenzaun in Silber ein schwarzer Hakenpflug, darüber zwei grüne Seeblätter nebeneinander.“[10]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Belauer See

In der Liste der Kulturdenkmale in Belau stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. Hinzu kommt die Kattholzeiche als Naturdenkmal.

Commons: Belau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c d Relation: Belau (310408) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 8. Januar 2023.
  3. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 9, abgerufen am 8. Januar 2023.
  4. Aasbüttel - Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 270.
  5. Aasbüttel - Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 270.
  6. "Baltische Zwangsarbeiter gründeten in Belau eine Landwirtschaftsschule", Kieler Nachrichten, 15. September 2021
  7. "Dorfgeschichten: Holsteinseen hat ein volles Herbstprogramm und Anteile an den SE-Kulturtagen", (28. August 2021) Gemeinde Schmalensee; aufgerufen: 25. Februar 2024
  8. Volker Griese: Die ‚Landwirtschaftsschule‘ auf Gut Perdöl nach 1945. Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Plön 2019, pp. 63–82.
  9. wahlen-sh.de
  10. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein