Honk (Schimpfwort)
Honk ist eine umgangssprachliche und abwertende Bezeichnung für einen Menschen, der sich nicht besonders klug anstellt und kann auch im Sinne von Dummkopf oder Idiot verwendet werden. Seine Herkunft ist laut Duden ungeklärt, wobei die Ableitung vom englisch-amerikanischen Slangwort honk(y) für „Weißer“ als plausibel gilt.[1]
Wortherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eigentlich bezeichnet das Wort honk im Englischen das Geschrei einer Gans und davon abgeleitet das Geräusch einer Hupe.[2] Das Online Etymology Dictionary sieht eine Herkunft aus dem afroamerikanischen Slang honky, was ähnlich wie hunk für einen weißen Immigranten aus Mittel- oder Osteuropa stand, dessen Herkunft unklar war und ähnlich wie im Englischen huns (dt. Hunnen) meist mit dem heutigen Ungarn assoziiert wurde. Insbesondere im Blues-Slang wurden seit 1946 mit honky oder hunk auch einfache Handlanger in Fabriken („factory hands“) benannt.[3]
Bedeutung im Deutschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oft zielt im Deutschen das Schimpfwort auf mangelnde Bildung und mangelnde Fachkenntnisse.[4] Die beleidigende Bedeutung ergibt sich häufig erst aus dem Kontext („Du Honk!“).[5] Der Begriff wurde im deutschsprachigen Raum als Neologismus aus der Jugendsprache der 2000er Jahre populär[6] und auch als Akronym umgedeutet.[4] Vermutlich in Berlin wurde er erstmals als Abkürzung für Hauptschüler ohne nennenswerte Kenntnisse verwendet.[7] Bei Spiegel Online definierte Jochen Leffers einen Honk als Helfer ohne nennenswerte Kenntnisse.[8] Durch die Vorsilbe voll- kann die Beleidigung ähnlich wie etwa bei Vollpfosten auf stärkere Weise ausgedrückt werden („Vollhonk“). Die Süddeutsche Zeitung wählte diesen Ausdruck auf Platz 11 der Schimpfwörter des Sportjahres 2011.[9]
In den Dialekten des Rheinlands und des Bergischen Landes ist Honk eine der Ausspracheformen für das hochdeutsche Wort „Hund“.[10]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otto Waalkes verwendet Honk als Namen eines Ottifanten-Teddys, abgeleitet von einem Etikett am Teddybären mit der Aufschrift „Made in Hongkong“.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Honk, der. In: duden.de. Abgerufen am 11. April 2019.
- ↑ honk (n.). In: Online Etymology Dictionary, abgerufen am 28. März 2019 (englisch).
- ↑ honky (n.). In: Online Etymology Dictionary, abgerufen am 5. Mai 2020 (englisch).
- ↑ a b Ernst Rösner: Hauptschule am Ende. In: Waxmann Verlag, Münster 2007, ISBN 3-8309-6890-6, S. 16.
- ↑ Gert Ueding, Gregor Kalivoda (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik: Beleidigung, Band 10. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 3-11-026015-8, S. 119.
- ↑ Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache. In: Spiegel Online, 2. Juni 2008, abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Martin Spiewak: Studien zum Schulübergang – Was Eltern wollen. In: Die Zeit. Nr. 06/2010, 2. April 2010 (zeit.de [abgerufen am 22. April 2021]).
- ↑ Jochen Leffers: Das kleine Schimpfwort-Abc. In: Spiegel Online, abgerufen am 3. Februar 2015.
- ↑ Die Schimpfwörter des Sportjahres – „Vollhonk“. In: sueddeutsche.de. 31. Dezember 2011, abgerufen am 3. Februar 2015.
- ↑ Hund | Sprache im Rheinland. Abgerufen am 5. Februar 2024.
- ↑ Otto Waalkes: Wählt Honk! In: Ottos Ottifanten, Band 15, Achterbahn Verlag, ISBN 3-89719-178-4.