Horst Gorski
Horst Gorski (* 1957 in Hamburg) ist ein deutscher lutherischer Theologe. Von September 2015 bis Juni 2023 war er Leiter des Amtes der VELKD und Vizepräsident im Kirchenamt der EKD.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Horst Gorski studierte Evangelische Theologie und wurde in diesem Fach promoviert. Nach dem Vikariat war er von 1983 bis 1985 als Assistenzreferent im Kirchenamt der EKD tätig und im Anschluss als Pastor in einer Kirchengemeinde in Hamburg-Wilhelmsburg und ab 1988 in Hamburg-Iserbrook. 1999 wurde er Propst im Hamburger Kirchenkreis Altona und seit 2009 im fusionierten Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. Seit 2004 war er zudem Vorsitzender des Theologischen Beirats der Nordelbischen Kirche und später der Theologischen Kammer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Bei der Wahl zum Bischof in Schleswig unterlag er 2008 Gerhard Ulrich.[2] Im Mai 2015 wurde Gorski zum Leiter des Amtsbereichs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Am 1. September 2015 trat er die Nachfolge von Friedrich Hauschildt, der beide Ämter innehatte, an.[3] Gorski bekennt sich zu seiner Homosexualität und ist Mitbegründer des Konvents schwuler Pastoren und lesbischer Pastorinnen in Nordelbien.[4][5] Er lebt in Hamburg. Am 1. Juli 2023 trat Horst Gorski als Amtsleiter in den Ruhestand und ist seitdem in der Wissenschaftlichen Forschung und mit Vortragstätigkeiten beschäftigt. Horst Gorski ist korrespondierendes Mitglied der Evangelischen Studiengemeinschaft Fest e.V.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entrüstung vornehmlich konservativer Kirchenkreise rief Gorski durch seine Predigt am Karfreitag, 14. April 2006 hervor, in welcher er u. a. ausführte: „Der Tod Jesu war nicht notwendig, damit Gott sich mit uns versöhnt und uns vergibt.“[6] Während die nordelbische evangelische Kirche sich anlässlich Gorskis Bischofskandidatur 2008 ohne Vorbehalt hinter Gorski stellte,[7] rief deren früherer Bischof Ulrich Wilckens dazu auf, ihn nicht zu wählen, weil er sich damit „von der zentralen Aussage des Evangeliums öffentlich verabschiedet“ habe.[8] 2015 forderten sieben Leiter von Bekennenden Gemeinschaften und Wilckens Gorski in einem Offenen Brief[9] auf, sich vor Antritt seiner führenden Ämter bei der VELKD und der EKD öffentlich von seinen früheren Äußerungen zur Kreuzestheologie zu distanzieren.[10] Mit seiner Antwort waren die Absender unzufrieden.[11] Später führte sein Engagement für das Bündnis Sahra Wagenknecht zu Kritik auch innerhalb der EKD. Die Positionen des BSW zu Klima, Migration und Ukrainekrieg stehen in deutlichem Gegensatz zur Haltung der EKD.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berufung – Evangelische Kirche bekommt schwulen Vizepräsidenten. Queer – das schwul-lesbische Magazin, 2. Mai 2015, abgerufen am 11. August 2015.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Amt der VELKD – Leitung des Amtes Dr. Horst Gorski. Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands, September 2015, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ Dieter Hanisch: Porträt Horst Gorski, Propst in Hamburg – „Stigmatisierung beschmutzt die Liebe“. Der Tagesspiegel, 11. Juli 2008, abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Propst Horst Gorski wechselt in die EKD-Spitze. Evangelische Kirche in Deutschland, 31. August 2015, archiviert vom am 23. September 2015; abgerufen am 1. September 2015.
- ↑ M. Kamann, K. Kammholz: Horst Gorski – Wird er Deutschlands erster schwuler Bischof? Die Welt, 11. Juli 2008, abgerufen am 25. August 2015.
- ↑ Konvent schwuler und lesbischer Theologinnen und Theologen der Nordkirche. KonsulT, abgerufen am 25. August 2015.
- ↑ Horst Gorski: Predigt über Hebräer 9, 15-22+26-28 am Karfreitag, dem 14. April 2006, in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen. (PDF) 14. April 2006, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Hamburg: Nordelbische Kirche verteidigt homosexuellen Bischofskandidaten. jesus.de, Quelle Evangelischer Pressedienst epd, 5. Juni 2008, archiviert vom am 4. März 2016; abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Ulrich Wilckens: Aufruf zur Bischofswahl. (PDF) 6. März 2008, abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Ulrich Rüß: Offener Brief an den neuen EKD-Vizepräsidenten Propst Dr. Horst Gorski. Gemeindenetzwerk (Gemeindehilfsbund), 10. August 2015, abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Propst Gorski – Künftiger Chef des Lutherischen Kirchenamtes gerät in die Kritik. Evangelische Nachrichtenagentur Idea, 11. August 2015, abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ Propst Gorski – Auseinandersetzung um Kreuzestheologie geht weiter. Evangelische Nachrichtenagentur Idea, 18. August 2015, abgerufen am 19. August 2015.
- ↑ Ein Cheftheologe für Wagenknecht. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. August 2024, abgerufen am 3. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Gorski, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Geistlicher |
GEBURTSDATUM | 1957 |
GEBURTSORT | Hamburg, Deutschland |
- Lutherischer Geistlicher (21. Jahrhundert)
- Lutherischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Lutherischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Lutherischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Person (Evangelische Kirche in Deutschland)
- Person (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland)
- Person (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands)
- Person des Christentums (Hamburg)
- Deutscher
- Geboren 1957
- Mann