Horst Hauthal
Horst Hauthal (* 3. September 1913 in Berlin; † 21. März 2002 in Bad Neuenahr[1]) war ein deutscher Botschafter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Horst Hauthal machte 1932 in Berlin sein Abitur und studierte Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie in Berlin und Halle.
Am 17. August 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.062.619).[2] Er wurde 1939 Referendar und trat 1940 in den Auswärtigen Dienst ein.[3] Horst Hauthal leitete bis 1945 als Oberregierungsrat den, als Personal-Sonderdienst bezeichneten, Chiffrierdienst, welcher als Teil der Abteilung Personal Z, unter der Leitung des Gesandten Curt Selchow (1886–1967) stand.[4] Die Chiffrierabteilung war mit dem Zusammenstellen und Verteilen von Codes und Chiffren im Außenministerium befasst.[5]
1954 wurde Horst Hauthal zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promoviert. Im Außenministerium der Bundesrepublik Deutschland wurde Hauthal im Referat 114 eingesetzt, das von Adolf Paschke (1891–1978) geleitet wurde. Ab 1962 war Hauthal als Wirtschaftsreferent an der Deutschen Botschaft in Kairo akkreditiert. Am 4. August 1964 wurde er zum Vortragenden Legationsrat befördert. 1966 war Hauthal als Legationsrat I. Klasse an der Deutschen Botschaft in Ägypten Geschäftsträger.[6] 1967 war Hauthal Vertreter des Leiters im Referat „Wirtschaftsbeziehungen zum Nahen Osten und zu Nordafrika“ des Auswärtigen Amts.[7]
Über den Stellvertreterposten rückte Hauthal am 14. September 1971 in die Leitung des Referates Naher Osten und Nordafrika, der Abteilung Handelspolitik, Entwicklungspolitik und Europäische wirtschaftliche Integration auf.[8] 1959 schloss die Regierung der Bundesrepublik Deutschland mit dem Militärregime in Pakistan ein Investitionsschutzabkommen. Dieses stellte für Pakistan den ersten Bilateral Investment Treaty (BIT) dar. Unter der Federführung von Zulfikar Ali Bhutto wurde dieser Vertrag in der Verfassung von Pakistan 1973 ratifiziert.[9] Vom 19. bis 20. November 1973 war Horst Hauthal als Leiter des Referats Südasien im Auswärtigen Amt, mit Lothar Lahn zu den vierten bilateralen Gesprächen in Islamabad.[10] Deutsche Unternehmen investierten daraufhin in den Bereichen Energiewirtschaft, Erdölraffinerie und Wehrtechnik.
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst Hauthal: Eine ökonometrische Untersuchung zur Abhängigkeit der Beschäftigung von der Lohnhöhe (= Dissertation, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, Universität Bonn). Bonn 1954, DNB 480460124.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Keiper, Martin Kröger (Bearbeiter): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945, Band 2 G–K (= Auswärtiges Amt – Historischer Dienst – Maria Keipert, Peter Grupp [Hrsg.]: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945). Ferdinand Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 978-3-506-71841-9, S. 220–221, Abschnitt Hauthal, Horst (mit Bild).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Keiper, Martin Kröger (Bearbeiter): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945, Band 2 G–K (= Auswärtiges Amt – Historischer Dienst – Maria Keipert, Peter Grupp [Hrsg.]: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945). Ferdinand Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 978-3-506-71841-9, S. 220–221, Abschnitt Hauthal, Horst.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/13951504
- ↑ Braunbuch, Braunbuch: Diplomaten Ribbentrops im Auswärtigen Dienst Bonn ( vom 6. Oktober 2010 im Internet Archive)
- ↑ Joachim Beckh: Blitz und Anker. Band 2: Informationstechnik, Geschichte & Hintergründe. Band 2, S. 164 (Digitalisat)
- ↑ Army Security Agency: European Axis Signal Intelligence in World War II as revealed by "TICOM" investigations and by other prisoner of war interrogations and captured material, principally German. Volume 6—The Foreign Office Cryptanalytic Section (Per Z S), 1. Mai 1946 (englisch, nsa.gov, European Axis Signal Intelligence in World War II, Volume 6: The Foreign Office Cryptanalytic Section [PDF]).
- ↑ http://www.kairo.diplo.de/Vertretung/kairo/de/02/botschaftergalerie/galeriebild__hauthal,property=BildDaten.jpg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rainer Achim Blasius, Ilse Dorothee Pautsch: Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. 1967. Band 3, Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-56322-X, S. 1734 (Digitalisat)
- ↑ Ilse Dorothee Pautsch, Martin Koopmann: Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. 1971. Band 1, Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56618-0 (Digitalisat)
- ↑ Preference for free trade agreement. In: Dawn vom 23. November 2009
- ↑ Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Deutscher Bundes-Verlag, Ausgaben 81–121, 1973, S. 1563 (Digitalisat)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Georg Federer | Geschäftsträger der Vertretung der BRD in Ägypten 1966 | Lothar Lahn |
Joachim Steinbach | Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Valletta/Malta 1976 bis 1978 | Kurt Schmidt |
Personendaten | |
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NAME | Hauthal, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Botschafter |
GEBURTSDATUM | 3. September 1913 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. März 2002 |
STERBEORT | Bad Neuenahr |