Victor Calles

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Victor Calles, auch Viktor Calles (* 26. März 1901 in Aachen; † 21. Oktober 1969 in Köln[1])[2] war ein deutscher Garten- und Landschaftsarchitekt.

Auf ein Studium in Bonn, Berlin, Stuttgart und Köln folgte ein gärtnerisches Praktikum in Aachen. 1920 machte Calles sich mit einem eigenen Büro selbständig, das ab 1921 in Köln ansässig war. Er war Mitglied des Bundes Deutscher Gartenarchitekten (BDGA). Ab 1961 führte Calles sein Büro mit Sohn Horst Victor Calles (* 19. Juni 1939), der es nach dem Tod des Vaters 1969 übernahm.[1] 1979/80 erfolgte der Umzug von Köln-Müngersdorf (Veit-Stoß-Straße 6) nach Köln-Lövenich (An der Ronne 48).[3]:49[3]:83 Das Büro wird seit 1997 in dritter Generation von Dipl.-Ing. Torsten Calles und Luc de Brabant unter dem Namen „Calles De Brabant Landschaftsarchitekten“ geführt.

Bekannt wurde Calles unter anderem durch seine Vorschläge zur Rekultivierung der vom Braunkohletagebau im Rheinischen Braunkohlerevier westlich von Köln betroffenen Gebiete, die er bereits seit 1946, lange vor Erlass der entsprechenden Gesetze, vorlegte.[3]:9[4] Er war an der Vorbereitung der Bundesgartenschau in Köln 1957 als Mitglied des Gestaltungs- und des Friedhofsausschusses beteiligt.[5] Sein Werk im In- und Ausland umfasst neben privaten und öffentlichen Gärten etwa 80 Friedhöfe sowie einige Sportanlagen und Ehrenmale.[1] Bei zahlreichen Projekten war Calles Partner des Kölner Architekten Hans Schilling.[6]

Familiengrab Calles

„Victor Calles hatte das Gespür, die künftige Entwicklung vorauszusehen und Vorschläge darzulegen, die vielen Menschen wirklichkeitsfern erschienen, in der Tat aber dem Fortschritt nur vorauseilten. (…) So ist Victor Calles auch ein Wegbereiter der Landschaftsplanung, die heute endlich ihre gesetzliche Grundlage gefunden hat (…).“

Gerhard Olschowy 1982[3]:9

Calles gehörte den Studentenverbindungen Alania Bonn, AV Alania Stuttgart und Hansea Berlin im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen an.

Calles war seit 1935 mit Luise Alwine Lise Lotte geb. Fingerhut (1910–1985) verheiratet. Er verstarb 1969 im Alter von 68 Jahren in einem Kölner Krankenhaus.[2] Die Grabstätte der Eheleute befindet sich auf dem Friedhof Melaten (Flur 117).

ohne Datierung:

  • Horst Victor Calles: Garten- und Landschaftsplanung. 1920–heute. Eigenverlag, Köln 1982.
  • Wolfram Hagspiel: Victor Calles. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Bd. 1: A-G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 298f.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts (= Stadtspuren, Denkmäler in Köln, Band 8.) 2 Bände. J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 2, S. 812.
  2. a b Sterbeurkunde Nr. 3340 vom 22. Oktober 1969, Standesamt Köln West. LAV 1 (NRW R Personenstandsregister), 26 S/1969r, Bd. 6. In: historischesarchivkoeln.de:. Abgerufen am 22. Juni 2018 (Mets-Viewer S. 343, Ansicht des Digitalisats).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Horst Victor Calles: Garten- und Landschaftsplanung. 1920–heute.
  4. Grüne Zukunft der schwarzen Erde. In: Kölner Rundschau, 2. Juli 1949; bei wisoveg.de
  5. Viola Brixius: Der Rheinpark in Köln. Geschichte einer Gartenanlage von 1914 bis heute. Band 1. Köln 2004, S. 138. (=Dissertation, Universität zu Köln)
  6. Hans Schilling: Architektur 1945–2000. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2001, ISBN 3-88375-494-3., S. 323.
  7. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (= Stadtspuren, Denkmäler in Köln, Band 8.) 2 Bände, J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 1, S. 30.
  8. Bericht über den Projektleiter Hans Meyer, den Calles einstellte, obwohl er zwangspensioniert war wegen seiner jüdischen Ehefrau
  9. Werner Durth, Niels Gutschow: Träume in Trümmern: Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen Deutschlands 1940-1950. In: Schriften des Deutschen Architekturmuseums zur Architekturgeschichte und Architekturtheorie, Vieweg, 1988, ISBN 3-528-08706-4, S. 255.
  10. Baukunst und Werkform, Band 5, 1952, S. 115.
  11. Wolfram Hagspiel: Villen im Kölner Süden. Rodenkirchen, Sürth, Weiss und Hahnwald. (mit Fotografien von Hans-Georg Esch) J. P. Bachem Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7616-2488-3, S. 102.
  12. Honnefer Volkszeitung, 11. März 1960, S. 3 (zeitpunkt.nrw)
  13. Honnefer Volkszeitung, 8. November 1961, S. 3 (zeitpunkt.nrw)
  14. Fritz Bendler: Bericht über die Entstehung des Naherholungsgebietes um den Otto-Maigler-See in Hürth. in: Hürther Heimat, Bd. 80, 2001, S. 35ff.
  15. Parkfriedhof Werl. In: LWL-GeodatenKultur (lwl.org). Abgerufen am 23. Juli 2022.
  16. Protokoll zur Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Hamm (Sieg) am 15. Juni 2011 (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive; PDF)
  17. Otto Valentien: Hausgärten. In: Bund Deutscher Architekten (Hrsg.): Planen und Bauen im neuen Deutschland, Springer Fachmedien, Wiesbaden 1960, S. 429.