Hotel Stadt Rom (Leipzig)
Hotel Stadt Rom war der Name zweier Häuser in Leipzig in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs, die zeitlich unterschiedlichen Bauepochen angehörten und an zwei verschiedenen Standorten existierten. Von beiden Häusern ist nichts mehr erhalten.
Lage und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Haus mit dem Namen Hôtel Stadt Rom befand sich gegenüber dem damaligen Dresdner Bahnhof und hatte als Adresse die Bahnhofstraße Nr. 13. Das 1839 eröffnete Hotel war ein klassizistischer Bau auf dem Gelände des ehemaligen „Wintergartens“, der vom Hofgärtner Christian August Breiter (1776–1840) angelegt worden war. Im 19. Jahrhundert war es das erste Haus am Platz, in dem vor allem Fernreisende per Bahn abstiegen. Zu seinen Gästen zählte u. a. der Komponist Anton Bruckner (1824–1896).
Anfang des 20. Jahrhunderts stand der erste Hotelbau der weiteren Erweiterung der Ostvorstadt und vor allem den Plänen zur Anlage des neuen Hauptbahnhofs mit neuer Straßenführung an seiner Ostseite im Wege. Er wurde abgerissen und das neue Hotelgebäude am Georgiring 12/Wintergartenstraße 2[1] erbaut. Es befand sich nunmehr auf der anderen Seite der Wintergartenstraße und etwa 100 Meter vom alten Hotelbau entfernt. Die Pläne stammten vom Leipziger Architekten Ernst Steinkopf. Es hieß zunächst Grand Hôtel de Rome, erhielt aber während des Ersten Weltkriegs wegen der damals allgemein verbreiteten Frankophobie den alten (deutschen) Namen zurück. Das historistische Bauwerk wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Leipzig, die als Ziel hauptsächlich den Hauptbahnhof treffen sollten, beschädigt. Notdürftig repariert, lief der Betrieb in zwei Etagen weiter, bis es 1969 schließlich abgerissen wurde, um Baufreiheit für die Errichtung des Wintergartenhochhauses zu schaffen.
Seit 2015 steht am früheren Standort des Hotels und anstelle der Gewerbeanbauten am Fuß des Wintergartenhochhauses, die 2004 bei dessen Sanierung abgebrochen wurden, das neue LWB-Gebäude, Wintergartenstraße 4.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, ISBN 978-3-936508-82-6, S. 253.
- Peter Schwarz: Das tausendjährige Leipzig. Vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. 1. Auflage. Band 2. Pro Leipzig, Leipzig 2014, ISBN 978-3-945027-05-9, S. 104, 272, 585.
- Sabine Knopf: Wintergartenhochhaus. In: Leipziger Spaziergänge – Ostvorstadt. Lehmstedt, Leipzig 2020, ISBN 978-3-95797-088-6, S. 6–7.
- Sebastian Ringel: Vom Wandel der Leipziger Vorstädte. edition überland, Leipzig 2022, ISBN 978-3-948049-07-2, S. 134.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 20′ 35,4″ N, 12° 23′ 1,7″ O