Hugo Schwanert
Franz Hugo Schwanert (* 17. Dezember 1828 in Braunschweig; † 17. Oktober 1902 in Greifswald) war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hugo Schwanert lernte in Braunschweig bei dem Apotheker Werner und in Magdeburg bei dem Apotheker Hartmann. 1849 absolvierte er die Gehilfenprüfung und arbeitete in Apotheken in Bremen und Braunschweig. Ab 1854 studierte er Pharmazie und Chemie an der Universität Göttingen, wo er 1857 bei Heinrich Limpricht promoviert wurde. Als Limprecht 1860 auf eine Professur an der Universität Greifswald wechselte, folgte ihm Schwanert und wurde Erster Assistent am Chemischen Institut. Er habilitierte sich 1860 und wirkte ab 1863 als außerordentlicher und ab 1875 als ordentlicher Professor für analytische, pharmazeutische und technische Chemie. 1887/1888 war er Rektor der Universität. Im Jahre 1893 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Er wurde durch die Verleihung des Titels eines Geheimes Regierungsrates sowie mehrerer Orden geehrt. Die von Pharmaziestudenten gegründete Verbindung Markomannia Greifswald (heutige Alte Greifswalder Turnerschaft Markomanno-Teutonia) ernannte ihn zum Ehrenmitglied.[1]
Schwanert heiratete 1862 Marie Grote, Tochter des Braunschweiger Apothekers Johann Nicolaus Grote. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor. Schwanerts älterer Bruder war der Rechtswissenschaftler Hermann August Schwanert (1823–1886).
Er starb 1902 kurz nach seiner Emeritierung.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwanert arbeitete über die Aminosäure Leucin, über Hippursäure, ätherische Öle und Leichenalkaloide. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Publikationen.
- Ueber Leucin und seine Zersetzungen. Göttingen 1857, (Göttingen, Universität, Dissertation, 1957; Digitalisat).
- Hülfsbuch zur Ausführung chemischer Arbeiten für Mediciner. Schwetschke und Sohn, Braunschweig 1866, (Mehrere Auflagen).
- Lehrbuch der pharmaceutischen Chemie. 2 Bände. Vieweg und Sohn, Braunschweig 1880–1883, (Digitalisat Bd. 1; Digitalisat Bd. 2).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Friedrich: Schwanert, Franz Hugo (1828–1902) Apotheker, Chemiker, Universitätsprofessor. In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 48,1). Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2013, ISBN 978-3-412-20936-0, S. 241–243.
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 556.
- Hermann Schelenz: Geschichte der Pharmazie. J. Springer, Berlin 1904, S. 694, (2. Nachdruck. Georg Olms, Hildesheim u. a. 2005, ISBN 3-487-00242-6).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernhard Kumsteller: 100 Jahre Alte Greifswalder Turnerschaft Markomanno-Teutonia im CC Hamburg, A. Schlaeger, Peine 1968, S. 17.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Heinrich Ulmann | Rektor der Universität Greifswald 1887 | Erich Haupt |
Personendaten | |
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NAME | Schwanert, Hugo |
ALTERNATIVNAMEN | Schwanert, Franz Hugo (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1828 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1902 |
STERBEORT | Greifswald |
- Chemiker (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Greifswald)
- Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)
- Rektor (Universität Greifswald)
- Geheimer Regierungsrat
- Person (Braunschweig)
- Absolvent der Georg-August-Universität Göttingen
- Ehrenmitglied einer Studentenverbindung
- Deutscher
- Geboren 1828
- Gestorben 1902
- Mann