Humbert V. (Beaujeu)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Humbert V. (* 1189; † 25. Juli 1250 in Palästina) war ein Herr von Beaujeu und Connétable von Frankreich aus dem Haus Beaujeu.

Er war der älteste Sohn des Guichard IV. von Beaujeu († 1216) und der Sibylle von Hennegau. Mütterlicherseits war er mit dem französischen Königshaus verwandt und ein Cousin des Connétable Mathieu II. de Montmorency.

Humbert nahm am 1226 im Gefolge König Ludwigs VIII. von Frankreich am Albigenserkreuzzug teil und wurde danach zum Seneschall von Carcassonne ernannt.[1] Nach dem Tod des Königs im selben Jahr wurde er von der Regentin Blanka von Kastilien mit der Fortführung des Kreuzzuges beauftragt und eroberte dabei die Burg Bessade (Besse) die von Olivier de Termes verteidigt wurde.

Möglicherweise war Humbert im Jahr 1228 für die Nachfolge seines verstorbenen Cousins, Kaiser Robert, oder für die Regentschaft des unmündigen Kaisers Balduin II. im lateinischen Kaiserreich zu Konstantinopel im Gespräch. Zumindest berichten zwei nordfranzösische Chroniken von seiner vermeintlichen Nachfolge im Kaisertum in jenem Jahr.[2] Da hierzu keine anderweitigen Berichte vorliegen, besonders aus Konstantinopel nicht, kann es sich hierbei um Fehlinformationen handeln, oder Humbert hat schon frühzeitig jede Anfragen auf eine Regentschaft zurückgewiesen. Im Jahr 1239 ist er dann allerdings als Anführer eines französischen Ritterheers im Gefolge Kaiser Balduins II. dann doch nach Konstantinopel gezogen[3], wo er etwa bis in das Spätjahr 1240 für diesen gegen den griechischen Gegenkaiser Johannes III. Vatatzes gekämpft hat.[4] Bis spätestens zum März 1241 ist er wieder nach Frankreich zurückgekehrt, wo er in Pontoise urkundete[5], und ist offenbar noch im selben Jahr zum königlichen Connétable in Nachfolge des im selben Jahr auf dem Kreuzzug der Barone gestorbenen Amalrich VII. von Montfort ernannt wurden.

Er nahm auch am sechsten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich nach Ägypten teil, wo er wie der König in die Gefangenschaft der Mameluken geriet. Nach der Freilassung begleitete er den König nach Akkon, wo er kurz darauf starb.

Humbert heiratete am 15. Juli 1219 Marguerite de Baugé († vor März 1252), 1218/50 Herrin von Miribel, Tochter von Guy de Baugé, Herr von Miribel. Ihre Kinder waren:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310.
  2. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310; Chronicon Turnense, in: RHGF 18, S. 318.
  3. Im November 1239 hat Humberts Ehefrau in Betonung seiner Abwesenheit geurkundet. Vgl. Huillard-Bréholles, L. A.: Titres de la maison ducale de Bourbon, Bd. 1 (1867), Nr. 210, S. 44.
  4. Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 946.
  5. Vgl. Huillard-Bréholles, L. A.: Titres de la maison ducale de Bourbon, Bd. 1 (1867), Nr. 218 B, S. 46.
VorgängerAmtNachfolger
Guichard IV.Herr von Beaujeu

1216–1250
Guichard V.
Amalrich VII. von MontfortConnétable von Frankreich
1239–1248
Gilles de Trazegnies