Gemeine Hundsrute
Gemeine Hundsrute | ||||||||||||
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Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mutinus caninus | ||||||||||||
Fr. |
Die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus) ist eine Pilzart aus der Familie der Stinkmorchelverwandten (Phallaceae). Der lateinische Name des Pilzes Mutinus caninus bedeutet übersetzt „Kleiner Hundepenis“ und nimmt auf das ähnliche Aussehen des Fruchtkörpers mit dem Penis der Hunde Bezug. Auch das Wort „Rute“ ist ein älteres Synonym für „Penis“.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fruchtkörper der Gemeinen Hundsrute bilden zunächst eiförmige, 3,5 cm hohe und 2,5 cm breite Hexeneier, aus denen im Verlaufe der Reifung das 6–15 cm hohe, etwa 1 cm starke Receptaculum hervorbricht. Das Receptaculum ist hell gefärbt, das Farbspektrum reicht von weiß nach blass ockerfarben oder blass rosa. Die rot gefärbte Spitze des Receptaculums ist mit der olivbraunen Gleba bedeckt. Der Geruch ist nur schwach ausgeprägt.
Artabgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Nordamerika wurden die Vornehme Hundsrute (Mutinus elegans) und die Himbeerrote Hundsrute (Mutinus ravenelii) eingeschleppt. Diese unterscheiden sich durch ein rot gefärbtes Receptaculum und einen starken Geruch nach Aas von der Gemeinen Hundsrute.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeine Hundsrute ist ein saprobiontischer Boden- und Holzbewohner, der in Mitteleuropa in verschiedenen Laub- und Nadelwäldern, Parkanlagen und Gärten auf frischen bis feuchten, humusreichen Böden, Holzabfällen oder morschen Baumstümpfen gefunden werden kann. In Mitteleuropa erscheinen die Fruchtkörper meist gesellig im Sommer und Herbst.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeine Hundsrute kommt in Europa, dem Kaukasusgebiet, Ostasien und Nordamerika vor. In Europa ist sie vom Mittelmeergebiet bis Irland, Schottland und Skandinavien verbreitet.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeine Hundsrute ist ungiftig, kommt aber wegen ihres für Menschen ekligen Geruchs als Speisepilz nicht in Frage.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Breitenbach, Fred Kränzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 2: Heterobasidiomycetes (Gallertpilze), Aphyllophorales (Nichtblätterpilze), Gastromycetes (Bauchpilze). Mykologia, Luzern 1986, ISBN 3-85604-020-X.
- Ewald Gerhard: Pilze. Treffsicher bestimmen in drei Schritten. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München 2012, ISBN 978-3-8354-0946-0
- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhardt 2012, S. 218.