Hungerturm (Tauberbischofsheim)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem Hungerturm (2005), Am Mühlkanal in Tauberbischofsheim

Der Hungerturm, auch Hexenturm,[1] ist ein ehemaliger Gefängnisturm und Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Tauberbischofsheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Der zu Beginn des Spätmittelalters errichtete Bau steht unter Denkmalschutz.[2]

Der Hungerturm liegt heute Am Mühlkanal, der aus dem Brehmbach durch einen Graben abgezweigt wird. In der Nähe des Hungerturms befindet sich das Kurmainzische Schloss mit dem Türmersturm, einem weiteren Turm der ehemaligen Stadtbefestigung.

Der Hungerturm wurde wohl zu Beginn des Spätmittelalters im Rahmen des Baus der Stadtbefestigung und der Stadtmauer errichtet, nachdem Bischofsheim (heute: Tauberbischofsheim) zuvor am Ende des Hochmittelalters die Stadtrechte verliehen wurden.[3] Der Name „Hungerturm“ lässt auf eine damalige Verwendung als Gefängnis schließen.

Obwohl die mittelalterliche Stadtbefestigung mit einer etwa zehn Meter Hohen Stadtmauer und bis zu 20 Türmen mit Beginn der Neuzeit zunehmend entfernt wurde, blieb der Hungerturm mit einem kleinen Teil der Stadtmauer erhalten.[3][4]

Der in runder Form erbaute Turm ist in die ehemalige, mittelalterliche Stadtmauer Tauberbischofsheims integriert. Der Hungerturm ist nach § 28 (Gebäude) des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes geschützt.[2]

  • Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 47–52 (Burg und Warttürme) und S. 202–214 (Das Ende der Mauern und Türme; mit einem farbigen Bild des Hungerturms auf S. 208).
  • Hugo Stang, Anton Ullrich, Wilhelm Ogiermann, Josef Kiefer, August Haun: Tauberbischofsheim. Aus der Geschichte einer alten Amtsstadt. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955, S. 208f. (Anlage der Stadtbefestigung).
Commons: Hungerturm (Tauberbischofsheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Josef Heer: Tauberbischofsheim heute. 2. Auflage. Druckerei und Buchbinderei der Justizvollzugsanstalt Heilbronn 1983 (S. 61).
  2. a b Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg: Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale und der zu prüfenden Objekte. Regierungspräsidium Stuttgart, Stuttgart 2012.
  3. a b Hugo Stang, Anton Ullrich, Wilhelm Ogiermann, Josef Kiefer, August Haun: Tauberbischofsheim. Aus der Geschichte einer alten Amtsstadt. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955, S. 201–209 (Die Stadtrechtsverleihung und Anlage der Stadtbefestigung).
  4. Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 202–214 (Das Ende der Mauern und Türme).

Koordinaten: 49° 37′ 15,5″ N, 9° 39′ 44,2″ O