Hurengasse
Eine Hurengasse, in der die „Huren“ (Prostituierte) arbeiteten, gab es seit dem Mittelalter in zahlreichen Städten im deutschsprachigen Raum. Später wurden die Straßennamen meist gegen einen weniger anrüchigen ausgetauscht.[1] Parallel dazu ist „Rosenstraße“ ein häufig auftretender Straßenname in den mittelalterlichen Stadtkernen von Städten. Beide Namen sind ein Hinweis auf Prostitution (Badehäuser usw.).[2]
Die Prager Hurengasse war beispielsweise dem jungen Kafka nicht unbekannt.[3]
Im deutschen Sprachgebrauch lebendig ist die Bezeichnung „Hurengasse“ für solche Bordellstraßen von Rotlichtvierteln, beispielsweise die Herbertstraße im Rotlichtviertel auf St. Pauli in der Nähe der Reeperbahn in Hamburg[4] oder die Helenenstraße in Bremen.[5]
Beispiele (nach Orten):
- Antoniusstraße (früher auch Kriechelgasse und Hurengasse genannt), eine der ältesten Straßen Aachens[6]
- Rosenstraße (früher Hurengasse) in Berlin-Mitte[7]
- Hurengasse in Düren
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hurengasse. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
- ↑ Artur Hoffmann: Die typischen Straßennamen im Mittelalter und ihre Beziehungen zur Kulturgeschichte. Unter besonderer Berücksichtigung der Ostseestädte. Phil. Diss., Königsberg 1913.
- ↑ Ein Bücher-Tagebuch. Buchbesprechungen aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 1984, S. 256 (Franz Kafka: Bilder aus seinem Leben. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 1983; Foto)
- ↑ Ein Reeperbahn-Besuch in Hamburg bleibt unbeschwert, wenn Sie sich an die vorgegebenen Regeln halten. Ein ungeschriebenes, aber wissenswertes Gesetz zum Beispiel gilt für Frauen in der Herbertstraße. focus.de, 28. April 2021.
- ↑ Kai Schöneberg: Von „Controlldirnen“ bis zum Sex-Ghetto. In: taz, Bremen, 27. April 2002.
- ↑ Christian Quix: Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Aachen und ihrer Umgebungen. 1829, S. 8 google.de
- ↑ Karl Friedrich von Klöden: Erläuterung einiger Abschnitte des alten Berlinischen. 1839, S. 70 google.de