Husarentempel

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Husarentempel
Blick vom Husarentempel über Wien
Luftbild bei Nacht
Westansicht des Husarentempel

Der Husarentempel ist ein klassizistischer Bau auf dem Südostgipfel (494 m ü. A.) des Kleinen Anningers (496 m ü. A.) im Naturpark Föhrenberge im Gemeindegebiet von Mödling. Der Tempel ist eine der vielen künstlichen Ruinen des Liechtensteinischen Landschaftspark, die im Umkreis der Burg Liechtenstein, der Stammburg des Herrschaftshauses des Fürstentums Liechtenstein, gebaut wurden.

Der ursprüngliche Bau war im Auftrag von Fürst Johann I. Josef von Liechtenstein von dem Architekten Joseph Hardtmuth zwischen 1809 und 1811 in Holzbauweise hergestellt worden. Dabei wurden die gerodeten Berghänge mit der für die Gegend typischen Schirmföhre aufgeforstet. Es stürzten jedoch ein benachbarter Aussichtsturm mit dem Namen und Thema "Trajanische Säule", Wintergarten und 1812 in einem Sturm der Tempel selbst ein.[1]

Der heutige massiv ausgeführte Nachfolgerbau wurde im Jahr 1813 von Joseph Kornhäusel als „Tempel des Kriegsruhms“[2] errichtet. Er ist den Gefallenen der Schlacht bei Aspern gewidmet[3]. Die Grabstätten im Innern enthalten die Körper von fünf Soldaten aus dieser Schlacht. Sie werden auch heute noch von der Stadt Mödling als Ehrengräber behandelt.[4]

Der Tempel ist vom Wiener Becken weithin sichtbar.[5] Deshalb hat im Jahr 1999, neben der Renovierung durch die Stadt Mödling, der Stromversorger Wien-Energie in einem Gemeinschaftsprojekt mit der HTL Mödling eine Beleuchtung des Tempels installiert, die aus Solarenergie gespeist wird.[2]

  • Walter Ulreich (Hrsg.): Der „Husarentempel“ – eigentlich Tempel auf dem Anninger, Tempel des Kriegsruhms, auch Tempel der Minerva oder längstfällige Rehabilitation der englischen Reiseschriftstellerin Frances Trollope. Eine hartnäckige Biedermeier-Legende und deren Vorgeschichte, Föhrenhof Mödling, 24. November bis 31. Dezember 1996, Broschüre zur Ausstellung. Edition Bicycle Archiv Ulreich, Hinterbrühl 1996, ISBN 3-901470-02-6.
  • Hermann Dikowitsch (Red.): Der Wienerwald. Denkmalpflege in Niederösterreich, Band 22. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft, St. Pölten 1999.[6][7]
  • Von des Berges hohem Gipfel – Grüsset dort ein stolz Gebäu’ – das dankend schuf ein edler Fürst – Deutschem Mut und deutscher Treu. R. Wild vor 1900
  • Walter A. Schwarz: Der Husarentempel (I). Das älteste Kriegerdenkmal Österreichs und die Fotovoltaik. Mahnmal der Vergangenheit – Wegweiser in die Zukunft. In: Pallasch. Zeitschrift für Militärgeschichte. Bd. 11 (2008), Heft 27, S. 97–109.
  • Walter A. Schwarz: Der Husarentempel (II). Das älteste Kriegerdenkmal Österreichs und die Fotovoltaik. Mahnmal der Vergangenheit – Wegweiser in die Zukunft. In: Pallasch. Zeitschrift für Militärgeschichte. Bd. 11 (2008), Heft 28, S. 58–70.
Commons: Husarentempel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • 17 Husarentempel (…) In: Fritz Peterka: Wanderungen rund um Wien. 50 ausgewählte Tageswanderungen in Wien, im Wienerwald und im Weinviertel (die schönsten Tal- und Höhenwanderungen). 6. Auflage. Rother-Wanderführer. Rother, München 2006, ISBN 3-7633-4188-9, S. 54 f.

Einzelnachweise

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  1. Der Tempel des Ruhmes. In: Wiener Zeitung. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  2. a b Dikowitsch: Wienerwald, S. 52.
  3. Bis zur Enthüllung des Löwen von Aspern, 1858, war der Husarentempel bis dahin das einzige offizielle Denkmal, das an den Sieg der Österreicher über Napoleon I. erinnerte. – Stefan Riesenfellner (Hrsg.): Steinernes Bewußtsein I – die öffentliche Repräsentation staatlicher und nationaler Identität Österreichs in seinen Denkmälern. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98797-7, S. 336, online, abgerufen am 3. Oktober 2010.
  4. Anton Rieder: Der Wienerwald. Natur, Geschichte und Kultur einer einzigartigen Landschaft. Brandstätter, Wien 2002, ISBN 3-85498-215-1.
  5. Karl Baedeker: Oesterreich, Süd- und West-Deutschland. Handbuch für Reisende. 13., umgearbeitete Auflage. Baedeker, Coblenz 1868, S. 31 f., online, abgerufen am 3. Oktober 2010.
  6. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  7. PDF online (Memento vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)

Koordinaten: 48° 4′ 37″ N, 16° 15′ 6″ O