III. Oldenburgischer Deichband
III. Oldenburgischer Deichband | |
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Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Gründung | 1855 in Jever |
Geschäftsführung | Dipl.-Ing. Gert Bartels[1] |
Website | www.wabo-jever.de |
Der III. Oldenburgische Deichband ist ein im Jahr 1855 gegründeter Deichverband mit Sitz in Jever. Er wird von der gemeinsamen Geschäftsstelle der Wasser- und Bodenverbände im Landkreis Friesland verwaltet.[2]
Verbandsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Deichverband ist für ein circa 50.000 Hektar großes Gebiet im Landkreis Friesland und der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven zuständig. Dieses geschützte Gebiet, welches alle im Schutz der Hauptdeiche gelegenen Grundstücke bis zu einer Höhe von NN +5,00 m inklusive der innerhalb dieses Gebietes liegenden höheren Bodenerhebungen umfasst,[2] erstreckt sich über die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven, die Gemeinden Sande, Schortens, Wangerland und die Stadt Jever sowie Teile der Gemeinden Bockhorn, Zetel, Friedeburg und der Stadt Varel.[3]
Die Hauptdeichlinie im Zuständigkeitsbereich des III. Oldenburgischen Deichbandes ist 59,8 Kilometer lang. Sie erstreckt sich vom Generalplankilometer 227,3 auf der Kreisgrenze zwischen dem Landkreis Friesland und dem Landkreis Wittmund bei Harlesiel bis zum Generalplankilometer 287,1 auf der Ostseite des Dangaster Tiefs bei Dangast. Die Hauptdeichlinie ist in fünf Deichzüge unterteilt. Der 1. Deichzug umfasst die Deichverbandskilometer 0,0 bei Harlesiel bis 17,45 bei Horumersiel, der 2. Deichzug die Deichverbandskilometer 17,45 bis 26,7 am Hooksieler Binnentief, der 3. Deichzug die Deichverbandskilometer 26,7 bis 38,8 beim Heppenser Groden in Wilhelmshaven, der 4. Deichzug die Deichverbandskilometer 38,8 bis 45,9 am Banter See in Wilhelmshaven und der 5. Deichzug die Deichverbandskilometer 45,9 bis 59,8 bei Dangast.
In der Verantwortung des III. Oldenburgischen Deichbandes befindet sich seit dem 1 Januar 2006 auch ein 3,7 Kilometer langer Abschnitt des Hauptdeiches in Wilhelmshaven, welcher zwischen dem Banter Siel und dem Marinestützpunkt verläuft und bisher vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz betreut wurde.[4]
Zu der Hauptdeichlinie kommt noch eine rund 40 Kilometer lange zweite Deichlinie[2] am Elisabethgroden, zwischen Horumersiel und Hooksiel und im Bereich der Voslapper, Rüstersieler und Heppenser Groden.[3]
Das Verbandsgebiet des III. Oldenburgischen Deichbandes grenzt im Westen an das Verbandsgebiet der Deichacht Esens-Harlingerland und im Süden an das Verbandsgebiet des II. Oldenburgischen Deichbandes.
Verbandsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verband wird von einem Ausschuss vertreten, der von den Verbandsmitgliedern gewählt wird. Der Ausschuss besteht aus 17 Mitgliedern und wählt seinerseits einen Vorstand, der mit fünf Mitgliedern besetzt ist. Für die Überwachung der einzelnen Deichabschnitte und daran durchzuführender Arbeiten setzt der Verband vom Vorstand zu berufende Deichgeschworene ein.
Mitglieder des Verbandes sind alle Grundeigentümer und Erbbauberechtigten der im Verbandsgebiet gelegenen Grundstücke.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Deichverband hat die Aufgabe, Grundstücke im Verbandsgebiet vor Sturmfluten und Hochwasser zu schützen. Dazu unterhält er die im Verbandsgebiet liegenden Deiche.
Die Deichabschnitte werden größtenteils mit Schafen beweidet. Die Schafe halten das Gras kurz und treten den Boden fest. Sie sorgen so für eine kurze, geschlossene und feste Grasnarbe, die für die Deichsicherheit wichtig ist.[5] Der III. Oldenburgische Deichband unterhält dafür Deichschäfereien am Elisabethgroden und am Voslapper Groden.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- O. Tenge: Der Jeversche Deichband : Geschichte und Beschreibung der Deiche, Uferwerke und Siele im dritten Oldenburgischen Deichbande und im Königlich Preußischen westlichen Jadegebiet. 1898, abgerufen am 9. Februar 2014.
- Heiner Blischke: Küstenschutz im III. Oldenburgischen Deichband „Leben an der Küste“. Heft 1. Oskar Berg, Bockhorn 2001, ISBN 3-9806956-1-1.
- Ulrike Oltmanns & Hans-Jörg Frick: Küstenschutz im III. Oldenburgischen Deichband „Von der Wurt zum modernen Deichbau“. Heft 2. KomRegis-Verlag, Oldenburg 2005, ISBN 3-938501-06-5.
- Hauptdeichverbände. Hauptdeichverbände an der niedersächsischen Küste. Deichverband der I. Meile Altenlandes, abgerufen am 29. August 2023 (siehe auch: Infoflyer von allen niedersächsischen Deichverbänden herausgegeben, PDF; 2,22 MB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website des III. Oldenburgischen Deichbandes. Abgerufen am 29. August 2023.
- ↑ a b c d III. Oldenburger Deichband, Wasser- und Bodenverbände im Kreise Friesland. Abgerufen am 29. August 2023.
- ↑ a b Übersichtsplan Deichverbände (Anlage 6, Seite 50 ff.) im: Generalplan Küstenschutz, Niedersachsen/Bremen -Festland-. (PDF; 17,9 MB) In: Generalpläne für Insel- und Küstenschutz. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, März 2007, abgerufen am 29. August 2023.
- ↑ Letzter Landesdeich in Wilhelmshaven geht zum Deichverband, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, 19. Januar 2007. Abgerufen am 12. Juli 2012.
- ↑ Melanie Hanz: Deichschafe auf dem Rückzug, Nordwest-Zeitung, 27. Februar 2010. Abgerufen am 11. Februar 2016.