Important Project of Common European Interest

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Die Important Projects of Common European Interest (IPCEI), ehemals Project of Common Interest (PCI),[1] sind strategische Förderprojekte der Europäischen Kommission unter dem Dach der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (DG GROW) zur Innovation in ressourcenintensiven Kernmarktsegmenten.

Organisation und Geschichte

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Der IPCEI-Begriff wurde 2014 als Teil des EU-Beihilferechts etabliert, deren finanzielle Förderung durch die Mitgliedsstaaten unterstützt werden kann. Der mittlerweile synonym benutzte PCI-Begriff von 2013 beschreibt Projekte zur „Vereinfachung der Planung und Umsetzung grenzüberschreitender Energieinfrastruktur“. In Rechtsfolge stehende Vorhaben mit Drittstaaten werden Project of Mutual Interest (PMI) genannt.[2]

Das 2018 geschaffene Strategic Forum for IPCEI koordiniert die Einrichtung der Projekte. Es soll die Kommission bei einer „gemeinsamen Vision der zentralen Wertschöpfungsketten Europas“ unterstützen, Vereinbarungen für gemeinsame Investitionen in die identifizierten Bereiche forcieren und die Kooperation zwischen öffentlichen Einrichtungen und sonstigen Stakeholdern der EU-Mitgliedstaaten befördern.[3]

IPCEI sollen „signifikanten Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit oder Wertschöpfung in der EU nehmen“, wo bisher ein Marktversagen vorzuliegen schien, und dabei einen Effekt über die beteiligten Mitgliedstaaten und Unternehmen haben. Vorhaben sollen neue Produkte oder Produktionsprozesse mit hohem Bedarf an Forschung, Entwicklung und Innovation schaffen und kofinanziert werden. Bis zu einer gewissen Höhe sollen sich teilnehmende Unternehmen die anfallenden Kosten inklusive des Roll-Outs dadurch vollständig erstatten lassen können.[4] Die beabsichtigten Erfolge müssen dabei deutlich über den Stand der Technik hinausgehen.[5]

Wiederholt wurden PCI aufgrund der Ausrichtung auf fossile Energieträger kritisiert.[6][7]

Auflistung bisheriger IPCEI

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Thema Einrichtung Fokusthemen Beteiligte (Auswahl)
Mikroelektronik 2018 Energieeffiziente Chips, Leistungshalbleiter, Smart Sensors, Optische Komponenten, Verbundmaterialien CEA-Leti, Globalfoundries, Soitec, ST Microelectronics, X-FAB, Elmos, Infineon, Murata, Bosch, Semikron, TDK-Micronas, AMTC, Zeiss, Azur Space Solar Power, Osram
Batteriezellen 2019 Roh- und Werkstoffe, Zellen und Module, System, Umnutzung, Recycling und Raffination Automotive Cells Company, BASF, Solvay, Umicore, BMW, FAAM, Varta, Manz, Fortum
Next Generation Cloud Infrastructure and Services 2021[8] Aufbau einer Cloud-Edge-Infrastruktur insbesondere für industrielle Anwendungen und Beitrag zur Datensouveränität Deutsche Telekom, Orange, Telefonica[9], VDI Technologiezentrum[10]
Wasserstoff 2021 (Beginn Realisierungsphase)[11] Erzeugungsanlagen für die Produktion von grünem Wasserstoff, Stahl- und Chemieindustrie, Infrastruktur, Mobilität[11] RWE Renewables, Vattenfall, Shell, Mitsubishi, Neumann & Esser, Linde, Total, Siemens Energy, BMW, Daimler Truck, Thyssengas, Salzgitter Flachstahl, Saarstahl, Ontras, EWE, Sunfire, H2apex
Pharmazeutische Industrie deutsch-französischer Vorschlag[12] Gesundheitsvorsorge, resiliente Wertschöpfungsketten N.N.
Mikroelektronik II Projektauswahl Ende 2021 N.N.

Einzelnachweise

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  1. Advice on complex business models. In: Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  2. Fabian Pause, Jana Nysten: Green Deal erklärt. Updates zum Green Deal sowie Wasserstoff in der EU (PCI und IPCEI). Stiftung Umweltenergierecht, Würzburg / Berlin 26. Januar 2021, S. 18 (stiftung-umweltenergierecht.de [PDF]).
  3. Strategic Forum for Important Projects of Common European Interest (IPCEI) (Strategic Forum for IPCEI). In: EU Monitor. PDC, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  4. What's an IPCEI? In: Hydrogen for Climate Action Coalition. Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, Hydrogen Europe, abgerufen am 10. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Häufig gestellte Fragen zum "Important Project of Common European Interest (IPCEI)". Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, abgerufen am 10. Februar 2021.
  6. Joint Statement by Food & Water Europe and Friends of the Earth Europe on PCI List Vote. In: Food & Water Action Europe. 14. März 2018, abgerufen am 21. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
  7. Florence Schulz: EU-Kommission setzt umstrittene Gasprojekte auf Förderliste. In: Euractiv. 1. November 2019, abgerufen am 21. Februar 2022 (deutsch).
  8. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: IPCEI Nächste Generation Cloud Infrastrukturen und Services. Abgerufen am 4. April 2022.
  9. Handelsblatt. Abgerufen am 5. Juni 2024.
  10. Förderrichtlinie für die Bundesförderung im Bereich Cloud- und Edge-Infrastruktur und -Services im Rahmen des IPCEI-CIS. In: Bundesanzeiger. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, 31. Mai 2023, abgerufen am 5. Juni 2024.
  11. a b Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: IPCEI Wasserstoff: Gemeinsam einen Europäischen Wasserstoffmarkt schaffen. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  12. 3. Deutsch-Französischer Technologiedialog. Stärkung der Widerstandsfähigkeit der europäischen Medizin- und Pharmaindustrie. Pressemitteilung 185. In: Die Bundesregierung. 31. Mai 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.