IU Internationale Hochschule
IU Internationale Hochschule | |
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Gründung | 1998 |
Trägerschaft | privat (GmbH), staatlich anerkannt |
Ort | Erfurt |
Bundesland | Thüringen |
Land | Deutschland |
Rektor | Holger Sommerfeldt (seit 2021)[1] |
Studierende | > 130.000 (2024)[2] |
Mitarbeiter | > 4.000 (2024)[3] |
Website | www.iu.de/ |
Die IU Internationale Hochschule (bis 2021 IUBH Internationale Hochschule, bis 2017 Internationale Hochschule Bad Honnef/Bonn, abgekürzt wird sie meist die IU genannt) ist eine staatlich anerkannte private Fachhochschule mit Sitz in Erfurt und 28 Standorten in Deutschland. Sie bietet englischsprachige Präsenzstudiengänge, deutschsprachige duale Studienprogramme sowie Fernstudienangebote und Kombimodelle auf Deutsch und Englisch an. Mit über 130.000 Studierenden gilt die IU Internationale Hochschule seit 2021 als die größte Hochschule in Deutschland.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IU wurde 1998 als Internationale Fachhochschule Bad Honnef / Bonn (IFH) in Bad Honnef gegründet, im Wintersemester 2000/2001 wurde der Lehrbetrieb mit 23 Studierenden aufgenommen.[5] Seit dem Jahr 1999 ist die Hochschule staatlich anerkannt.
Ihren Betrieb nahm die Hochschule zunächst im „Feuerschlößchen“ auf, dem ehemaligen Wohnhaus von Wilhelm Girardet nördlich des Bad Honnefer Stadtzentrums. 2000 zog sie auf das zuvor von einer Handelsschule genutzte ehemalige Gelände des historischen Bischofshofs im Ortsteil Bad Honnef-Beuel um. Der unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex[6] wurde 2005 um zwei Wohnheime und eine Mensa erweitert. Im Februar 2007 wurde ein neues Verwaltungsgebäude mit Bibliothek, Seminarräumen und Büros eingeweiht.
Im Juli 2009 akkreditierte der Wissenschaftsrat die Hochschule institutionell für zehn Jahre,[7] 2021 erfolgte die Reakkreditierung für weitere fünf Jahre.[8] Im Jahr 2010 wurde sie Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz.[9] Die Studiengänge sowie das interne Qualitätsmanagement der Hochschule („Systemakkreditierung“) sind zusätzlich durch die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) im Auftrag der Stiftung Akkreditierungsrat akkreditiert.[9]
Mitte 2013 fusionierte die IU mit der ebenfalls privaten Adam-Ries-Fachhochschule in Erfurt und erweiterte damit ihr Angebot um das duale Studienmodell. Im März 2016 fusionierte sie mit der Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik (HIWL) in Bremen und bietet seitdem an diesem Standort ebenfalls duale Studiengänge an.
Im Oktober 2017 wurde sie von „Internationale Hochschule Bad Honnef / Bonn“ in „IUBH Internationale Hochschule“ umbenannt.
2019 wurde der Sitz der Hochschule nach Erfurt verlegt; seitdem unterliegt sie dem Thüringer Hochschulgesetz.[10]
Im März 2021 erfolgte eine weitere Umbenennung in „IU Internationale Hochschule.“[11] Zusätzlich wurde Holger Sommerfeldt als Nachfolger von Peter Thuy Rektor der Hochschule.
Im Juni 2023 hat die IU Gruppe, die Holding der IU Internationale Hochschule, die University of Fredericton (UFred) in Kanada und zum Ende März 2023 The London Institute of Banking & Finance (LIBF) im Vereinigten Königreich übernommen.[12][13]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Träger der Hochschule ist die IU Internationale Hochschule GmbH, deren alleinige Gesellschafterin seit 2007 die Career Partner GmbH (seit 2021: IU Group N.V.) ist.[14][15] Letztere befindet sich seit 2017 im Besitz der britischen Investorengruppe Oakley Capital; zuvor gehörte sie von 2007 bis 2015 der Münchner Beteiligungsfirma Auctus, von 2015 bis 2017 der US-amerikanischen Apollo Group.[16]
Leitungsorgane der Hochschule sind das Rektorat, der Senat und ein Fachbeirat, der die fachlichen Belange der Fachgebiete und Unternehmen vertreten soll. Die Hochschule gliedert sich intern entlang ihres Studienangebots in sogenannte „Units“, die jeweils einem Prorektorat unterstellt sind. Daneben ist die Hochschule in weitgehend autonom agierende Regional- und Standortleitungen sowie in neun Fachgebiete untergliedert.[8]
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochschule betreibt neben einem „virtuellen Campus“ aktuell 39 Standorte: Aachen, Augsburg, Bad Honnef, Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Potsdam, Regensburg, Rostock, Stuttgart, Ulm, Wuppertal und Würzburg.
Für das Fernstudium stehen zudem etliche Prüfungszentren im Ausland an den Standorten der Goethe-Institute zur Verfügung.
Studiengänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IU Internationale Hochschule bietet rund 200 Bachelor-, Master- und MBA-Studiengänge in verschiedenen Studienformaten (Fernstudium, Kombistudium, MyStudium, Duales Studium) aus folgenden Fachgebieten an:[17]
- Design, Architektur & Bau
- Gesundheit
- Hospitality, Tourism & Event
- Human Resources
- IT & Technik
- Marketing & Kommunikation
- Sozialwissenschaften
- Transport & Logistik
- Wirtschaft
- Management
Partnerhochschulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IU bietet Studienmöglichkeiten in einer Study Abroad Alliance an folgenden Hochschulen[18]
- International College of Management Sydney (Australien)
- Acsenda School of Management (Kanada)
- British Columbia Institute of Technology (Kanada)
- University of New York in Prague (Tschechien)
- Hellenic American University (Griechenland)
- Dublin Business School (Irland)
- American University of Rome (Italien)
- The London Institute of Banking & Finance (UK)
- St. Francis of Brooklyn (USA)
Rechtsstreit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Oktober 2024 waren am Landgericht Frankfurt am Main sieben Schadensersatzklagen von ehemaligen Studierenden gegen die IU Internationale Hochschule anhängig, die sich in Bezug auf die fehlende Kammerfähigkeit nach dem Abschluss des dualen Studiengangs Architektur jahrelang getäuscht sahen. Erst während des Studiums hatte sich herausgestellt, dass man mit dem Studiengang gar nicht Architekt werden konnte. Die Werbung der Hochschule sei insoweit irreführend gewesen, erklärte eine Hochschulrechtlerin gegenüber dem Hessischen Rundfunk, der berichtet hatte, dass es Vergleiche der IU mit Klägern gegeben habe. In Düsseldorf seien fünf ähnliche Verfahren noch anhängig, in München seien es sechs, in Stuttgart eines, in Erfurt gebe es dreißig Klagen von Studierenden und von ehemaligen Praxisbetrieben. Der Studiengang wurde zwischenzeitlich neu akkreditiert, ab dem Wintersemester 2024 ist der Studiengang an den IU-Standorten Frankfurt, Berlin, Hamburg, München, Stuttgart kammerfähig. Für alle bislang im dualen Studiengang eingeschriebenen Studierenden und Absolventen bot die IU ein kostenloses Angebot an, „um durch zusätzliche Kurse auch die Kammerfähigkeit zu erlangen.“[19]
Entlassungen im Dezember 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 2024 kam es durch einen erneuten Strategiewechsel der Hochschule zu einem Personalabbau, der aufgrund der zeitlichen Nähe zu den Weihnachtsfeiertagen sowohl in der Presse[20] als auch auf einschlägigen Stellen-[21] und Fernstudienportalen[22] Resonanz findet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ „Holger Sommerfeldt neuer Rektor der IUBH“ auf idw-online.de vom 8. März 2021, abgerufen am 10. März 2021
- ↑ [1], abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ [2], abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ General-Anzeiger Bonn: IU Internationale Hochschule: IUBH wird grösste deutsche Hochschule - und zur „IU Internationale Hochschule“. 22. März 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ General-Anzeiger Bonn: Internationale Fachhochschule Bad Honnef feiert zehnjähriges Bestehen. 20. Mai 2010, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Denkmalliste der Stadt Bad Honnef, Nummer A 124
- ↑ Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef • Bonn (IFH). (PDF) 9. Juli 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2022; abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ a b Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Institutionellen Reakkreditierung der IUBH Internationale Hochschule (IUBH), Erfurt. (PDF) Januar 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ a b Beschluss der FIBAA-Akkreditierungskommission für institutionelle Verfahren. (PDF) In: Systemakkreditierung, Gutachten (IUBH). FIBAA, 4. Dezember 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2019; abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Tino Zippel: Wie Thüringer Hochschulen Millionen durch die Hintertür verdienen. In: Ostthüringer Zeitung. 29. November 2019, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Neuer Name: IUBH jetzt IU Internationale Hochschule. In: zeit.de. 23. März 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ University of Fredericton acquired by IU Group, proprietor of IU International University of Applied Sciences, investing in the future of Canadian online education. In: newswire.ca. 13. Juni 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
- ↑ LIBF Joins IU Group, enhancing education opportunities. In: tradefinanceglobal.com. 14. Juni 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
- ↑ Daten & Fakten | Career Partner. 9. Mai 2021, archiviert vom am 9. Mai 2021; abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ IU Group | Education for Everyone. Abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Acquisition of Career Partner Group – Company Announcement. In: Financial Times. 6. November 2017, abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Studienangebot | IU Internationale Hochschule. Abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ IU Internationale Hochschule startet neue Allianz für Studien- und Arbeitsmöglichkeiten im Ausland. Abgerufen am 6. März 2024.
- ↑ Phoebe Koppendorfer, Johan Gallwitz: Klagewelle gegen private Hochschule: Ein Architektur-Studium, mit dem man nicht Architekt werden konnte. In: hessenschau.de. 2. Oktober 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Kündigungen vor Weihnachten an der „IU International University“. 12. Dezember 2024, abgerufen am 21. Dezember 2024.
- ↑ IU Internationale Hochschule Erfahrungen: 1658 Bewertungen von Mitarbeitern | kununu. 21. Dezember 2024, abgerufen am 21. Dezember 2024.
- ↑ Abbau Mitarbeiter*innen bei der IU. 13. Dezember 2024, abgerufen am 21. Dezember 2024 (deutsch).
Koordinaten: 50° 59′ 1″ N, 11° 1′ 58″ O
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