Ibbenbürener Steinkohlenrevier
Das Ibbenbürener Steinkohlenrevier liegt im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen in der Region Tecklenburger Land. Es umfasst die Ibbenbürener Bergplatte bei Ibbenbüren, den Piesberg bei Osnabrück und den Hüggel bei Hasbergen. Beide letzteren liegen in Niedersachsen.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedingt durch das Bramscher Pluton, sind die im Umland tief unter der Erdoberfläche liegenden Schichten des Oberkarbon und des Perm bis an die Oberfläche angehoben worden. Durch die Hitzewirkung des Plutons fand eine starke Inkohlung der Flöze statt. Erze lagerten sich in Spalten im Gebirge ab. So findet man Vererzungen in den Randlagen der drei Lagerstätten.
Bergbau auf Steinkohle und Erze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ibbenbüren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Karbonscholle in Ibbenbüren ist 14 km lang in Ost-West- und 5 km breit in Nord-Süd-Ausrichtung. Sie wird durch den Bockradener Graben in zwei Teile gespalten. In dem Karbonhorst sind zahlreiche Anthrazitkohlenflöze eingelagert, das Westfeld, in dem der Bergbau seit 1979 beendet ist, sowie das Ostfeld, in dem sich das Bergwerk Ibbenbüren befindet, wo im August 2018 zum letzten Mal Kohle gefördert wurde.[1]
In den Randzonen, in dem das Perm an den Karbonhorst anliegt, befinden sich Erzlagerstätten, im Westfeld bei Uffeln ein nicht abgebautes kleines Erzfeld, im Ostfeld größere Erzfelder, in denen im 19. Jahrhundert Erzbergbau stattfand.
Bergbau auf Kohle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bergbau auf Erz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Piesberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Piesberg, ein 1,9 km langer in Ost-West- und 1,2 km breiter in Nord-Süd-Richtung großer Aufbruch des Oberkarbon, liegt am nördlichen Stadtrand Osnabrücks. Hier fand bis 1898 Steinkohlenbergbau statt, der wegen starker Wasserzuflüsse aufgegeben wurde. Er befindet sich nicht in Nordrhein-Westfalen, sondern liegt direkt an der Grenze auf niedersächsischem Gebiet.
Heute prägt der Haseschacht mit dem Hasestollen das Bild des Piesberger Bergbaus. Diese wurden zum Teil wieder befahrbar gemacht und gehören zum Museum Haseschacht.
- Haseschacht (92 m tief)
- Stüveschacht (210 m tief)
Auch hier fand in kleinerem Maße Erzbergbau an den Rändern statt.
Hüggel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 8 km südlich von Osnabrück bei Hasbergen liegende Hüggel ist 3,7 km lang in Ost-West, und 0,7 km in Nord-Süd-Richtung. Die bergbaulichen Tätigkeiten waren hier jedoch ausschließlich auf Erze beschränkt. Dieser Abbau endete um 1940 mit der weitgehenden Erschöpfung der erdoberflächennahen Erzlagerstätten. Der Hüggel befindet sich 3 km östlich der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und ist so auch ein Niedersachse. In dem ehemaligen Augustaschacht befand sich später das Arbeitserziehungslager Augustaschacht Ohrbeck.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hubert Rickelmann, Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Steinkohlenbergbau. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2., überarbeitete Auflage. Schöningh, Paderborn (u. a.) 1987, ISBN 3-506-77224-4.
- Peter Goerke-Mallet: Untersuchungen zu raumbedeutsamen Entwicklungen im Steinkohlenrevier Ibbenbüren unter besonderer Berücksichtigung der Wechselwirkungen von Bergbau und Hydrologie. Mainz/Aachen 2000, ISBN 3-89653-801-2.
- Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Steinkohlen- und Erzbergbau und seine Mineralien. Bode, Haltern 1989.
- Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Bergbau des 20. Jahrhunderts in Bildern. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 1998, ISBN 3-921290-97-X.
- Hans Röhrs: Ibbenbürener Kleinzechen und wilde Pütts. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 2009, ISBN 978-3-941607-01-9.
- Georg Kipp, Hans Röhrs: Ibbenbürener Bergbau auf alten Ansichtskarten. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 2011, ISBN 978-3-941607-15-6.
- Hans Röhrs: Erdgeschichtliche Hinweise aus der Gemeinde Mettingen (S. 29–36) und Der Bergbau in der Gemeinde Mettingen (S. 260–277), In: Mettingen – Heimatbuch zur 900-Jahr-Feier. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 1987, ISBN 3-921290-27-9.
- Hans Röhrs: Steinkohlenbergbau in Uffeln. In: Uffeln – Geschichte eines Ibbenbürener Ortsteils. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 1994, ISBN 3-921290-78-3, S. 269–287.
- Hans Röhrs: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Recke, Heft 4: Der Steinkohlenbergbau im Buchholz bei Recke. Ibbenbüren 1999, ISBN 3-932959-08-6.
- Hans Röhrs: Ein historischer Streifzug durch den Ibbenbürener Steinkohlenbergbau (S. 309–330) und Zeugnisse einer schrecklichen Zeit (Feldpostbriefe 2. Weltkrieg) (S. 443–472), In: 850 Jahre Ibbenbüren. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Ibbenbüren 1997, ISBN 3-921290-95-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die letzten Kohlen sind gefördert Ibbenbürener Volkszeitung vom 24. August 2018