Igor Walentinowitsch Korobow
Igor Walentinowitsch Korobow (russisch И́горь Валенти́нович Ко́робов; * 3. August 1956 in Wjasma, Russische SFSR, Sowjetunion; † 21. November 2018 in Moskau) war ein russischer Generaloberst und von 2016 bis zu seinem Tod im Jahr 2018 Leiter des militärischen Geheimdienstes der Russischen Föderation (GRU). 2018 wurde ihm der höchste Titel Held der Russischen Föderation verliehen.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Igor Korobow schlug eine militärische Laufbahn ein und ging zunächst zu den Luftstreitkräften. In den 1980er-Jahren wechselte er zum Geheimdienst.[2] Nach dem Tod von Geheimdienstchef Igor Sergun im Januar 2016 berief Präsident Wladimir Putin Korobow zu dessen Nachfolger.[3]
Korobow stand wegen der Verwicklung seines Dienstes in den Krieg in der Ukraine seit 2014 seit Dezember 2016 auf der OFAC-Sanktionsliste der USA. Das US-Finanzministerium setzte ihn im März 2018, unter anderem wegen der Verstrickung der GRU in Cyberattacken im Umfeld der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016, auf die CAATSA-Sanktionsliste.[4]
Korobow soll nach Medienberichten auch innerhalb Russlands wegen des gescheiterten Anschlagsversuchs auf Sergei Skripal und dessen Tochter Anfang März 2018 in der Kritik gestanden haben.[2]
Igor Korobow starb laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums am 21. November 2018 im Alter von 62 Jahren „nach langer schwerer Krankheit“.[5] Er erkrankte nach Angaben des russischen Journalisten Sergej Kaniw jedoch unmittelbar nach einem persönlichen Treffen mit Wladimir Putin.[6]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Korobow war verheiratet und hatte zwei Töchter.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Министр обороны генерал армии Сергей Шойгу от лица руководства военного ведомства выразил соболезнования в связи со смертью начальника ГРУ генерал-полковника Игоря Коробова. Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, 22. November 2018, abgerufen am 22. November 2018 (russisch).
- ↑ a b Head of Russian Skripal-linked GRU spy agency dies. In: BBC News. 22. November 2018, abgerufen am 22. November 2018 (englisch).
- ↑ Putin Names Korobov As New Military Intelligence Chief. In: Radio Free Europe. 2. Februar 2016, archiviert vom ; abgerufen am 22. November 2018 (englisch).
- ↑ Treasury Sanctions Russian Cyber Actors for Interference with the 2016 U.S. Elections and Malicious Cyber-Attacks. Finanzministerium der Vereinigten Staaten, 15. März 2018, abgerufen am 22. November 2018 (englisch).
CAATSA Section 231: “Addition of 33 Entities and Individuals to the List of Specified Persons and Imposition of Sanctions on the Equipment Development Department”. Außenministerium der Vereinigten Staaten, 20. November 2018, abgerufen am 22. November 2018 (englisch). - ↑ Markus Ackeret: Der Tod des Chefs des russischen Militärgeheimdienstes lädt zu Spekulationen ein. In: nzz.ch. 22. November 2018, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Luke Harding: A chain of stupidity': the Skripal case and the decline of Russia's spy agencies guardian.co.uk, 23. Juni 2020.
- ↑ Russlands GRU-Chef gestorben. In: de.sputniknews.com. 22. November 2018, archiviert vom am 22. November 2018; abgerufen am 22. November 2018.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Igor Dmitrijewitsch Sergun | Direktor des Militärgeheimdienstes GRU 2016–2018 | Igor Olegowitsch Kostjukow |
Personendaten | |
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NAME | Korobow, Igor Walentinowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Ко́робов, И́горь Валенти́нович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Generaloberst und Leiter der GRU |
GEBURTSDATUM | 3. August 1956 |
GEBURTSORT | Wjasma, Russische SFSR, Sowjetunion |
STERBEDATUM | 21. November 2018 |
STERBEORT | Moskau |