Ilona Grunwald Kadow
Ilona Carmen Grunwald Kadow (* 1974) ist eine deutsche Biologin und Hochschullehrerin an der Universität Bonn.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grunwald Kadow studierte Biologie an der Universität Göttingen und der University of California in den USA. Sie promovierte am EMBL und der Universität Heidelberg. Anschließend forschte sie als Postdoc an der University of California und dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie. Von 2008 bis 2016 leitete sie eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Neurobiologie.
Ab 2017 war Grunwald Kadow Professorin für Neuronale Kontrolle des Metabolismus an der Technischen Universität München. Seit Anfang 2022 ist sie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn tätig.[1]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grunwald Kadow forscht an Chemosensorik, also der Wahrnehmung von Geruchs- und Geschmacksstoffen, deren Einfluss auf Verhalten und deren Prozessierung in neuronalen Erregungskreisen. Sie untersucht, wie chemosensorische Reize Entscheidungen und Verhalten beeinflussen, wie diese Reize abhängig von internen Zuständen verarbeitet werden und wie Erinnerungen dazu angelegt werden.
Stechinsekten, wie die Malaria-übertragende Anopheles gambiae, nutzen Geruchssensoren, um ihre Wirte zu identifizieren. Grunwald Kadow konnte die genetische Grundlage auf die Co-Expression von zwei olefaktorischen Rezeptoren zurückführen, was die Entwicklung neuer Strategien gegen Malaria erlaubt.[2] Sie konnte zeigen, dass in Fruchtfliegen (Drosophila) Dopamin-Neuronen (siehe auch Dopamin-Rezeptoren) die Wertigkeit oder Attraktivität von Gerüchen und Geschmäcken vermitteln.[3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2024 Mitglied der European Molecular Biology Organization
- 2014 ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats[4]
- 2012 EMBO Young Investigator[5]
- 2008 Human Frontiers Science Organization Career Development Award
- 2008 Aufnahme in das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgesellschaft
- 2002 Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ilona Grunwald Kadow bei Google Scholar
- Ilona Grunwald Kadow auf der Seite der Universität Bonn
- Biographie beim MPI
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ilona Grunwald Kadow. In: physiologie.uni-bonn.de. Abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Walton D. Jones, Pelin Cayirlioglu, Ilona Grunwald Kadow, Leslie B. Vosshall: Two chemosensory receptors together mediate carbon dioxide detection in Drosophila. In: Nature. 445, 2007, S. 86, doi:10.1038/nature05466.
- ↑ K.P. Siju, Vilim Štih, Sophie Aimon, Julijana Gjorgjieva, Ruben Portugues, Ilona C. Grunwald Kadow: Valence and State-Dependent Population Coding in Dopaminergic Neurons in the Fly Mushroom Body. In: Current Biology. 2020, doi:10.1016/j.cub.2020.04.037.
- ↑ Millionenförderung für exzellente Neurobiologin. Abgerufen am 25. Mai 2020.
- ↑ Ilona Grunwald-Kadow is EMBO Young Investigator. Abgerufen am 25. Mai 2020 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Grunwald Kadow, Ilona |
ALTERNATIVNAMEN | Grunwald Kadow, Ilona Carmen |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Neurobiologin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 1974 |