Im Staub der Sterne

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Film
Titel Im Staub der Sterne
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Gottfried Kolditz
Drehbuch Gottfried Kolditz
Produktion Helmut Klein
Musik Karl-Ernst Sasse
Kamera Peter Süring
Schnitt Christa Helwig
Besetzung

Im Staub der Sterne ist ein Science-Fiction-Film, den die Künstlerische Arbeitsgruppe futurum der DEFA unter der Regie von Gottfried Kolditz produzierte. Der Film hatte offiziell während der Sommerfilmtage am 1. Juli 1976 Premiere.

Das vom Planeten Cynro entsandte Raumschiff Cynro 19/4 erreicht nach einem empfangenen Notruf den Planeten TEM 4, findet dort aber keine Notsituation vor. Im Gegenteil, der „Chef“ genannte Herrscher des Planeten versucht, die Besucher zur baldigen Rückkehr zu bewegen, hierzu sind ihm auch Bewusstseinsmanipulationen als Mittel recht. Nur der an Bord verbliebene Navigator schöpft Verdacht und entdeckt auf eigene Faust die Ureinwohner des Planeten, die in unterirdischen Bergwerken Sklavenarbeit verrichten müssen.

Die Besatzung ist sich uneinig, ob sie die Ureinwohner im Kampf gegen die Unterdrücker unterstützen oder die Angelegenheit dem Lauf der Zeit überlassen soll. Die Besatzer von TEM 4 zwingen die Mannschaft jedoch zur überstürzten Abreise, indem sie den Landeplatz des Raumschiffes überfluten. Die Kommandantin und der sterbende Navigator müssen zurückgelassen werden.

Der Film endet mit der Beerdigung des Navigators durch die Ureinwohner, die zuvor das startende Raumschiff wie eine Gottheit verabschieden.

Friederike Haupt schrieb im Leipzig-Almanach, der Film sei recht unterhaltsam.[1]

„Der Unterschied zwischen zwei historisch-sozialen Epochen müßte ... für den Zuschauer in der Fabelführung, vor allem aber in den Haltungen der Figuren erlebbar gemacht werden; in der Begegnung von Persönlichkeiten unterschiedlicher historischer und sozialer Ordnungen, im Aufzeigen des Widerspruchs läge der Sinn der Geschichte, läge ihre besondere Spannung. Diese Spannung herzustellen, gelingt Gottfried Kolditz jedoch ... kaum ... Das Gleichnis ... geht nicht auf.“[2]

  • Bei der DVD-Edition ist der Hinweis, dass Im Staub der Sterne von der Künstlerischen Arbeitsgruppe futurum (defa futurum) produziert wurde, aus dem Vor- bzw. Nachspann geschnitten.
  • Der Film kostete circa 4.300.000 Mark der DDR und wurde in den ersten dreizehn Wochen nach der Uraufführung von rund 800.000 Zuschauern besucht.[3]
  • Karsten Kruschel: Leim für die Venus. Der Science-Fiction-Film in der DDR, In: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2007. Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 3-453-52261-3, S. 803–888.
  • Sonja Fritzsche: East Germany's „Werkstatt Zukunft“. Futurology and the Science Fiction Films of „defa-futurum“. In: German Studies Review. Vol. 29, No. 2 (Mai 2006), S. 367–386.
  • Jaimey Fisher: A Late Genre Fade. Utopianism and its Twilight in DEFA's Science Fiction, Literary and Western Films. In Marc Silberman, Henning Wroge (Hrsg.): DEFA and the Crossroads of East German and International Film Culture. De Gruyter, Berlin und Boston 2014, ISBN 978-3-11-027344-1, S. 177–196.
  • Simon Spiegel: Bilder einer besseren Welt. Die Utopie im nichtfiktionalen Film, Marburg 2019, ISBN 978-3-7410-0340-0, S. 179–211.

Einzelnachweise

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  1. Friederike Haupt: Zurück in die Zukunft: DDR meets Science Fiction: „Im Staub der Sterne“ – Eine Mischung, die ihresgleichen sucht. auf: leipzig-almanach.de
  2. Film und Fernsehen. zit. n. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. Band 1, München 1997, S. 450f.
  3. Heinecke, Herbert. Zukunft im Film: sozialwissenschaftliche Studien zu Star Trek und anderer Science Fiction. Scriptum, 2000, ISBN 978-3-933046-47-5, S. 66.