Imentet (Gau)
Imentet (Gau) in Hieroglyphen | ||
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Imentet Jmntt Westgau | ||
3. unterägyptischer Gau |
Imentet war der Name des dritten unterägyptischen Gaues (griechisch: Gynaikopolites). Wichtige Orte im Gau waren Hut-ihut und Iamu (Kom el-Hisn).
Der Gau erstreckte sich etwas nördlich von Terenuthis bis südlich von Damanhur auf der Westseite des Nils und wird in der Gauliste des Sesostris-Kiosks mit einer Länge von 14 Iteru (Jtrw), 1 Cha(xa) beziehungsweise 147,5 km angegeben.
Die erste Erwähnung als Gau findet sich bei König Sahure (5. Dynastie, Altes Reich) und in der Weltenkammer des Niuserre-Heiligtums. In der Weltenkammer[1] steht das Gauzeichen noch ohne Standarte. Ansonsten erscheint der Ort Hut-ihut in den Inschriften aus dem Grab des Metjen und in diversen Güteraufzügen. Hut-ihut gehörte später zu Imentet.[2]
Es ist wahrscheinlich, dass der 3. Gau zur Zeit Metjens noch zum 2. unterägyptischen Gau gehörte, da Hut-ihut (Ḥwt-jhjt) in Metjens Inschriften zu diesem Gau gehörte.[3]
Namen des 3. Gaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Alten Reich wurde der Gau in diversen Güteraufzügen genannt.[4] Im Mittleren Reich ist ein „Bürgermeister“ von Hut-ihut bezeugt.[5]
- Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Kom el-Hisn das Momemphis der griechischen Schriftsteller (Herodot: Historien, II 164; Strabon: Geographie 1, 803; Diodor: Bibliotheca historica I 66; 97). Woher der Name Momemphis kommt, ist allerdings unklar.
- Bei Strabon heißt der Gau Momemphites. Außerdem nennt er noch den Gau Gynaikopolites mit der Metropole Gynaikonpolis.
- Bei Ptolemaios ist Andronpolis die Metropole und Andropolites der Gau. Daraus lassen sich weitere Verlegungen der Metropole schließen.
- Nach der Abspaltung des Gebietes um Therenuthis (jetzt: Abu Billu) wird dieses Gebiet Pr-Hwt-Hr-nbt-MfkAt genannt, das unter Assurbanipal „Pihattihurunpikki“ genannt wurde.
- In der Nitokris-Stele wird dieses Gebiet als Unterbezirk ausgewiesen und könnte Hwt-sn-Dm heißen.
Hauptstadt des Gaus des Westens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Iamu war seit dem Mittleren Reich Hauptort des Gaues.[6] Es war einer der Orte, die während des Baus der Chephren-Pyramide um 2550 v. Chr. Nahrungsmittel zu der Baustelle lieferten. Die Einwohner von Kom el-Hisn zogen dafür Rinder auf, aßen selbst aber nur wenig Rind.
Hauptgottheit / Aufbewahrungsort Mess-Strick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gauliste von Sesostris I. wird Hapi (Ḥpj), einer der vier (Horussöhne) genannt. Als Stadt erscheint dort Hut-ihut, „Haus der Kuh“ oder „Rindergut“. Hier wurde der Strick, um die Länge des Gaues zu messen, aufbewahrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Helck: Gaue. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band II. Harrassowitz, Wiesbaden 1977, ISBN 3-447-01876-3, S. 394.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ H.Kees: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde, 81 (1956), S. 36 Abb. 3
- ↑ Wolfgang Helck: Die altägyptischen Gaue, Wiesbaden 1974, ISBN 3920153278, S. 154
- ↑ Helck: Die altägyptischen Gaue, S. 154
- ↑ Helck: Die altägyptischen Gaue, S. 153
- ↑ Farouk Gomaà: Die Besiedlung Ägyptens während des Mittleren Reiches, II.Unterägypten und die angrenzenden Gebiete. Reichert, Wiesbaden 1987, ISBN 3-88226-280-X, S. 78–801.
- ↑ Gomaà: Die Besiedlung Ägyptens während des Mittleren Reiches, II. Unterägypten und die angrenzenden Gebiete., S. 81.