Imre Madách
Imre Madách (Aussprache: [20. Januar 1823 in Alsósztregova, Königreich Ungarn, Kaisertum Österreich; † 5. Oktober 1864 ebenda) war ein ungarischer Dramatiker und Rechtsanwalt.[1]
], *Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Madách entstammte einer adligen oberungarischen Gutsbesitzerfamilie. Er studierte Jura und wurde Beamter in der Verwaltung des Komitats Neograd. Nach der gescheiterten Ungarischen Revolution von 1848 wurde er inhaftiert, weil er einen Verfolgten versteckt hatte. Während dieser Haft scheiterte seine Ehe. Die weitere Zeit verbrachte er zurückgezogen auf seinem Gut und beschäftigte sich mit Literatur und seinen Schriften. In diesem Zustand begann er sein dramatisches Hauptwerk: Die Tragödie des Menschen (Az ember tragédiája). Im Zuge des Ausgleichs mit Österreich wurde er 1860 Mitglied des Reichstags in Budapest. Er vervollständigte die „Tragödie des Menschen“ im Austausch mit János Arany, der es auch in den literarischen Kreisen der Zeit bekannt machte. Dieses von Goethes Faust beeinflusste Werk wurde in mehr als 18 Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt[2].
Madách war auch der Erzieher seines Neffen Carl Balog v. Mankobük.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A civilizátor, Der Zivilisator, 1859, eine im Stile Aristophanes’ geschriebene satirische Komödie, die die Bürokratie des Absolutismus verspottet
- Az ember tragédiája, Die Tragödie des Menschen 1861, deutsch erstmals 1865 (übersetzt von Ludwig von Dóczi)
- Mózes, Moses, 1861
Oper
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970: Az ember tragédiája von György Ránki, UA: Oper Budapest
- 2010: Die Tragödie des Teufels von Péter Eötvös, UA: München, Bayerische Staatsoper, Libretto: Albert Ostermaier, basierend auf dem Drama: Die Tragödie des Menschen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Madách, Emerich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 16. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, S. 227–230 (Digitalisat).
- Benda: Madách Imre. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 396 f. (Direktlinks auf S. 396, S. 397).
- Benedek, Marcell; Vorwort zur achten Auflage von Die Tragödie des Menschen, Budapest 1994, ISBN 963 13 3966 1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Imre Madách, in A Pallas nagy lexikona (ungarisch)
- Literatur von und über Imre Madách im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Imre Madách bei Zeno.org.
- Werke von Imre Madách bei IntraText
- Die Tragödie des Menschen (Übers.: Jenő Mohácsi)
- Die Tragödie des Menschen (Übers.: Jenő Mohácsi, Géza Engl)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jessica Erci: Madách Imre Diplomarbeit. 2011, S. 9, abgerufen am 6. Juli 2020.
- ↑ Benedek, Marcell; Vorwort zur achten Auflage Die Tragödie des Menschen, Budapest 1994, ISBN 963 13 3966 1
Personendaten | |
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NAME | Madách, Imre |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 20. Januar 1823 |
GEBURTSORT | Alsósztregova, Komitat Neograd |
STERBEDATUM | 5. Oktober 1864 |
STERBEORT | Alsósztregova |