In the Ghetto

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In the Ghetto
Elvis Presley
Veröffentlichung 21. Januar 1969
Länge 2:44
Autor(en) Mac Davis
Verlag(e) B-n-B Music / Gladys Music
Album From Elvis in Memphis

In the Ghetto ist ein Song von Mac Davis. Das Stück wurde im April 1969 als Single von Elvis Presley veröffentlicht und erreichte in vielen Ländern Top-Platzierungen in den Charts. In Deutschland ist es der einzige Nummer-eins-Hit von Presley.[1]

Entstehungsgeschichte und Erfolge

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In the Ghetto wurde 1968 vom 26-jährigen texanischen Country-Sänger und -Songwriter Mac Davis geschrieben, dessen Songs Memories und A Little Less Conversation ebenfalls Erfolge für Presley wurden. In the Ghetto ist das zwölfte und letzte Stück der Presley-Comeback-LP From Elvis in Memphis, die bei RCA Records erschien.

Die Single wurde im April 1969 mit der B-Seite Any Day Now veröffentlicht und erreichte in den Vereinigten Staaten Platz drei der Charts, in Großbritannien Platz zwei und in Deutschland, wo sie sich drei Monate in den Top 10 hielt, die Spitzenposition. Für den Erfolg in Deutschland erhielt Presley von seinem Musiklabel eine Goldene Schallplatte für 500.000 verkaufte Exemplare überreicht.[2] Der Song belegte auch in Irland, Norwegen, Australien und Neuseeland die Spitze der Hitparaden.

Der Song behandelt den kurzen Lebensweg eines Mannes, der an einem verschneiten Tag im Ghetto von Chicago zur Welt kommt, zwangsläufig auf die schiefe Bahn gerät und dessen junges Leben an einem genauso grauen Tag ein gewaltsames Ende findet. Das Lied beginnt mit der weinenden Mutter, die nicht noch ein weiteres Kind ernähren kann, und am Schluss startet der Kreislauf von Neuem – wieder wird ein Kind im Ghetto geboren. Der Song appelliert an den Zuhörer, nicht wegzusehen und zu helfen, damit der Teufelskreis durchbrochen werden kann.

Presleys Interpretation

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Das Besondere an Presleys Interpretation des Songs, der die unvermeidbaren Folgen von Ghetto-Armut und gesellschaftlicher Gleichgültigkeit beschreibt (das Stück hatte ursprünglich den Untertitel The Vicious Circle) und um Mitgefühl für die Situation der Jugendlichen bittet, hat der Musikjournalist und Autor Peter Guralnick wie folgt formuliert:

„Wenn man noch nie zuvor von Elvis Presley gehört hätte und nur die 23 peinlich genauen Takes des Stücks, die er in jener Nacht aufgenommen hat, vorgelegt bekäme, dann wäre es praktisch unmöglich, nicht sofort im Sturm erobert zu werden. Der Gesang ist von solch einer bescheidenen, beinahe durchscheinenden Eloquenz, er ist in seiner Einfachheit so unauffällig selbstsicher, so perfekt getragen von der Art eleganter, schlichter Unterstützung durch die kleine Gruppe, die das Markenzeichen des American-Stils war – er setzt ein Statement, das sich beinahe unmöglich leugnen lässt. […] Man kann eine Art von Zartheit heraushören, die beinahe an den Elvis erinnert, der zum ersten Mal Sam Phillips' Sun Studio betreten hat, und zu gleichen Teilen Verlangen und soziales Mitgefühl bot.“

Peter Guralnick[3]

Weit weniger lyrisch, aber dennoch aufschlussreich ist Presleys eigene Aussage zu In the Ghetto, die er 1969 auf die Frage eines Journalisten zu seiner Motivation gab, gerade diesen sozialkritischen Song aufzunehmen:

“Ghetto was such a great song. I just couldn’t pass it up after I heard it. There are a lot of new records out now that have the same sound I started but they are better. I mean, you can’t compare a song like Yesterday with Hound Dog, can you?”

„Ghetto ist ein so großartiger Song, dass ich ihn einfach machen musste. Heute gibt es eine Menge Platten, die denselben Sound haben, mit dem ich begonnen habe, aber sie [die Songs] sind besser. Du kannst einen Song wie 'Yesterday' einfach nicht mit einem wie 'Hound Dog' vergleichen, oder?“

Elvis Presley[4]

Fischer/Prescher schreiben im Lexikon berühmter Popsongs auf Seite 132/133: „... Man hört deutlich, welchen Einfluss Elvis am Gelingen des Stücks hat: Die Gefahr, dass der Song kitschig und gefühlsduselig klingt, ist groß, doch Presleys warme, soulige Stimme ist voller Einfühlungsvermögen, sie zeigt Zuneigung für den unweigerlich kriminell werdenden ‚angry young man‘, der mit dem Gesicht nach unten auf der Straße liegend stirbt.“

Viele weitere Künstler wie Nick Cave and the Bad Seeds, The Cranberries, Merle Haggard, Dolly Parton und Natalie Merchant haben den Song gecovert. 1991 veröffentlichte der als „mexikanischer Elvis“ bekannte El Vez eine spanischsprachige Version mit dem Titel En El Barrio. Eine von Jörg Fauser ins Deutsche übersetzte Fassung wurde 1995 unter dem Titel Im Ghetto von Achim Reichel veröffentlicht.

Der Schweizer Songwriter Roland Zoss sang 2004 auf Härzland eine Mundartversion. Im August 2007 veröffentlichte Presleys Tochter Lisa Marie eine Version, in der sie im Duett mit ihrem Vater singt. 2021 erschien eine weitere Version von Roland Kaiser.[5]

Einzelnachweise

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  1. Liste der deutschen Nummer-eins-Hits von 1956–1996 (Memento des Originals vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.linguistik.uni-erlangen.de
  2. Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 446.
  3. Peter Guralnick: Careless Love. S. 399.
  4. Interview in: Ken Sharp: Elvis ‚69. The Story of the King’s Return to the Concert Stage. 2009, S. 149.
  5. ROLAND KAISER Roland Kaiser singt "In The Ghetto" von Elvis Presley! In: Smago. 13. September 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021 (deutsch).