Ineta Radēviča

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Ineta Radēviča nach ihrem Sieg bei den Europameisterschaften 2010

Ineta Radēviča (* 13. Juli 1981 in Krāslava, Lettische SSR, Sowjetunion) ist eine ehemalige lettische Leichtathletin, die vorwiegend im Weitsprung antrat. Sie war 2010 Europameisterin.

Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2000 in Santiago de Chile erreichte Radēviča im Weitsprung den Finalwettkampf und belegte den siebten Platz. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen trat sie sowohl im Weitsprung als auch im Dreisprung an, scheiterte jedoch jeweils in der Qualifikation. 2005 wurde sie bei den Halleneuropameisterschaften in Madrid Fünfte mit einer Weite von 6,48 m. In Tallinn verbesserte sie am 19. Juni desselben Jahres ihre persönliche Bestleistung auf 6,80 m und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaften in Helsinki, wo sie jedoch mit einer enttäuschenden Weite von 6,18 m erneut im Vorkampf ausschied. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2006 in Moskau erreichte sie mit dem fünften Platz im Weitsprungfinale ihr bis dahin bestes internationales Resultat. Bei den Halleneuropameisterschaften 2007 in Birmingham wurde sie Achte, bei den Hallenweltmeisterschaften 2008 in Valencia Sechste.

Für die Olympischen Sommerspiele 2008 war sie nominiert, verzichtete jedoch kurzfristig auf die Teilnahme, da sie schwanger geworden war.[1] Nach ihrer Rückkehr ins Wettkampfgeschehen 2010 erzielte sie ihren größten Erfolg mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Barcelona. Dort siegte sie im Weitsprung mit lettischem Rekord[2] mit 6,92 m vor der Portugiesin Naide Gomes, die die gleiche Weite erzielte.[3]

Ineta Radēviča bei den Weltmeisterschaften 2011

An den Weltmeisterschaften 2011 im südkoreanischen Daegu errang sie sich mit einer Weite von 6,76 m nach Disqualifikation der gedopten Russin Olga Kutscherenko[4] die Silbermedaille. 2012 kam Radēviča bei den Europameisterschaften auf Platz sechs. Kurz danach wurde sie bei den Olympischen Spielen in London Vierte, nur einen Zentimeter hinter der Amerikanerin Janay DeLoach. Am Ende des Jahres, nachdem sie zum dritten Mal zur lettischen Sportlerin des Jahres gewählt worden war, trat sie zurück.[2]

Seit 2017 war Radēviča Präsidentin des lettischen Leichtathletikverbandes.[5]

Ineta Radēviča ist 1,78 m groß und wog zu Wettkampfzeiten 56 kg.

Dopingsperre 2018

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Im November 2018 wurde Radēviča provisorisch suspendiert, da in einer nachträglichen Probe von den Olympischen Spielen 2012 das verbotene Mittel Oxandrolon nachgewiesen wurde.[5][6] Ende November 2018 trat sie als Präsidentin des lettischen Leichtathletikverbandes zurück.[7]

Von ihrem ersten Ehemann, dem Mittelstreckenläufer Viktors Lācis, wurde sie 2005 geschieden. In zweiter Ehe ist sie mit dem russischen Eishockeyspieler Pjotr Stschastliwy (* 1979) verheiratet.

Persönliche Bestleistungen

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  • Weitsprung: 6,92 m, 28. Juli 2010, Barcelona
  • Dreisprung: 14,12 m, 21. August 2004, Athen
    • Halle: 13,89 m, 27. Januar 2010, Moskau
Commons: Ineta Radēviča – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Ingmārs Jurisons: Ineta Radeviča Pekinā neleks. In: sportacentrs.com. 9. August 2008, abgerufen am 29. Juli 2010 (lettisch).
  2. a b Jan-Henner Reitze: Ineta Radevica hört auf, www.leichtathletik.de 27. Dezember 2012
  3. leichtathletik.de: Überraschungssieg im Frauen-Weitsprung. 28. Juli 2010
  4. Long jumper Kucherenko banned for two years, reports claim, insidethegames.biz, 1. Februar 2017 (englisch), abgerufen am 10. Januar 2021
  5. a b Pamela Lechner: Flash-News des Tages – Vier Jahre Doping-Sperre für Kipyegon Bett@1@2Vorlage:Toter Link/www.leichtathletik.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 24. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  6. IOC SANCTIONS TWO ATHLETES FOR FAILING ANTI-DOPING TESTS AT LONDON 2012 (10. Mai 2019)
  7. Dopingvorwürfe: Lettlands Verbandspräsidentin tritt zurück, auf: ORF-Sport, vom 27. November 2018, abgerufen am 27. November 2018.