Ingeburg Herz

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Ingeburg Herz, geborene König (* 23. Februar 1920 in Hamburg;[1]30. September 2015 ebenda) war eine deutsche Unternehmerin und Stifterin. Die Ehefrau des Tchibo-Gründers Max Herz zählte 2005 mit einem geschätzten Vermögen von über fünf Milliarden Euro zu den reichsten Deutschen.

Die in Hamburg lebende Ingeburg König heiratete 1939 Max Herz; sie bekamen zusammen fünf Kinder: Günter Herz (* 1940), Joachim Herz (1941–2008), Michael Herz (* 1943), Wolfgang Herz sowie Daniela Herz-Schnoeckel.

Nach dem Tod des Firmengründers 1965 fiel das gesamte Vermögen an seine Frau und seine Kinder, allerdings regelte das Testament die Firmennachfolge nicht eindeutig. Es kam zu Streit unter den Kindern. Günter Herz als Ältester übernahm die Führung des Tchibo-Unternehmens, die Mutter und die anderen Kinder hielten weitere Anteile.

Ingeburg Herz wandte sich karitativen Aufgaben zu und gründete die Max und Ingeburg Herz Stiftung, die vorrangig Einrichtungen für die medizinische Behandlung und Betreuung älterer Menschen unterstützt[2], aber auch auf anderen Gebieten, zum Beispiel bei der Vergabe von Stipendien an deutsche Studenten, aktiv ist.

Anfang 2001 musste Günter Herz wegen andauernder Streitigkeiten in der Familie seinen Vorstandsvorsitz bei der damaligen Tchibo Holding AG (heute maxingvest ag) abgeben. Über Monate lähmte der Streit auch das Unternehmen und die angestrebte Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung beim Kosmetikkonzern Beiersdorf AG. Im August 2003 setzten die Familienmitglieder ihre Unterschrift unter einen Vertrag, der fortan Mutter Ingeburg Herz und die drei Brüder Michael, Wolfgang und Joachim zu alleinigen Eigentümern des Familienkonzerns machte. Der frühere Chef Günter Herz und seine Schwester Daniela wurden mit geschätzten vier Milliarden Euro ausbezahlt.

Ingeburg Herz starb am 30. September 2015 im Alter von 95 Jahren in Hamburg.[3][4]

Der Asteroid (185164) Ingeburgherz wurde ihr zu Ehren benannt.[5]

  • Ingeburg Herz bei Who’s Who Germany, The People-Lexicon
  • Die Tchibo-Story. Deutschlands große Clans. Video der ZDFmediathek. In: Die Tchibo-Story. Zweites Deutsches Fernsehen, 16. April 2020, archiviert vom Original am 30. August 2020;.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag bei firmenwissen.de als Stiftungsgründerin@1@2Vorlage:Toter Link/www.firmenwissen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 7. Oktober 2015.
  2. zum Beispiel das 2004 als Bundesmodellprojekt errichtete Max Herz-Haus für Demenzkranke: Tagespflege, autonome Wohngemeinschaft, stationäre Wohn(pflege)gruppe (Domus-Prinzip), Wohnungen für Erkrankte mit ihren Angehörigen unter einem Dach.
  3. Hamburger Unternehmerin: Tchibo-Mitgründerin Ingeburg Herz ist tot. In: spiegel.de, Der Spiegel, 6. Oktober 2015, abgerufen am 7. Oktober 2015.
  4. Tchibo-Mitgründerin Ingeburg Herz gestorben. (Memento vom 8. Oktober 2015 im Internet Archive) In: ndr.de, Norddeutscher Rundfunk, 6. Oktober 2015, abgerufen am 7. Oktober 2015.
  5. 185164 Ingeburgherz (2006 SL218). In: NASA. 29. März 2013, abgerufen am 16. Juli 2017.