Inputwahl
Die Inputwahl stellt eines der drei Teilthemen in der Unternehmenstheorie dar und ist eine Voraussetzung für die Gewinnmaximierung. Um die optimale, kostenminimierende Inputkombination des Unternehmens zu bestimmen, müssen vorab die anderen beiden Themenkomplexe Produktionstechnologie und Produktionskosten zusammengeführt werden. Das Ziel bei der Wahl des Inputs ist in der Regel, den produzierten Output zu maximieren.
Voraussetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die optimale Inputkombination müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Sie muss sich auf der Isokostengerade befinden. D. h., sie muss aufgrund des Produktionsbudgets realisierbar sein.[1]
- Sie muss dem Produzenten die Produktion einer maximalen Outputmenge ermöglichen, also auf einer möglichst hohen Isoquante(innerhalb eines Faktordiagramms) liegen.
Analog zu den Indifferenzkurven beschreiben Isoquanten, welche Inputkombinationen die gleiche
Outputmenge erzeugen.
Die Isokostengerade
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Inputfaktoren (Produktionsfaktoren) sind nicht frei verfügbar und die Einsatzmengen werden durch die Kosten für die Inputs begrenzt.[2] Es muss nun festgestellt werden, ob sich das Unternehmen die Inputfaktoren, die zur Produktion der entsprechenden Outputmengen benötigt werden, auch wirklich leisten kann. Die Isokostengerade gibt alle Kombinationen in einem Faktordiagramm an, die zu gleich hohen Gesamtkosten (entsprechend dem Budget) führen. Mit dieser Geraden kann man die Minimalkostenkombination des Inputs bestimmen.[3] Die Preise der betrachteten Inputfaktoren bestimmen die Lage (Steigung) der Isokostengerade.
Analogie zur Budgetgerade aus der Haushaltstheorie
Graphische Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- C= Gesamtkosten
- r= Zinsen
- w= Preis der Arbeit
- L= Menge der Arbeit
Die Kostenfunktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Funktion setzt die Produktionskosten mit dem Produktionsniveau und anderen Variablen, die das Unternehmen kontrollieren kann, in Beziehung. Oder: Gibt die minimalen Gesamtkosten für die Produktion der Outputmenge an.[4]
Annahme: 2 Inputfaktoren(Arbeit&Kapital):
- :Menge an Arbeit
- :Menge an Kapital
- :Preis an Arbeit
- :Preis des Kapitals
- :Gesamtkosten der Produktion
Gesamtkosten der Produktion:
- bzw.
unterschiedliche Isokostengeraden repräsentieren verschiedene Gesamtkostenniveaus
Die kostenminimierte Inputwahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die optimale Inputkombination befindet sich am Tangentialpunkt der Isokostengerade mit der höchstmöglichen Isoquante, die diese gerade noch berührt. In diesem Punkt sind die Steigungen von der Isokostengerade und der Isoquante identisch. Die Steigung der Isoquante wird größenmäßig durch die Grenzrate der technischen Substitution (GRTS) beschrieben. Diese Grenzrate beschreibt den Betrag, um den die Menge eines Inputs reduziert werden kann, wenn eine zusätzliche Einheit eines anderen Inputs eingesetzt wird, sodass der Output konstant bleibt.
Es gilt also:
Grafik der Minimalkostenkombination
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Isokostengerade
- Isoquante
Abbildung 2: Punkt P (Tangentialpunkt)zeigt durch die Kombination von Technologie
und Preise der Inputs eine Minimalkostenkombination für das Outputniveau
der Isoquante .Minimalkostenkombination bedeutet die Herstellung einer
bestimmten Mengen Output zu möglichst geringen Kosten.
Die Berechnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie oben bereits erwähnt ist bei der Minimalkostenkombination die Steigung der Isoquante identisch mit jener der Isokostengerade (Optimalitätsbedingungen). Die Steigung der Isoquante entspricht der Grenzrate der technischen Substitution (GRTS) und die Steigung der Isokostengerade entspricht dem Faktorpreisverhältnis.
Daher gilt im Optimum:
Alternative Interpretation der kostenminimierenden Inputwahl:
entspricht dem zusätzlichen Output, pro zusätzlichem € für den Faktor Arbeit
entspricht dem zusätzlichen Output, pro zusätzlichem € für den Faktor Kapital
Im Kostenminimum muss der zuletzt hinzugefügte € jedes Inputfaktors den gleichen zusätzlichen Output erzielen!
Zeitliche Dimension der Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurzfristig kann sich ein Unternehmen nicht an geänderte Rahmenbedingungen anpassen, erst langfristig ist die Minimalkostenkombination erreichbar
Kurzfristig: Zumindest ein Inputfaktor ist in der kurzen Frist fest, also nicht variabel.
Langfristig: Es sind alle eingesetzten Inputfaktoren variabel.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ vgl. Silko Pfeil: VWL1 Zusammenfassung Mikroökonomie (2. Auflage), 2007, Jena S. 37
- ↑ vgl. Ulrich Fehl/Peter Oberender: Grundlagen der Mikroökonomie (6. Auflage), München 1994, Verlag Franz Vahlen GmbH, S. 71ff
- ↑ vgl. Dietrich (2007): Die Produktion, Universität Erfurt, S. 12 ff.http://economicscience.net/files/lec8-1x3.pdf, 8. April 2008
- ↑ vgl.http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/BWL/23276-Kostenfunktion.html, 21. April 2008
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Fehl/Peter Oberender: Grundlagen der Mikroökonomie, (6. Auflage), München 1994, Verlag Franz Vahlen GmbH