Institut für Dokumentologie und Editorik

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Das Institut für Dokumentologie und Editorik e.V.[1] (IDE) ist ein Think Tank deutscher Wissenschaftler, der sich mit der Anwendung digitaler Methoden auf Objekte, Dokumente und Texte aus dem Kulturerbe und in den Geisteswissenschaften beschäftigt. Es befasst sich insbesondere mit Bild-Digitalisierung, Transkription, Textkodierung, Textkritik, kritischer Edition, Digitaler Paläografie und Digitaler Kodikologie[2]. Mit seinen Aktivitäten hat es für den Term "Dokumentologie" begriffsbildend gewirkt.[3]

Das IDE wurde 2006 gegründet und trägt auf vielfache Weise zu Forschungsdebatten in den sogenannten Digital Humanities bei. Es fungiert als Herausgeber der institutseigenen Reihe "Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik"[4], die sowohl im Druck[5] als auch online[6] erscheint. Die Bände der Schriftenreihe werden in deutschen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften diskutiert und rezensiert[7]. Die Publikationen im Bereich "Paläographie und Kodikologie im Digitalen Zeitalter" haben bislang am meisten Verbreitung gefunden[8]. Neben der Schriftenreihe gibt das IDE seit Juni 2014 außerdem eine Rezensionszeitschrift zur Besprechung von digitalen Editionen und Ressourcen heraus: RIDE - A review journal for digital editions and resources.

Das IDE ist aktiv an internationalen Forschungsnetzwerken beteiligt[9]; seine Mitglieder leisten aktive Beiträge zur aktuellen Forschung (z. B. im Rahmen der Text Encoding Initiative), publizieren Rezensionen und Forschungsartikel, organisieren Konferenzen[10], Workshops[11] und Sommerschulen[12]. Sie beraten, unterstützen und führen Forschungsprojekte in den Digital Humanities durch[13].

Für die Initiative Kodikologie und Paläographie im Digitalen Zeitalter erhielt das IDE im Jahre 2008 die J.M.M. Hermans-Förderung der Association Paléographique Internationale (APICES)[14]. Die Initiative ist auch von der Gerda Henkel Stiftung gefördert worden[15].

Einzelnachweise

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  1. Eingetragen im Vereinsregister, Amtsgerichts Berlin (Charlottenburg), seit dem 27. Dezember 2011; Aktenzeichen: VR 31126 B; siehe Handelsregisterbekanntmachung vom 29. Dezember 2011.
  2. Vgl. die Homepage des Instituts
  3. Ingetraut Dahlberg: Dokumentenkunde – Dokumentologie: damals – und heute? In: Information - Wissenschaft & Praxis. Band 67, Nr. 4, 2016, ISSN 1619-4292, S. 195–204.
  4. Siehe Publikationen des IDE.
  5. Die Drucke erscheinen bei Books on Demand, um weitestgehend unabhängig von wirtschaftlichen Verlagsstrategien verlegt werden zu können; als Bestandsnachweis vgl. DNB 6521152-2 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  6. Siehe Kölner UniversitätsPublikationsServer (KUPS) und KUPS (Liste von Suchergebnissen). Das IDE verfolgt die Ansätze des Open Access; entsprechend finden sich die Publikationen (ggf. als Teilpublikationen) auch in anderen Repositorien; siehe z. B. University College London (UCL): Discovery Repository.
  7. Online z. B. Sehepunkte (Bd. 1); gedruckt z. B. Mentzel-Reuters, in: Deutsches Archiv 66 (2010), 109-136, hier 116-120 (Bd. 2); international z. B.Digital Medievalist 6 doi:10.16995/dm.28 (Bd. 3); Ancient World Online (Bd. 6).
  8. Vgl. Worldcat Search Results
  9. Siehe z. B. die EU-geförderten Forschungsprojekte READ - Recognition and Enrichment of Archival Documents und DiXiT - Digital Scholarly Editions Initial Training Network.
  10. Codicology and Palaeography in the Digital Age, 3.-4. Juli 2009 München (Tagungsberichte H-Soz-Kult und auf Englisch auf der IDE webpage); Digitale Editionen und Forschungsbibliotheken, Mainz 13.-14. Januar 2011 (Tagungsbericht: AHF (Memento vom 21. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 62 kB); ein Tagungsband ist unter gleichlautendem Titel und unter der Gastherausgeberschaft von IDE-Mitgliedern als Bd. 44 der Fachzeitschrift Bibliothek und Wissenschaft im Dezember 2011 erschienen).
  11. Vgl. Franz Fischer, Lydia Wegener, ... ist nit getruckt! - Mediävistische Editionen als Herausforderung Juli 2007, in: editio - Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaften 21, S. 199–205; Tools for Digital Scholarly Editions – Building the Community of Digital Humanities Software Developers, Köln 28.-29. November 2011 (Programm; vgl. Post von COST Action Interedition).
  12. Vgl. Patrick Sahle, Bericht Digitale Editionen – Methodische und technische Grundfertigkeiten, Summer School, H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews, November 2008 online; Digitale Edition von Archivalien und Handschriften, Wien, 14.-18. März 2011 (Tagungsbericht (Memento vom 21. März 2014 im Internet Archive); PDF; 48 kB); Autumn School Digitale Editionen – Methoden und Technologien für Fortgeschrittene, Chemnitz, 8–12 Oktober 2012 (Bericht: @1@2Vorlage:Toter Link/langzeitarchivierung.bib-bvb.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2024. Suche in Webarchiven), @1@2Vorlage:Toter Link/www.ahf-muenchen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2024. Suche in Webarchiven); PDF; 49 kB).
  13. Siehe z. B. die Online-Editionen von Wilhelm von Auxerres Summa de officiis ecclesiasticis (Online-Publikation; vgl. dazu auch den Artikel im Jahrbuch für Computerphilologie 10 (2010), 151-168) und der Amoenitates Exoticae von Engelbert Kaempfer (vgl. dazu den Bericht der Universität Oldenburg).
  14. Dotations J.M.M. Hermans pour le développement des études paléographiques et codicologiques; siehe Association Paléographique Internationale Culture Écriture Société (APICES), Dotations Hermans
  15. Siehe Projekte der Gerda Henkel Foundation.