Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig

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Das Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig ist ein Bildungs- und Forschungsinstitut innerhalb der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften. Es wurde 1908 als Collegium musicum von Hugo Riemann gegründet.

Geschichte und Ausstrahlung

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Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Musikwissenschaft als Lehrfach an der Philosophischen Fakultät der Leipziger Universität angeboten.[1] Für ihre institutionelle Anerkennung setzte sich der seit 1895 in Leipzig lehrende Hugo Riemann ein. Im Jahr 1908 erfolgte die Gründung des Instituts unter dem Namen Collegium musicum mit Riemann als erstem Direktor. Unter dem Direktorat von Theodor Kroyer gelang es 1926, die Instrumentensammlung des Musikhistorischen Museums von Wilhelm Heyer aus Köln anzukaufen, die den Grundstock des 1929 eröffneten Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig bildet. Von 1955 bis 1993 erfolgte am Institut für Musikwissenschaft auch die Ausbildung im Fach Musikpädagogik.

Einige Publikationen von Mitarbeitern und Lehrenden des Instituts erlangten internationale Anerkennung, genannt seien als Beispiele: Hugo Riemanns Musiklexikon, die 1961 begonnene Standardreihe Musikgeschichte in Bildern, die von 1978 an veröffentlichten Fachkataloge des Museums für Musikinstrumente sowie die derzeit noch laufende Edition der Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys.

Lehre und Forschung

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Am Institut wird ein sechssemestriger Bachelor­studiengang und ein viersemestriger Master­studiengang im Fach Musikwissenschaft angeboten.[2] Beide Studiengänge sind auf eine breite Ausbildung hin orientiert und basieren auf den Hauptsäulen Historische Musikwissenschaft, Systematische Musikwissenschaft, Tonsatz/Komposition und Instrumentenkunde/Akustik. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Musikwissenschaft als Wahlfach im Rahmen des Bachelor-Studiums zu belegen.

In den Tonsatz- und Kompositionskursen am Institut bildet das internationale zeitgenössische Schaffen einen Schwerpunkt und es stellen regelmäßig Komponisten ihre Werke vor.[3] Seit etwa 2007 findet außerdem eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Musik der DDR statt. Das Institut arbeitet in der Lehre eng verzahnt mit dem Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig zusammen, was für die Studierenden eine Spezialisierung auf Instrumentenkunde ermöglicht. Eine ständige Kooperation besteht auch mit dem Bach-Archiv Leipzig, das seit 2008 ein An-Institut der Universität Leipzig ist.

Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen in der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (besonders Musikgeschichte Mittel- und Osteuropas, Kirchenmusik, Repertoire- und Kulturtransfer­forschung) sowie in der systematischen Musikwissenschaft (besonders musikalische Metropolen­forschung, Musik als Wissensform, musikalische Spiel- und Handlungstheorien). Am Institut angesiedelt ist die Edition der Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys.

Bekannte Lehrende

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Am Institut lehrende Komponisten

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(Quelle:[4])

Einzelnachweise

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  1. Klotz/Loos, „Musikwissenschaft“, 2009, S. 255.
  2. Eintrag des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Leipzig beim Deutschen Musikinformationszentrum. Abgerufen am 15. November 2012.
  3. Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, Wintersemester 2012/13 (PDF; 1,0 MB), S. 24. Abgerufen am 26. November 2012.
  4. Loos, „Musikwissenschaft an der Universität Leipzig“, 2010, S. 280.
  • Lars Klingberg, „Die Kampagne gegen Eberhardt Klemm und das Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig in den 60er Jahren“, in: Berliner Beiträge zur Musikwissenschaft 9 (1994) (=Beiheft zu Heft 3/1994 der Neuen Berlinischen Musikzeitung), S. 45–51.
  • Sebastian Klotz / Helmut Loos: Musikwissenschaft. In: Geschichte der Universität Leipzig 1409–2009. Band 4: Fakultäten, Institute, Zentrale Einrichtungen 1. Halbband, hrsg. von Ulrich von Hehl, Uwe John und Manfred Rudersdorf, Leipzig 2009, S. 253–269.
  • Helmut Loos, „Musikwissenschaft an der Universität Leipzig“, in: 600 Jahre Musik an der Universität Leipzig. Studien anlässlich des Jubiläums, hrsg. v. Eszter Fontana, Wettin OT Dößel 2010, S. 265–284.
  • Wilhelm Seidel, „Hugo Riemann und die Institutionalisierung der Musikwissenschaft in Leipzig“, in: Musikwissenschaft als Kulturwissenschaft, damals und heute, hrsg. v. Theophil Antonicek und Gernot Gruber, Tutzing 2005, S. 187–196.