Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln
Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln | |
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Ehemaliger Standort des Instituts im Rechtshaus der Universität zu Köln | |
Träger: | Universität zu Köln |
Standort der Einrichtung: | Sibille-Hartmann-Str. 2–8 50969 Köln |
Fächer: | Rechtswissenschaft |
Fachgebiete: | ausländisches und internationales Privatrecht; Rechtsvergleichung |
Leitung: | Heinz-Peter Mansel (Direktor)[1] |
Homepage: | ipr.uni-koeln.de |
Das Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität zu Köln, die Forschung und Lehre im Bereich des ausländischen und internationalen Privat- und Verfahrensrechts sowie der Rechtsvergleichung betreibt. Es wird gegenwärtig von Heinz-Peter Mansel geleitet und gibt insbesondere die Reihe IPG – Gutachten zum internationalen und ausländischen Privatrecht heraus, in der auslandsrechtliche Gerichtsgutachten deutscher Universitäts- und Max-Planck-Institute veröffentlicht werden. Zudem beherbergt das Institut die Schriftleitung der Zeitschrift Praxis des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts (IPRax).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut ging 1950 aus der auslandsrechtlichen Abteilung des Instituts für Arbeits- und Wirtschaftsrecht hervor; Gerhard Kegel wurde am 1. Mai 1950 zu seinem ersten Direktor berufen.[2] 1971 wurde Alexander Lüderitz Mitdirektor, 1978 dann alleiniger Direktor des Instituts,[3] bevor die Leitung 1999 auf Heinz-Peter Mansel überging.[4] Zwischen 1970 und 2019 war das Institut im „Rechtshaus“ der Universität zu Köln in der Gottfried-Keller-Str. 2 beheimatet, das auf Initiative von Gerhard Kegel und seinem Kollegen Bodo Börner für die internationalrechtlichen Institute der Universität errichtet worden war.[5] 2019 erfolgte renovierungsbedingt der Umzug in das Haus des internationalen Rechts der Universität zu Köln in Köln-Zollstock.
In den Jahren 2000 bis 2009 war die wissenschaftliche Redaktion des Jahrbuchs für italienisches Recht am Institut angesiedelt, die nunmehr beim Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privat- und Verfahrensrecht und Rechtsvergleichung der Universität Konstanz beheimatet ist.[6]
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schwerpunkt der Arbeit des Instituts liegt auf dem internationalen Privat- und Verfahrensrecht sowie der Rechtsvergleichung. Hinzu treten Fragen ausländischen und europäischen Privatrechts, die auch Gegenstand der gutachterlichen Tätigkeit des Instituts für Gerichte vornehmlich Nordrhein-Westfalens sind. Rechtsvergleichende Schwerpunkte liegen im anglo-amerikanischen Recht, dem Recht der Benelux-Staaten, Frankreichs, Italiens und der Türkei sowie den islamrechtlichen geprägten Rechtsordnungen.
Neben zahlreichen Lehrveranstaltungen werden durch das Institut der von Gerhard Kegel begründete Dozentenaustausch mit der University of California, Berkeley,[7] sowie die deutsch-türkischen Studiengänge (mit den Universitäten Bilgi[8] und Kemerburgaz[9]) und der deutsch-italienische Studiengang (mit der Universität Florenz)[10] der Universität zu Köln betreut.
Bibliothek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bibliothek des Instituts verfügt über ca. 92.000 Werke und 240 laufend gehaltene Periodika.[11] Sie ist Teil der gemeinsamen Bibliothek des Hauses des internationalen Rechts der Universität zu Köln; diese bietet zugleich Zugang zu umfangreichen völker- und europarechtlichen Sammlungen sowie zu Literatur aus dem Bereich des internationalen Strafrechts. Als Präsenzbibliothek stellt sie ihren Nutzern gegenwärtig 40 Arbeitsplätze und den Zugang zu zahlreichen rechtswissenschaftlichen Datenbanken zur Verfügung.[11]
Habilitationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Institut sind bisher die folgenden Habilitationen erfolgt.
Unter der Betreuung von Gerhard Kegel:
- Rudolf Wiethölter (1960)
- Alexander Lüderitz (1966)
- Jochen Schröder (1967)
- Hans-Joachim Musielak (1974)
- Klaus Schurig (1980)
Unter der Betreuung von Alexander Lüderitz:
- Haimo Schack (1985)
- Karsten Otte (1996)
Unter der Betreuung von Heinz-Peter Mansel:
- Marc-Philippe Weller (2008)
- Michael Stürner (2009)
- Christine Budzikiewicz (2014)
- Lukas Rademacher (2022)[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Alexander Lüderitz zum Gedächtnis − Reden anläßlich der Akademischen Gedenkfeier für Herrn Professor Dr. Dr. h.c. Alexander Lüderitz am 5. Juli 2000, 2000.
- Martin Gebauer/Götz Schulze: Akademische Feier aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens des Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht der Universität zu Köln, Neue Juristische Wochenschrift 2001, S. 1129.
- Erik Jayme: Akademische Feier zum 50jährigen Bestehen des Instituts für internationales Privat- und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln, IPRax 2001, S. 169.
- Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Akademische Gedächtnisfeier für Gerhard Kegel, 2007.
- Deniz Deren/Lena Krause/Tobias Lutzi: Symposium anlässlich der 100. Wiederkehr des Geburtstags von Gerhard Kegel und der 80. Wiederkehr des Geburtstags von Alexander Lüderitz vom 1. Januar 2012 in Köln, IPRax 2013, S. 484.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.ipr.uni-koeln.de/13620.html
- ↑ Vgl. Heinz-Peter Mansel: Begrüßung im Namen des Instituts für internationales und ausländisches Privatrecht und im Namen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, in: Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Akademische Gedächtnisfeier für Gerhard Kegel, 2007, S. 3–10 (S. 7).
- ↑ Vgl. Ulrich Hübner, in: Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Alexander Lüderitz zum Gedächtnis − Reden anläßlich der Akademischen Gedenkfeier für Herrn Professor Dr. Dr. h.c. Alexander Lüderitz am 5. Juli 2000, 2000, S. 5–7 (S. 5).
- ↑ Das Institut, auf ipr.uni-koeln.de (abgerufen am 10. Juni 2014).
- ↑ Heinz-Peter Mansel: Begrüßung im Namen des Instituts für internationales und ausländisches Privatrecht und im Namen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, in: Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Akademische Gedächtnisfeier für Gerhard Kegel, 2007, S. 3–10 (S. 8).
- ↑ Jahrbuch für italienisches Recht, auf ipr.uni-koeln.de (abgerufen am 10. Juni 2014).
- ↑ Vgl. Heinz-Peter Mansel: Begrüßung im Namen des Instituts für internationales und ausländisches Privatrecht und im Namen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, in: Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft (Hrsg.): Akademische Gedächtnisfeier für Gerhard Kegel, 2007, S. 3–10 (S. 5).
- ↑ Deutsch-Türkischer Masterstudiengang: Startseite. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2017; abgerufen am 25. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zentrum für Internationale Beziehungen: Deutsch-Türkische Rechtswissenschaften LL.B. (Köln/Istanbul). Abgerufen am 25. Februar 2017.
- ↑ Zentrum für Internationale Beziehungen: Deutsch-Italienische Rechtswissenschaften LL.B. (Köln/Florenz). Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2017; abgerufen am 25. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Die Bibliothek, auf ipr.uni-koeln.de (abgerufen am 18. Dezember 2013).
- ↑ Habilitation PD Dr. Rademacher. Universität zu Köln, 19. Dezember 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.