Institut zur Pflege deutschen Wissens
Das Institut zur Pflege deutschen Wissens war eine österreichische, völkisch-antisemitische Vereinigung.
Entstehung und Leitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut zur Pflege deutschen Wissens wurde von Robert Körber 1924 an der Universität Wien unter Beteiligung von Fred Ebert gegründet. Geleitet wurde das Institut von Körber, der zu dieser Zeit auch der Leiter des Kulturamtes der deutschen Studentenschaft an der Universität Wien war. Zudem hatte Körber leitende Funktionen in folgenden Wiener Organisationen inne:[1] Akademische Vereinigung für Rassenpflege; Völkische Arbeitsgemeinschaft, Sektion Wissenschaft; Kreis VIII der Deutschen Studentenschaft; Deutsche Gesellschaft für Rassenpflege; Wiener Gesellschaft für Rassenpflege; Sektion Universität der Frontkämpfervereinigung; Akademische Sektion des Deutschen Turner-Bundes; Alldeutscher Verband, Ortsgruppe Universität.
Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptaufgabe des Instituts zur Pflege deutschen Wissens war „die Pflicht zur Zurückdrängung, der Bekämpfung des Judentums“.[2] Dazu wurden vor allem öffentliche Vorträge organisiert und abgehalten, so in den ersten drei Jahren des Institutsbestehens 67 Vorträge, davon 24 von Hochschulprofessoren.
Körber schreibt folgendes über das von ihm gegründete Institut: „Mitten in dieser rassenchaotischen roten und jüdischen Wüste im Staat und an den Hochschulen stand in der Ostmark seit 1920 die blutbewusste großdeutsch gesinnte akademische Jugend. Durch das schon 1923 gegründete ‚Kulturamt [der deutschen Studentenschaft an der Universität Wien]‘ und das 1924 errichtete ‚Institut zur Pflege deutschen Wissens‘ predigte sie von deutschem Blutgefühl und nordischer Rassenseele, von Staatserneuerung und Volkseinheit, vom Zusammenschluss aller Deutschen im Reich.“[3]
Förderung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Universität Wien wurde das Institut zur Pflege deutschen Wissens von einem Förderausschuss großzügig unterstützt. Diesem Förderausschuss gehörten die folgenden Professoren an:[4] Otto Reche (Ehrenvorsitzender), Alfons Dopsch, Karl Gottfried Hugelmann, Max Langer, Richard Meister, Othmar Spann und Gustav Kraitschek.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geisenhainer, Katja (2002). „Rasse ist Schicksal“. Otto Reche (1879-1966) – ein Leben als Anthropologe und Völkerkundler. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt.
- Körber, Robert (1924). Das Institut zur Pflege Deutschen Wissens. Seine Entstehung und Entwicklung, seine Ziele und Aufgaben. Wien: Kulturamt der deutschen Studentenschaft.
- Körber, Robert (Hg.) (1927). Ostmärkischer Freiheitsgeist. Festschrift anlässlich des 3-jährigen Bestandes des „Instituts zur Pflege deutschen Wissens“. (Dritte Veröffentlichung des Kreises VIII Deutschösterreich der Deutschen Studentenschaft). Wien: Institut zur Pflege deutschen Wissens.
- Körber, Robert (1939). Rassesieg in Wien, der Grenzfeste des Reiches. Wien; Braumüller.
- Neugebauer, Wolfgang (2005) „Die Wiener Gesellschaft für Rassenpflege und die Universität Wien“. In: Gabriel, Heinz Eberhard & Neugebauer, Wolfgang (Hg.). Vorreiter der Vernichtung? Eugenik, Rassenhygiene und Euthanasie in der österreichischen Diskussion vor 1938. (Zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien. Teil III). Wien / Köln / Weimar: Böhlau. S. 53–64.
- Teschler-Nicola, Maria (2005) „Aspekte der Erbbiologie und die Entwicklung des rassekundlichen Gutachtens in Österreich bis 1938“. In: Gabriel, Heinz Eberhard & Neugebauer, Wolfgang (Hg.). Vorreiter der Vernichtung? Eugenik, Rassenhygiene und Euthanasie in der österreichischen Diskussion vor 1938. (Zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien. Teil III). Wien / Köln / Weimar: Böhlau. S. 99–138.
- Zoitl, Helge (1992). „Student kommt von Studieren“. Zur Geschichte der sozialdemokratischen Studentenbewegung in Wien. Wien/Zürich: Europa Verlag.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zoitl, Helge (1992). „Student kommt von Studieren“. Zur Geschichte der sozialdemokratischen Studentenbewegung in Wien. Wien/Zürich: Europa Verlag. S. 338.
- ↑ Helge Zoitl (1992): „Student kommt von Studieren“. Zur Geschichte der sozialdemokratischen Studentenbewegung in Wien. Wien/Zürich: Europa Verlag. S. 336.
- ↑ Robert Körber (1939): Rassesieg in Wien, der Grenzfeste des Reiches, Wien, Braumüller-Verlag, S. 227.
- ↑ Zoitl, Helge (1992). „Student kommt von Studieren“. Zur Geschichte der sozialdemokratischen Studentenbewegung in Wien. Wien/Zürich: Europa Verlag. S. 336.