Insulinmast

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Insulinmast beschreibt ein seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekanntes medizinisches Phänomen. Insulin ist eine anaboles Hormon. Wenn dem Körper regelmäßig zu viel Insulin zur Verfügung steht (Hyperinsulinismus), baut er Körpermasse und insbesondere Fettgewebe auf.

Die Insulinmast wurde zunächst als therapeutische Maßnahme bei Kachexie eingesetzt.[1] Die Verabreichung von Insulin an Gesunde und damit das künstliche Erzeugen eines Hyperinsulinismus ist im Leistungssport bekannt und als Dopingmaßnahme verboten.[2]

Verantwortlich für die Insulinmast ist ein Hyperinsulinismus,[3] dessen klassische Ursachen das Insulinom und eine überzogene Insulinbehandlung des Diabetes mellitus sind. Beim Insulinom produziert der Körper zu viel des Hormons, was grundsätzlich zur Hypoglykämie führt. Manche Patienten haben sich aber daran gewöhnt, durch häufige, meist kohlenhydratreiche Mahlzeiten diese Zustände abzumildern und werden dabei dick.[4] Beim Diabetes mellitus kann eine übermäßige Verabreichung von Insulin ebenfalls zum Hyperinsulinismus führen und das gleiche Phänomen dadurch auftreten.

Therapeutisch muss der ursächliche Hyperinsulinismus bekämpft werden (→ Hauptartikel der zugrunde liegenden Erkrankungen wie Insulinom und Diabetes mellitus).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. C. Moewes: Über Insulinmast. In: Klinische Wochenschrift, Band, Heft 38, September 1927, S. 1804–1805.
  2. M. Engelhardt: Sportverletzungen- offizielles Manual der GOTS: Diagnose, Management und Begleitmaßnahmen. Urban & Fischer-Verlag, 2009, ISBN 978-3-437-24091-1, S. 41, (online)
  3. H. Mehnert: Diabetologie in Klinik und Praxis. Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-13-512805-9, S. 717, (online)
  4. W. G. Guder: Das Laborbuch für Klinik und Praxis. Urban & Fischer-Verlag, 2005, ISBN 3-437-23340-8, S. 223, (online)