Internationale Vereinigung der Exorzisten
Internationale Vereinigung der Exorzisten (AIE) | |
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Gründung | 30. Juni 1994 |
Gründer | Gabriele Amorth, Jeremy Davies, René Chenesseau |
Sitz | Rom |
Vorsitz | Karel Orlita |
Website | www.aieinternational.it |
Die Internationale Vereinigung der Exorzisten (italienisch Associazione internazionale degli esorcisti, AIE) ist eine Organisation der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in Rom.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie wurde 1992[1] durch sechs Priester gegründet, darunter Gabriele Amorth (1925–2016), Exorzist des Bistums Rom, der französische Exorzist René Chenesseau (1924–2010)[2] sowie Jeremy Davies (1935–2022), seit 1987 Exorzist des Erzbistums Westminster in London.
Gabriele Amorth führte von 1994 bis 2000 den Vorsitz der Vereinigung und wurde anschließend ihr Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit. Sein Nachfolger, Giancarlo Gramolazzo (1945–2010), wurde nach seinem Tod im November 2010 durch den Kapuzinerpriester Cipriano de Meo (* 1924) und anschließend durch Francesco Bamonte (Priesterweihe 8. September 1990[3]) ersetzt, der anschließend als Vorsitzender amtierte. 2023 wurde Karel Orlita aus dem Bistum Brünn zum neuen Vorsitzenden gewählt.[4]
Ende 1998 wurde eine 84-seitige Anleitung für Exorzisten als Teil des Rituale Romanum unter dem Titel De exorcismis et supplicationibus quibusdam („Von Exorzismen und gewissen flehentlichen Bitten“) auf lateinisch veröffentlicht und in einige Sprachen übersetzt. Dies ist eine leicht revidierte Version eines Vorgängerdokuments aus dem Jahre 1614.[5]
Seit 2005 führt das Institut Sacerdos des Päpstlichen Athenaeums Regina Apostolorum einen theoretischen und praktischen Kurs für Priester durch, die als Exorzisten amtieren.
Am 13. Juni 2014 wurde die Vereinigung vom Vatikan per Dekret der Kleruskongregation als kanonisches Rechtssubjekt anerkannt.[6]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vereinigung zählt etwa 900 als Exorzisten und als Hilfsexorzisten tätige Priester vor allem aus Italien, den USA, Mexiko, Tschechien, Österreich sowie aus Afrika. Die Treffen in Rom folgen einem Zweijahresrhythmus, wobei sich jeweils ein Jahrestreffen auf nationaler Ebene und ein solches auf internationaler Ebene abwechseln.[4]
In Großbritannien ist in jeder Diözese ein Priester als Exorzist angestellt, der in der Regel von seinem Bischof für dieses Amt beauftragt wird. Die Namen der Exorzisten werden jedoch kaum je bekanntgegeben, und es besteht ein Verbot, öffentlich über das Ritual zu sprechen.[7] Dasselbe gilt für Spanien[8] und für Österreich, wo die Exorzisten die Bezeichnung „Beauftragter im Befreiungsdienst“ tragen.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Associazione Internazionale Esorcisti
- Jörg Bremer: Vatikan erkennt Teufelsaustreiber an. faz.net, 3. Juli 2014
- Der priesterliche Befreiungsdienst, Stellungnahme von Bischof Küng
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Matt Baglio, Die Schule der Exorzisten, 2010 Sankt Ulrich Verlag GmbH, ISBN 978-3-86744-120-9
- ↑ Todesanzeige Pater René Chenesseau ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (französisch)
- ↑ Bamonte Francesco, Istituto di Apologetica - Il Timone, abgerufen am 18. September 2016.
- ↑ a b Exorzisten-Weltbewegung hat neuen Vorsitzenden gewählt. In: kath.net. 27. November 2023, abgerufen am 27. November 2023.
- ↑ John L. Allen Jr.: Exorcism – Revised rite. National Catholic Reporter, 1. September 2000, abgerufen am 21. September 2016 (englisch).
- ↑ Giuseppe Nardo: Internationale Exorzistenvereinigung von Rom anerkannt. Katholisches.info, 3. Juli 2014, abgerufen am 21. September 2016.
- ↑ Exorcism enters a new age. BBC News, 27. April 2000, abgerufen am 21. September 2016 (englisch).
- ↑ Juan G. Bedoya: Giancarlo Gramolazzo, líder mundial de los exorcistas. El País, 17. November 2010 (spanisch).
- ↑ Dienst der Befreiung/Exorzismus, fatherspeaks.net, abgerufen am 21. September 2016.