Internationaler Prognostischer Index

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Der Internationale Prognostische Index (IPI) ist ein klinisches Scoring-System in der Onkologie, das 1993 entwickelt wurde, um die Prognose von Patienten mit malignen Non-Hodgkin-Lymphomen abschätzen zu können. Der Score beruht auf der retrospektiven Analyse der Krankheitsverläufe von 2031 Non-Hodgkin-Lymphom-Patienten, die im Zeitraum von 1982 bis 1987 mit einer Doxorubicin-basierten Chemotherapie (wie zum Beispiel dem CHOP-Schema) behandelt worden waren.[1] Aktuelle Leitlinien wie die Leitlinien Maligne Lymphome[2] der DGHO differenzieren die Empfehlungen zur Chemotherapie und zur Antikörpertherapie nach dem INI-Score.

Für jede der folgenden Aussagen wird bei Zutreffen ein Punkt vergeben:

Prognostische Bedeutung

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Aus den erhobenen Punktwerten lassen sich folgende Risikogruppen ableiten:

  • niedriges Risiko (0–1 Punkte): Fünfjahresüberlebensrate 73 %
  • niedrig-intermediäres Risiko (2 Punkte): 5-Jahres-Überlebensrate 51 %
  • hoch-intermediäres Risiko (3 Punkte): 5-Jahres-Überlebensrate 43 %
  • hohes Risiko (4–5 Punkte) 5-Jahres-Überlebensrate 26 %

Altersadaptierter Internationaler Prognostischer Index

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Für Patienten, die das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, findet auch ein Altersadaptierter Internationaler Prognostischer Index Anwendung, der nur aus dem Stadium, dem Allgemeinzustand, und dem LDH-Wert gebildet wird. Dies ist sinnvoll, weil der extranodale Befall bei jüngeren Betroffenen kein unabhängiger Risikofaktor zu sein scheint. Hier entspricht die Punktzahl 1 dem niedrig-intermediären Risiko, eine Punktzahl von 2 einem hoch-intermediären Risiko sowie eine Punktzahl von 3 einem hohen Risiko.[2]

Ann-Arbor-Klassifikation

Einzelnachweise

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  1. A predictive model for aggressive non-Hodgkin's lymphoma. The International Non-Hodgkin's Lymphoma Prognostic Factors Project. N Engl J Med 1993;329(14):987-94 PMID 8141877
  2. a b Leitlinien Maligne Lymphome der DGHO, 2007 (PDF) (Memento vom 8. September 2009 im Internet Archive)