Iranisches Menschenrechts-Dokumentationszentrum

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Iran Human Rights Documentation Center
(IHRDC)
Logo
Rechtsform gemeinnütziger, in den USA registrierter Verein
Gründung 2004
Sitz New Haven, Connecticut, USA
Schwerpunkt Dokumentiert Menschenrechtsverletzungen im Iran
Website iranhrdc.org

Das Iranische Menschenrechts-Dokumentationszentrum (engl. The Iran Human Rights Documentation Center (IHRDC)) ist eine in New Haven (Connecticut, USA) ansässige, registrierte Non-Profit-Organisation.

IHRDC wurde im Jahr 2004 von einer Gruppe Menschenrechts-Aktivisten, Studenten und Historikern gegründet, um die Menschenrechtsverletzungen insbesondere im Iran zu dokumentieren. Zusammengetragen werden Informationen über Verantwortliche, Verantwortung, Menschenrechtskultur und die Rolle des Rechts im Iran.

Aufsichtsrat-Mitglieder sind prominente US-amerikanische Rechtsanwälte und Rechtswissenschaftler wie Owen Fiss (Yale), Lawrence Douglas (Amherst), Laura Dickenson (Arizona State University) und John G. Simon (Yale), aber auch Schriftsteller wie die iranisch-amerikanische Autorin Roya Hakakian, die auch Mitbegründerin der Organisation ist. Geschäftsführer des Vereins ist seit 2014 Rod Sanjabi, davor Renee C. Redman.[1][2]

Zielsetzung und Aktivitäten

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Wichtigste Zielsetzung des Zentrums ist die

  • konzise Erstellung von Unterlagen zu Dokumentation und Aufarbeitung der Menschenrechtssituation im Iran seit der 1979er Revolution sowie Klärung der Verantwortlichkeit für Menschenrechtsverletzungen.
  • Die gesammelten Informationen sollen für die wissenschaftliche Nutzung und zur Aufklärung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Verantwortlichkeit für und Schuld an Menschenrechtsverletzungen sollen öffentlich gemacht werden, genauso wie die Beachtung von Menschenrechten und die Rolle des Rechts im Iran.
  • Initiierung eines informierten Dialogs über die Menschenrechtssituation im Iran in der akademischen und allgemeinen Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb des Iran.

Das amerikanische Außenministerium ist mit insgesamt 3 Mio. Dollar seit der Gründung des Vereins dessen Hauptfinanzier. Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Iran 2009 hat auch die Kanadische Regierung Gelder bereitgestellt.[2] Zusätzlich erhält das Zentrum Unterstützung durch private Stiftungen und Einzelspender.

Untersuchungen der Menschenrechtssituation im Iran

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IHRDC betreibt gegenwärtig zwei Agenden:

  1. Ein Programm zu investigativen Erforschung, Analyse und Dokumentation von Menschenrechten und
  2. eine Dokumenten-Datenbank mit der Bezeichnung Aadel-Sammlung, welche für Personen innerhalb des Iran und weltweit zugänglich ist.

Die Aadel-Sammlung ist eine Datenbank mit Dokumenten, Fotografien und Videodateien mit Bezug zur Menschenrechtssituation im Iran seit 1979. Diese ist besonders wertvoll für lokale Menschenrechtsanwälte, die auf Informationen zugreifen möchten, welche von der Iranischen Regierung zensiert oder unterdrückt werden. Die Datenbank versetzt Forscher innerhalb Irans in die Lage, eigene Nachforschungen zu betreiben und damit weiteren Anwälten Unterstützung zukommen zu lassen.

Die Sammlung enthält dokumentierte Beweise mit Bezug zu iranischem und internationalem Recht, sowie Zeugenaussagen, die Ergebnis von Befragungen und Interviews durch IHRDC-Mitarbeiter und IHRDS-Rechtsanwälte sind. Video-Aussagen werden in Farsi (Persisch) mit englischem Untertitel aufgenommen, schriftliche Aussagen werden in Englisch und auf Farsi veröffentlicht. Schriftliche Aussagen sind über einen Thesaurus sowie mindestens über Stich- und Schlagworte möglich, meist ist aber auch eine Volltextsuche implementiert.

Regelmäßige Newsletter und Reports, die das Zentrum auf Englisch und Farsi publiziert, sind Ergebnis gründlicher Primärforschung, einschließlich Zeugen-Interviews auf der ganzen Welt sowie unter Hinzuziehung anderer Beweisunterlagen. Die Reports dienen als Grundlage der Bewertung von Vorkommnissen, für die die iranische Regierung Verantwortung trägt. Darüber hinaus gehören zur Zielgruppe auch Politiker und andere Akteure, welche in die Verletzung zivilgesellschaftlicher Prinzipien durch die iranische Regierung involviert sind.

Reaktionen aus dem Iran

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Als Reaktion auf die Aktivitäten des Zentrums erschien IHRDC auf einer Liste mit insgesamt 60 Organisationen und Institutionen, die nach Ansicht des iranischen Innenministeriums als subversiv eingeschätzt werden.[3] Die regierungsnahe, ultrakonservative Zeitung Keyhan verurteilte das Zentrum im Herbst 2009.[4]

Bisher hat das IHRDC 14 Reports veröffentlicht:

Einzelnachweise

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  1. iranhrdc.org am 14. Juli 2014: The Iran Human Rights Documentation Center Welcomes Rod Sanjabi as Executive Director (Memento vom 30. September 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 2. Juni 2015)
  2. a b Farah Stockman: US funds dry up for Iran rights watchdog. In: The Boston Globe. 6. Oktober 2009, abgerufen am 24. Dezember 2009.
  3. 60 Subversive Organizations. In: Fars News Agency. 5. Januar 2010, abgerufen am 5. Januar 2010.
  4. Condemning IHRDC. (PDF) In: Kayhan News. Archiviert vom Original am 2. Juni 2010; abgerufen am 18. Oktober 2009.