Iris Meder

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Iris Meder (* 1965 in Pforzheim; † 5. November 2018 in Wien) war eine deutsch-österreichische Architekturhistorikerin, Kunsthistorikerin, Journalistin, Kunstkritikerin und Kuratorin.

Ihre Mutter Inge (* 1928) und ihre Großeltern mütterlicherseits stammten aus Brno, ihr Vater Anton Meder (1925–2014) und ihre Großeltern väterlicherseits waren aus Krčedin. Iris Meder wuchs in Niefern auf und hatte zwei älteren Schwestern.[1] Sie legte das Abitur 1984 am Hilda-Gymnasium Pforzheim ab. Da sie Innenarchitektur studieren wollte, absolvierte sie anschließend ein Praktikum. Sie entschied sich dann jedoch, von 1985 bis 1993 Kunstgeschichte sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart sowie der Universität Wien zu studieren. Ihre Magisterarbeit verfasste sie zum Thema „Josef Franks Wiener Einfamilienhäuser“. Seit 1994 war sie als freie Journalistin im Kunst-, Kultur- und Architekturbereich tätig. Sie schrieb u. a. für die Zeitungen und Zeitschriften Der Standard, NZZ, Kurier, Die Presse, Parnass, Architektur Aktuell, Dérive (Redaktionsmitglied von 2002 bis 2018)[2] und Falter. Mit einem Promotionsstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg setzte sie in den Jahren von 1996 bis 1998 ihre Studien fort und legte im Jahr 2001 die Dissertation „Offene Welten – Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910–1938“ an der Universität Stuttgart vor.[3][4]

Meder wirkte ab 2005 als Kuratorin für Ausstellungen im Wien Museum und im Jüdischen Museum, darunter Moderat modern (2005), Oskar Strnad 1879-1935 (2007) und Helena Rubinstein – Die Schönheitsfinderin (2018). Sie initiierte internationale Symposien, trat als Rednerin auf und war Buchautorin. Sie war Mitglied und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (ÖGFA) sowie Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Wien. Als Gutachterin für das Bundesdenkmalamt erreichte Meder, dass ein 1935 nach dem Entwurf von Erich Boltenstern errichtetes Restaurant am Wiener Kahlenberg unter Denkmalschutz gestellt und vor dem Abbruch bewahrt und restauriert wurde.[4]

Der besondere Schwerpunkt ihrer Forschung lag auf der „Zweiten Wiener Moderne“ mit Protagonisten wie Oskar Strnad, Josef Frank, Oskar Wlach und Margarete Schütte-Lihotzky sowie ihrer jüdischstämmigen Klientel. Sie setzte sich dabei auch mit weiblichen Planerinnen und Auftraggeberinnen auseinander, die vorher wenig Beachtung gefunden hatten.[4]

Privat begeisterte sie sich für Swing und Jazz aus Polen, der CSSR sowie der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg.[5]

Ihr persönliches Archiv wurde von der ÖGFA übernommen.[6]

  • mit Ulrike Krippner: Zwischen Staudenbeet und Reißbrett. Jüdische Wiener Gartenarchitektinnen in der Ersten in: zoll+ 16. Juni 2010, S. 59–63 Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. Elise Feiersinger: The Archive Iris Meder in Vienna, Austria. In: Comparative Southeast European Studies. Band 68, Nr. 1, 1. März 2020, ISSN 2701-8202, S. 101–111, doi:10.1515/soeu-2020-0005 (degruyter.com [abgerufen am 3. November 2024]).
  2. Iris Meder. Abgerufen am 3. November 2024.
  3. Dr. Iris Meder, viennavant.at, abgerufen am 4. Mai 2023.
  4. a b c Otto Kapfinger: Iris Meder (1965-2018). In: marlowes. 3. Dezember 2018, abgerufen am 10. Oktober 2024 (deutsch).
  5. oe1.orf.at: In memoriam Iris Meder | SO | 25 11 2018 | 22:08. Abgerufen am 3. November 2024.
  6. Das Archiv Iris Meder, oegfa.at, abgerufen am 10. Oktober 2024.